Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 10-November.pdf
- S.38
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hen und die Kosten des Ganzen. Davon war die Rede. Mir ist schon klar,
dass es auch polymorbide und schwer demenzkranke Personen gibt, die
wirklich Betreuungsfälle sind, aber es macht einen handfesten, praktischen
Unterschied, ob ich vor allem im Voraus und in meinem Herangehen jeden
alten Menschen als eine zu betreuende oder zu aktivierende Person sehe.
Das richtet sich jetzt nicht gegen die Ausführungen von GR Dr. Ratz - weil
er mich jetzt ein wenig ungläubig ansieht -, sondern ich möchte nur noch
einmal unterstreichen, was GR Stabentheiner gesagt hat. Wenn wir die alten Menschen als zu aktivierende und damit als zu respektierende, zu achtende und wertzuschätzende Menschen sehen, dann gehen wir anders an die
Organisation der notwendigen Unterstützung heran.
Das hat bis in die Ökonomie, wo sich die Ethik mit der Ökonomie trifft, schon ganz handfeste praktische Folgen. Je mehr wir uns als
Institution dafür einsetzen, dass alte Menschen möglichst viel, möglichst
selbstständig erledigen können - so selbstständig wie es die physischen Beschränktheiten des Alters noch erlauben -, desto weniger Kosten wird uns
letztlich die stationäre Betreuung von Menschen, die sich selbst nicht mehr
helfen können, machen. Es ist eine Erfahrungstatsache, dass Fähigkeiten
sich selber zu helfen auch verkümmern können, wenn sie nicht gefordert
werden. Kinder, die man nicht fordert, lernen nichts und genauso verkümmern auch die Fähigkeiten im Alter, wenn sie nicht gefordert werden.
Unter dem Gesichtspunkt "wie trete ich den Menschen gegenüber" hat GR Stabentheiner gesagt: Ihr macht das Meisterstück eures Lebens und wir unterstützen euch auf Grund der körperlichen Beschränktheiten genau in dem Ausmaß das notwendig ist, oder wir sehen euch als
Betreuungsfälle, für die man heute in aller Dankbarkeit sorgen muss. Zwischen den zwei Herangehensweisen ist ein handfester praktischer Unterschied, den ich für wichtig halte und noch einmal unterstreichen wollte.
(Beifall)
GR Barcal: Der Sozialplan für ältere Menschen der Landeshauptstadt Innsbruck war eine große Arbeit und ist ausgesprochen informativ. Ich glaube, dass es für die Zukunft wichtig ist diesen fortzuschreiben.
Ich bedanke mich bei jeder Familie, die zu Hause ihre pflegebedürftigen Angehörigen pflegt. Aber ich glaube, dass das in Zukunft im-
GR-Sitzung 20.11.2003