Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 10-Dezember-Fortsetzung.pdf
- S.30
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bei Kosten von ca € 14 Mio für die
öffentliche Hand, hätte jeder gefragt, ob
man jetzt verrückt geworden sei.
Dasselbe wäre beim Rathaus-Neu
passiert. Landeshauptmann DDr. van Staa
Ist damals optimistisch in die Verhandlungen gegangen und hat gemeint, das koste
die Stadt keinen Euro.
Letztlich hat man ca. € 15 Mio in die Hand
nehmen müssen, und zwar weil das
Projekt weiterentwickelt wurde. Trotzdem
ist heute jeder froh, dass es das RathausNeu samt Adolf-Pichler-Platz gibt.
Dominique Perrault hätte sich eine
Pflasterung bis auf die andere Straßenseite vorgestellt, um den Platzcharakter zu
betonen. Da hat man einen Kompromiss
geschlossen, und solche Kompromisse
werden immer notwendig sein. Der Platz
oder die Architektur des Hauses leiden
nicht darunter.
Ich appelliere dringend, mit der MariaTheresien-Straße endlich einmal zu Ende
zu kommen, damit sie zu der Flaniermeile
wird, von der jeder träumt. Was haben wir
in der Testphase nicht alles versucht! Jetzt
sollten wir zur Umsetzung schreiten.
Ich verstehe Bgm.-Stellv. Dipl.Ing. Sprenger, wenn er sich für Grün
einsetzt: Im Sommer haben wir teilweise
subtropisches Klima, und die Menschen
suchen Schatten. In der Innenstadt ist
nichts los, aber alle sitzen im Hofgarten.
Wir sollten einmal unabhängig von den
Klischees eine faire Diskussion führen. Die
Architekten sind verschrien als Betonierer
und Pflasterer, und wer sich für einen
Baum einsetzt, ist das fast schon ein
Verbrechen.
Diese Polarisierung sollte man beseitigen,
und wir sollten einmal im Architekturforum
über Baumgestaltungen im Zusammenhang mit Stadtplanung diskutieren. Das
Thema taucht immer wieder auf, und
bisher ist man nicht seriös damit umgegangen.
Ich komme zum Schluss: Wie auch immer
wir ds Projekt letztlich gestalten, es gibt
keine Garantie dafür, dass das Endergebnis der Bevölkerung gefällt. Trotzdem
muss man den Mut haben, die notwendigen Veränderungen in das Projekt
einzuarbeiten und zu einem Ergebnis zu
kommen, das wir vertreten können.
Wenn wir Entscheidungsträger schon
zweifeln, wie sollen denn dann die
anderen, die uns gewählt haben, damit
zurecht kommen. Wir brauchen uns nicht
vorzumachen, dass wir etwas für die
Ewigkeit planen. Mit der Zeit ändern sich
die Bedürfnisse, und eine Stadt wird
ständig weiter entwickelt. Die gesellschaftlichen Veränderungen spiegeln sich dort
wieder.
Das ist ja gerade das Spannende, und wir
sollten den Mut haben uns dieser Herausforderung zu stellen. (Beifall)
GR Haller: Wir haben jahrelang über die
Maria-Theresien-Straße diskutiert. Es hat
Bürgerbeteiligung gegeben, die Wünsche
wurden gesammelt und sind in die
Ausschreibung eingeflossen. Dann haben
die Fachleute entschieden.
Ich als Gemeinderat verlasse mich auf die
Meinung der Fachleute und der Architekten. Sie geben mir die Entscheidungsgrundlage. Wir sollten heute den Fachleuten den Auftrag geben, das Projekt weiter
zu bearbeiten.
Wenn das Projekt ausgereift ist, kommt es
noch einmal in den Gemeinderat, wo die
endgültige Entscheidung zu treffen ist.
Ich halte es für richtig, die Fachleute
arbeiten zu lassen. Das den Bürgern zu
überlassen ist falsch, sie sind dadurch
überfordert. Statt einem Ergebnis bekommt man dann 110 Meinungen.
Am Anfang meiner Zeit als Gemeinderat
haben wir einmal die ganzen Projekte
vorgelegt bekommen. Wir haben alles
geprüft, und jetzt braucht es eine Entscheidung. Ich glaube, dass wir auf dem
richtigen Weg sind.
StR Dr. Pokorny-Reitter: StR Mag.
Schwarzl hat gemeint, es werde bis Mitte
2008 dauern, bis der Baubeginn in der
Maria-Theresien-Straße stattfinden würde:
Das geht gar nicht anders, denn wir
brauchen noch mindestens ein Jahr für die
Planung, dann kommt de Winter, und dann
können wir frühestens mit dem Bauen
beginnen.
Das hat nichts mit sportlichen Großereignissen zu tun. Es ist auch noch zu
GR-Sitzung 15.12.2006 (Fortsetzung der am 14.12.2006 vertagten Sitzung)