Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 10-Juli.pdf
- S.14
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StRin Dr.in Pokorny-Reitter: Es tut mir
Leid, wenn GemeinderätInnen dieses
Gremiums sagen, dass es sich beim
Wiltener Platzl um einen Betonplatz
handelt. Ich würde darum bitten, die
Formulierung präzise zu wählen. Es
handelt sich nämlich nicht um einen
Betonplatz, sondern um einen Steinplatz.
Es ist dies kein asiatischer oder vietnamesischer Stein, der durch Kinderarbeit
produziert wird, sondern ein wertvoller
österreichischer bzw. bayrischer Naturstein. Dieser ist deshalb teurer, weil wir
nicht den auswärtigen Stein importieren,
der durch Kinderarbeit hergestellt wurde.
Ich möchte die Innsbrucker Grünen schon
fragen, wie sie sich das mit einer Wiese
am Wiltener Platzl vorstellen, wenn der
Bauernmarkt bzw. Veranstaltungen
stattfinden und sich dort Cafes befinden?
Wie sollte man mit einer Wiese zum
Beispiel in der Maria-Theresien-Straße
das Geschehen und die vielfache Nutzung
bewältigen?
Ich finde es nur noch zynisch, diese
wunderschöne Gestaltung, welche
übrigens im Stadtsenat von den Innsbrucker Grünen mitgetragen wurde, so
abzuwerten und zu sagen, dass die
Menschen von den Betonplätzen genug
haben. Doris, das ist polemisch und das
steht Dir nicht an.
StR Dipl.-HTL-Ing. Peer: Es gibt tatsächlich irgendwelche Unstimmigkeiten,
gerade was den Fahrbahnwechsel für die
FußgängerInnen vom Metropol - Tirols
Multiplex zur Tabak-Trafik anbelangt. Ich
habe bewusst von der Mag.-Abt. III,
Verkehrsplanung, darstellen lassen, wie
kompliziert das Drehen an der Stellschraube ist. In dem konkreten Fall war
die Argumentation richtig und das ist der
Beweggrund, warum wir hier etwas
unternehmen wollen und auch werden.
Bgm.-Stellv. Gruber: Wir haben uns im
Verkehrsausschuss drei- oder viermal mit
dieser Thematik beschäftigt, werden
allerdings derzeit die Frequenzzeiten nicht
ändern. Wir möchten aufgrund von
Informationsmaßnahmen versuchen, die
Situation den dort Beteiligten näher zu
bringen, damit sie sich richtig bewegen, in
die Mitte der Fahrbahn gehen und dann
die zweite Hälfte bewältigen.
GR-Sitzung 15.7.2010
StRin Mag.a Schwarzl: Ich komme zum
Wiltener Platzl zurück. Man kann über
Platzgestaltungen natürlich ganz unterschiedliche Auffassungen haben. Es ist
klar, dass die Plätze in der Stadt in
Zukunft wahrscheinlich eine andere
Funktion haben werden als vor zehn bzw.
fünfzehn Jahren, weil das Klima immer
wärmer wird.
Das Bedürfnis in den Innenstädten nach
mehr Grün wird einfach immer größer.
Diese zynische Aussage, die Leute sollen
auf die Nordkette oder auf den Patscherkofel fahren, wenn sie ins Grüne gehen
wollen, trifft nicht zu, denn wir brauchen
auch viel wohnungsnahes Grün. In Wilten
wohnen sehr viele Leute und dieser Stadtteil ist hinsichtlich des Grüns unterversorgt.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Deshalb ist
der Pechegarten vergrößert worden.)
Es ist legitim, dass man sich auch mit
unterschiedlichen Meinungen über die
Platzgestaltung in dieser Stadt auseinandersetzt. Ich glaube das gehört nicht
verboten, sondern macht durchaus Sinn.
Es wäre insofern wichtig, dass wir bei der
Fortschreibung des Örtlichen Raumordnungskonzeptes (ÖROKO) die Grünplanung wirklich ins Zentrum der Planungsarbeiten der Mag.-Abt. III, Stadtplanung und
der beteiligten Abteilungen bzw. Stadtteilarbeit rücken.
Es ist klar, dass es beim Wiltener Platzl
Aufstellflächen für den Bauernmarkt aber
auch Aufenthaltsflächen braucht. Natürlich
schließen sich ein Gastgarten und Bäume
nicht aus, StRin Dr.in Pokorny-Reitter.
Gastgärten, die sich unter einem Sonnensegel befinden und ein Gastgarten der
unter einem schattenspendenden Grün ist,
sind hinsichtlich der Qualität zwei verschiedene Paar Schuhe.
Wenn man am Abend einen Gastgarten
besuchen will, geht man nicht in eines
dieser Cafes mit Sonnensegel, sondern
lieber in einen Gastgarten mit Kastanienbäumen usw. Die Gestaltung des Wiltener
Platzl war insofern etwas schwierig, weil
man den Verkehr nicht herausgenommen
hat. Deshalb hat man sozusagen die
Nichtverkehrsfläche als Standfläche für
den Bauernmarkt gebraucht.