Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2014

/ Ausgabe: 10-Protokoll_16_10_2014_gsw.pdf

- S.16

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 10-Protokoll_16_10_2014_gsw.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2014
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 619 -

dort den Klimawandel als das größte Problem der Menschheit bezeichnet.

in Österreich, sondern europaweit Vorreiterin.

Jetzt kommt gleich die Frage, was das mit
uns zu tun hat? Aber ich sage Euch, wenn
der Anstieg des Meeresspiegels so weitergeht, dann werden sich weltweit eine Milliarde Menschen bewegen. Dann ist die
Flüchtlingssituation, die gesellschaftliche Situation, die wirtschaftliche Situation eine
gänzlich andere. Dann spielt es auch keine
Rolle mehr, ob die Triumphpforte im Sommer oder im März renoviert wird oder nicht!

Die Stadt Innsbruck wird voraussichtlich
nächste Woche - ich hoffe es - als erste österreichische Großstadt mit der E-Zertifizierung versehen werden. Wir haben mit dem
Innsbrucker Energieentwicklungsplan (IEP)
hunderttausende Euro in die Gebäudesanierung investiert. Damit haben wir ein Investitionsvolumen ausgelöst, über das die Betriebe, die Handwerksbetriebe und Gewerke
in der Stadt Innsbruck froh sind.

Das sind die Dimensionen, die auf uns zukommen. Nachhaltige Politik muss da eben
ein wenig länger und weiter vorausschauen.

Die Wirtschaftskammer Tirol (WKO) und die
Industriellenvereinigung (IV) greifen dieses
Programm jetzt auf und bewerben es. Sie
wissen, dass es so wichtig ist, dass Wirtschaft und Ökologie nicht gegeneinander
arbeiten, sondern dass man nur die schädlichen Wirkungen vom Wohlstand entkoppeln
muss.

Vor zwei Wochen war Dr. von Weizsäcker
da. Ich habe seinen Vortrag hören können.
Das war ganz interessant. Vielleicht hier einige Punkte:
Warum wird so wenig gegen diese CO2Emissionen gemacht, sondern der Ball immer hin und her gespielt? Der Grund dafür
ist, dass die CO2-Emissionen und die Steigerung des Bruttoinlandsprodukts immer
verbunden waren und sind.
Da gibt es ganz schöne Parallelen, die hat
er auch geschildert. Wir haben ja in den
1970er- und 1980er-Jahren eine ziemlich
verschmutzte Umwelt mit saurem Regen
usw. gehabt. Ihr erinnert Euch sicher noch.
Dann ist es durch Politik und Technologie
gelungen, Verschmutzung und Industrie zu
entkoppeln. Die Industrie hat floriert und die
Umwelt wurde geschont. Wir sind also von
einer armen und sauberen Gesellschaft an
der Jahrhundertwende zu einer reichen und
schmutzigen geworden. Dann haben wir
uns in den 1990er-Jahren zu einer reichen
und sauberen Gesellschaft gewandelt.
Jetzt kommt das neue Phänomen Klimawandel. Ich denke, es muss uns jetzt - und
das ist eine extrem wirtschaftspolitische
Aufgabe - gelingen, Mobilität, Wärme,
Energie loszukoppeln vom CO2-Ausstoß.
Auch der Energieverbrauch insgesamt
muss reduziert werden.
Ich glaube, das haben unsere WirtschaftsexpertInnen, die mir gegenüber sitzen, noch
gar nicht mitbekommen! Wir machen jetzt
mit Sinfonia ein EU-Projekt im zweistelligen
Euro-Millionenbereich. Da sind wir nicht nur
GR-Sitzung 16.10.2014

Ich finde, dass dieses Gejammer um "Innsbruck@night", ob es ein oder zwei Stunden
länger dauert, zu hinterfragen ist. Nach
meiner Meinung müssen wir den Mut haben, über unseren Wohlstand (Was ist
Wohlstand?) nachzudenken und nicht nur
shopping, shopping, shopping, ob man es
jetzt braucht oder nicht.
Ich wende mich noch an GR Buchacher.
Wir sind jetzt gerade dabei, den Umweltpreis zu reformieren. Wenn es bis dahin den
von Dir geforderten UnternehmerInnenpreis
noch immer nicht gibt, dann würde ich vorschlagen, dass man einen Umweltpreis zum
Thema Ökologie und Unternehmen vergibt.
Wir haben z. B. in unserer Klubstellungnahme vorgeschlagen, auch Sonderpreise
zu ermöglichen. Ich glaube, da kämen ganz
spannende Dinge heraus. Erfahrungsgemäß sind gute UnternehmerInnen und gute
WirtschafterInnen nämlich auch gute ÖkologInnen, da sie wissen, dass sie Nutzen
davon haben.
Wir und Ostasien, wir werden die PionierInnen sein, die den PionierInnengewinn in der
Umstellung der technischen Revolution
kassieren können, wenn wir dazu intelligent
genug sind.
Schimpfen auf das Regionalbahn- und
Straßenbahnsystem für den Tiroler Zentralraum, das könnt Ihr noch jahrelang, aber
damit koppelt Ihr Euch von jeder Innovation