Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 10-Dezember-Fortsetzung.pdf
- S.13
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Der nördliche Bereich der MariaTheresien-Straße liegt zwischen Platzcharakter und Stadtcharakter. Es ist klar
ersichtlich, dass zwischen dem nördlichen
High-End-Point, dem Goldenen Dachl, und
dem südlichen, der Triumphpforte, eine
deutliche Achse entsteht, in deren
Zentrum sich die nördliche MariaTheresien-Straße befindet. Die Annasäule
bildet ein Highlight in der Mitte.
inneres Feld ganz wichtig, das ich in der
folge als den zentralen Aufenthaltsraum
bezeichnen werde. Dieser hat Platzcharakter und dient zur Reduktion des
Tempos und zum Aufenthalt. Entsprechend sind verschiedene Sitzinseln
vorgesehen. Daneben soll Platz da sein,
um den Raum innerstädtisch zu nutzen;
durch Cafeterassen, Weihnachtsstände
oder andere Märkte.
Im südlichen Teil ist der Raum eindeutig
eine Straße, während er sich im nördlichen
Teil eindeutig zu einem Platz aufweitet.
Deshalb glauben wir, dass beide dieser
Qualitäten berücksichtigt werden müssen:
Es müssen sowohl Durchzugs- und
Bewegungsmöglichkeiten als auch
Aufenthaltsmöglichkeiten geboten werden.
Immer, wenn dieser zentrale Platz stark
belebt ist, bleiben die Randzonen trotzdem
frei und laden zum Flanieren ein. Die
Schaufenster sind immer leicht zugänglich
und sichtbar. Der Bewegungsraum ist
leicht unterteilt in einen Gehbereich direkt
an den Schaufenstern und daneben einen
kleinen Fahrbereich, der sich nur durch
leichte Zeichen im Boden abgrenzt. Hier
soll ein Fahrrad-, Taxi- und Lieferverkehr
möglich sein, in einem sehr begrenzten
Maß. Deshalb die nur leichte Abgrenzung,
so dass der Raum immer als Gesamtes
lesbar ist.
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt liegt
darin, dass Innsbruck einerseits ein sehr
historischer und geschichtlich behafteter
Ort ist, und andererseits sehr lebendig und
auf die Zukunft ausgerichtet ist. Das heißt,
dass das Projekt diese beiden Punkte
erfassen muss. Es muss traditionell und
ortsgebunden in die Substanz eingearbeitet werden, und andererseits der Stadt
trotzdem einen zeitgemäßen Touch
geben.
Zwei grundlegende Antworten sind von
uns in das Projekt eingearbeitet worden:
Der Belag des Platzes wird von uns der
gepflasterte Teppich genannt. Dieser zieht
sich sozusagen von den Fassaden auf den
Platz heraus. Dieser Teppich besteht aus
unterschiedlichen Nuancen, die sich
wirklich mit den Fassaden verweben, und
gleichzeitig ist der Unterschied in den
Nuancen der einzelnen Felder so zart,
dass die Fläche insgesamt nach wie vor
als Platz gelesen werden kann.
Die Oberflächengestaltung des Platzes
nennen wir das goldene Netz, das als
Struktur über diesen Platz gelegt wird. Es
besteht aus unterschiedlichen Objekten.
Teilweise ist das goldene Netz in die
Bodengestaltung eingearbeitet, um
gewisse Wegverbindungen aufzuzeigen.
Andererseits ist eine Vielzahl von Möbeln
in der gleichen Farbe vorgesehen, die das
normale Stadtmobiliar in eine einheitliche
Form bringen.
Ich möchte nun die Morphologie des
Raumes darstellen: Uns war ein zentrales
Besondere Kennzeichen sind eine leicht
aufsteigende Empore im Süden, die 40 cm
bis 45 cm Höhe aufweist. Diese hat unter
anderem den Zweck, eine natürliche
Grenze zum befahrenen südlichen Teil der
Maria-Theresien-Straße zu schaffen.
Sitzstufen nach Norden laden ein, den
Blick auf die Nordkette zu genießen. Auf
der Empore können auch kleine Aufführungen stattfinden.
Der innere Aufenthaltsbereich wird am
nördlichen Ende als Zebrastreifen mit der
Altstadt verbunden.
Im Schnitt ist zu erkennen, dass der
gesamte Aufenthaltsbereich in der Mitte
leicht erhöht ist und zu dieser Schlitzrinne
abfällt, die die Abgrenzung zum Bewegungsbereich darstellt. Der Platz ist ohne
Niveauunterschiede durchgeführt und hat
eine Gesamtstruktur und Gesamtgestaltung von einer Fassade zur anderen. Die
vertikalen Elemente der Beleuchtungskörper sind ca. 9 m hoch und grenzen den
Aufenthaltsbereich leicht ab. Trotzdem
bleibt die Wirksamkeit des Platzes als
Gesamtes von Fassade zu Fassade
erhalten.
Die Mitte bleibt immer frei für den speziellen und grandiosen Blick Richtung
Nordkette. Der Übergang der nördlichen in
GR-Sitzung 15.12.2006 (Fortsetzung der am 14.12.2006 vertagten Sitzung)