Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2002
/ Ausgabe: 10-Oktober.pdf
- S.71
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Ich habe bereits viele Neubauwohnungen besucht und ich
muss sagen, einige davon sind vom Standpunkt der Innenarchitektur betrachtet untragbar für Familien. Ein Mitspracherecht für Familien wäre hier
sicherlich angebracht - wenn ich mir vorstelle, ich habe eine Familie mit
drei kleinen Kindern und einen Glaserker, der bis auf den Boden reicht,
frage ich mich, ob dies sinnvoll ist. Der vorliegende Antrag geht mir einfach zu weit, da das betreffende Areal zu groß ist. Bei einem anderen
Wohnprojekt werde ich diese Idee auf jeden Fall unterstützen.
Bgm.-Stellv. Zach: Meine Hoffnung ist auch dahingehend,
dass sich immer mehr Architektinnen beteiligen. Architektinnen und Architekten haben auch Kinder und werden manchmal kochen. Insofern kann
ich dieser Idee folgen.
StR Dr. Pokorny-Reitter: Natürlich kommt es im nicht geförderten Wohnbau immer wieder zu Fehlplanungen. Hier stehen oft neue
Mietwohnungen oder Eigentumswohnungen leer, da sich keine Abnehmer
finden. Hingegen bei den gemeinnützigen Bauträgern, die seit Jahrzehnten
im sozialen Miet- und Eigentumswohnbau tätig sind, ist die Situation eine
andere. Sie kennen die Bedürfnisse der Personen auf diesem Wohnungssegment sehr gut und bauen auch dementsprechend. Natürlich passieren
auch hier Fehler, die aber vielfach auch auszumerzen sind.
Ich bin beispielsweise bezüglich des Minatti-Areals im Gespräch mit der Tiroler Gemeinnützige Wohnungsbau- und SiedlungsGesmbH (TIGEWOSI), da dort in erster Linie Kleinwohnungen entstehen
werden. Es sind Kleinwohnungen von 40 m² vorgesehen, und Wohnungen
in dieser Größe möchte heutzutage keine Einzelperson mehr haben, da diese zumindest einen separaten Schlafraum wünschen.
Ich glaube nicht, dass wir in einer Zeit leben, wo der Wunsch
über einen - wenn auch bescheidenen - Schlafraum zu verfügen, kein großer Luxus, sondern ein verständlicher Wunsch ist. Wir deponieren nun
auch bei der Tiroler Gemeinnützige Wohnungsbau- und SiedlungsGesmbH (TIGEWOSI) unsere Wünsche, nämlich hier ein kleines bisschen
großzügiger zu planen, sodass Platz für einen eigenen Schlafraum gegeben
ist.
GR-Sitzung 10.10.2002