Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 10-Dezember-Fortsetzung.pdf
- S.28
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Schritt in diese Richtung macht. Das war
beim Verkehrskonzept in den 90er Jahren
noch nicht der Fall. (Unruhe)
(Bgm. Zach: Da waren sie vielleicht noch
nicht dabei, GR Kogler. Dieser Vorwurf
geht daneben.)
Man hat zwar großartige Sitzungen zum
Verkehrskonzept abgehalten, dann aber
anders beschlossen. Das waren Alibihandlungen.
Das Projekt zur Maria-Theresien-Straße
hat einen gewissen Pep und wird von uns
unterstützt. Im Gegensatz zur neuen
Nordkettenbahn weist dieses Projekt einen
Maßstab auf, den Innsbruck verdient.
StR Mag. Schwarzl: Worüber wir heute
reden, lieber StR Dipl.-Ing. Peer, ist keine
Diskussionsgrundlage, sondern ein
Projekt, das weiter bearbeitet und
entwickelt wird.
Ich habe schon in meiner Rede zum
Budget gesagt, dass mir Bürgerbeteiligung
sehr wichtig ist. Ich habe einen konstruktiven Vorschlag für die Zukunft. Wir haben
schon lange vor der Ausschreibung
darüber diskutiert, wie eine Bürgerbeteiligung aussehen könnte. Soll man über die
Wunschbox auf einen Schlag viele
Meinungen einholen, oder soll man die
Bürgerbeteiligung als Prozess anlegen?
Das ist allerdings mit mehr Aufwand
verbunden. Was aus meiner Sicht
psychologisch ungeschickt war: Man hat
den Leuten via Wunschbox signalisiert,
dass sie ihre Meinung abgeben könnten
und diese mit einbezogen würde. Dann hat
es eine relativ große Anzahl von Wünschen nach Grüngestaltung gegeben, und
in der Auslobung stand, dass man sich mit
dieser Frage besonders intensiv auseinandersetzen soll.
Die Architekten von AllesWirdGut kamen
in ihrer intensiven Auseinandersetzung
völlig zu Recht zum Schluss, dass keine
Bäume in die Maria-Theresien-Straße
gepflanzt werden sollen. Die Gedanken,
die hinter dieser Meinung stehen, bekommen die Menschen, die in die Wunschbox
eingeworfen haben, aber nicht mit. Aus
ihrem erleben wurden sie aufgefordert,
ihre Meinung bekannt zu geben, und jetzt
wird diese nicht berücksichtigt. Das ist
stark vereinfacht, aber so erleben es die
Menschen.
Deshalb schlage ich zukünftig als Alternative vor, dass man in einem Prozess
Vertreter der unterschiedlichen Nutzergruppen Männer, Frauen, junge Leute, alte
Leute usw. stichprobenartig herausnimmt,
und diese Vertreter beratend an der
Erarbeitung der Ausschreibung teilnehmen
lässt.
Diese Idee ist vielleicht noch nicht ganz
ausgereift, viele Leute werden vielleicht
nicht teilnehmen sollen. Die Teilnehmer
fungieren allerdings als Multiplikatoren in
der Bewusstseinsbildung.
Wenn man bei Veranstaltungen informiert
wird, ist das eine Sache, aber eine viel
bessere Wirkung hat es, wenn man in den
ganzen Entstehungsprozess eingebunden
wird. Das ist natürlich aufwändiger, aber
es entsteht ein Schneeballeffekt, der die
Sache lohnend macht. Insgesamt ist diese
Vorgangsweise für die langfristige
Stadtentwicklung und ihre Akzeptanz
nachhaltiger.
Bei der Maria-Theresien-Straße ist es nun
einmal so wie es ist, jetzt kommen zur
Wunschbox noch Feedback-Bögen dazu.
Auch das ist ein interessanter Ansatz,
wenn auch nicht ganz befriedigend.
Ich habe im Stadtsenat angeregt und
wurde mir zugesagt, dass ergänzend
laufende Informationsveranstaltungen
stattfinden. In Zukunft soll man die
Vorgangsweise überdenken, denn es wird
immer etwas zu gestalten geben, auch
wenn die Maria-Theresien-Straße das
prominenteste und größte Projekt sein
wird.
Ich habe die Zeitungsmeldungen über
Dreiervorschläge gelesen und lange
nachgedacht. Ich bin mir da nicht so sicher
wie GR Mag. Fritz, der ein Experte in
solchen Fragen ist, aber ich glaube,
Dreiervorschläge sind nicht der richtige
Weg. Dann geht es nämlich nur noch um
Geschmack und nicht mehr um Qualität.
Was meine eigene Vorbereitung auf
solche Verfahren anlangt, habe ich den
Eindruck, dass wir uns viel mehr mit der
Vorbereitung der Auslobung konzentrieren
müssen. Wir müssen den Rahmen
abstecken, und dann sollen die Experten
GR-Sitzung 15.12.2006 (Fortsetzung der am 14.12.2006 vertagten Sitzung)