Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 10-November.pdf

- S.50

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- 1512 -

der Krankenhäuser gebaut wurden. Es gab lange Flure, links und rechts
20 Zimmer und irgendwo eine große Station, wo der medizinische Bereich
dominiert hat.
Wir sprechen jetzt von Bewohnern und bekommen Häuser, die
auf Grund ihrer baulichen Gestaltung und ihrer inneren Philosophie dem
Aspekt des Wohnens höhere Bedeutung beimessen. In der Bundesrepublik
Deutschland spricht das Kuratorium Deutsche Altershilfe von der vierten
Generation der Heime, die in Richtung Hausgemeinschaften gehen. Hier
geht die pflegerische Dominanz etwas zurück und die hauswirtschaftliche
bzw. das soziale Zusammenleben wird stärker.
Ein Punkt noch, der mir sehr wichtig ist: Wir bekommen auch
in Österreich die Euthanasiedebatte. Die Mehrheit der Bevölkerung denkt,
dass es günstig wäre - wenn man das möchte -, dass man sich, wenn es zu
anstrengend ist, das Leben nehmen kann. In den Nachbarländern laufen
diesbezügliche Diskussionen. Es ist wirklich eine ideelle ethische Frage,
wie wir uns dazu stellen. Auch im Gemeinderat wird es zu einer solchen
Diskussion kommen und ich bitte Sie, bei diesem Punkt sehr vorsichtig zu
sein.
Der letzte Punkt betrifft das Meisterstück des Lebens: Es
stimmt, dass dies schwerpunktmäßig eine Persönlichkeitsfrage, eine psychologische Frage und letztlich eigentlich eine spirituelle Frage ist. Wir
konzentrieren uns in unserer Arbeit im Sozialbereich auf die Absicherung
der Grundbedürfnisse und diese Komponente kommt leider ein Stück zu
kurz. Ich würde es aber für günstig halten, wenn Sie die Glaubensgemeinschaften und Kirchen der Stadt Innsbruck dazu einladen könnten, stärker in
diese Einrichtungen hineinzuwirken.
Es gibt hauptamtliche, aber auch sehr viele ehrenamtliche
Personen, die bereit sind sich zu engagieren. Die Bewältigung der
spirituellen Frage ist wirklich die zentrale Aufgabe für den alten Menschen
und das kann man in unserer Sprache, die wir pflegen, ein bisschen
unterstützen, vor allem jene Dinge, auf die wir Wert legen. Danke! (Beifall
von allen Seiten)

GR-Sitzung 20.11.2003