Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 11_Protokoll_05.10.2017.pdf
- S.22
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 572 -
Weltmeisterschaften im Biathlon. Es ist alles
da, die Stadien, die Anlagen und sie sind
bestens in Schuss. Ähnlich wie am Arlberg
fährt man mit der Bahn hin und geht zu Fuß
bzw. kommt mit sehr geringer Logistik zu
den verschiedenen Bewerben.
Damit wird auch die Logik des Konzeptes
sichtbar. Wir fahren mit den Olympischen
Spielen einen anderen Ansatz. Das ist der
Unterschied zu früher, wo man stark auf eine Stadt als Ausrichterin gesetzt und nur
das Notwendigste nach außen vergeben
hat. Wir sagen, wir verteilen bewusst die
Olympischen Winterspiele auf das gesamte
Bundesland Tirol. Sie werden aber sehen,
dass die Landeshauptstadt Innsbruck dabei
nicht zu kurz kommt, sondern dass es eigentlich eine sinnvolle Funktionsgemeinschaft bilden wird.
Nun, es gibt ein paar Dinge, die liegen nahe. Die Großschanze wird am Bergisel, die
Normalschanze in Seefeld genutzt. Die Terrainbewerbe, die nicht dem Biathlon zuzurechnen sind, gehen ebenfalls nach Seefeld. Hier gilt wieder das Prinzip, man fährt
mit der Bahn hin und kommt zu Fuß zu den
unterschiedlichen Bewerben. Ich brauche
Ihnen aber nicht vorzumachen, dass wir das
mit der Bahn alleine durchsetzen können.
Sie soll aber das tragende Rückgrat, ein
Leitprinzip sein.
Dann haben wir natürlich das Thema Eiskanal in Igls. Sie sehen, es ist faktisch immer
alles vorhanden bzw. kann mit geringstmöglichen Adaptierungen in die Veranstaltung
eingefügt werden.
Eine große Herausforderung war die Beantwortung der Frage, wie wir mit dem
Olympischen Eishockey umgehen? Die Anforderung, dass man für die Vorrunden zwei
parallele Eishallen braucht, ist auf der einen
Seite, was das IOC betrifft, nicht anders
möglich, aber auch technisch und organisatorisch nicht anders machbar. Solche Eishallen haben wir in der Dimension nicht. Die
Olympiaworld Innsbruck und die Tiroler
Wasserkraft Arena sind mit Eiskunstlauf und
anderen Bewerben belegt.
Wir haben da also hin- und herüberlegt. Unser Vorschlag ist - aus mehreren Überlegungen heraus -, dass wir die Vorrundenbewerbe im Eishockey nach außen vergeben. Da gibt es eine ganze Reihe von möglichen Standorten, von Wien bis Bozen, von
GR-Sitzung 05.10.2017
München bis Salzburg und Ähnliches mehr.
Es gibt da bereits Gespräche, die stattfinden, klare Interessensbekundungen usw.
Damit, wenn man von dem ausgeht, können
wir - abgesehen vom Eishockey-Finale, das
sollte in Innsbruck sein - Eiskunstlauf,
Shorttrack und ähnliche Dinge in Innsbruck
durchführen. Ich werde später noch näher
darauf eingehen.
Eine sehr große Herausforderung war das
Thema Eisschnelllauf mit der überdachten
Halle. Diese Anforderung des IOC ist eine,
die man nicht so leicht erfüllen kann. Jetzt
kann man darüber diskutieren, ob die Zahlen an Zuschauenden, die man sich seitens
des IOC vorstellt - nämlich 8.000 bis 10.000
- auf 3.000, 5.000 oder 7.000 senken kann,
aber das Grundkonzept einer überdachten
Halle für Eisschnelllauf ist nicht so einfach
zu realisieren.
Hier sitzen Profis. Wie würde man so etwas
verwirklichen? Man merkt, der Eisschnelllauf-Ring ist allein von seiner Ausdehnung
her ein Stück größer als ein Fußballfeld.
Jetzt spreche ich noch gar nicht von der statischen und technischen Anforderung und
auch nicht von der wirtschaftlichen Dimension, so etwas zu bauen. Nicht einmal den
Platz würde man in der Stadt Innsbruck irgendwo sinnvollerweise auftreiben können,
geschweige denn von einer Nachnutzung
sprechen. Es ergibt keinen Sinn!
Wir haben überlegt, wie wir das lösen könnten. Ich weiß nicht, ob Ihnen bekannt ist, wo
die nächste überdachte Eisschnelllaufhalle
liegt, die halbwegs den Anforderungen entspricht? Wenn es um die Dimension der
Zuschauenden geht, wäre das in Erfurt nicht in München, Wien oder Turin. Turin
hatte damals temporär in ein großes Messegelände den Eisschnelllauf-Ring gebaut.
Dieser wurde dann wieder abgebaut, die
Messehalle steht noch.
Wir haben bis zum Ritten bei Bozen in Südtirol geprüft. Dort gibt es ein EisschnelllaufFreigelände, also haben wir gesagt, das
ergibt keinen Sinn. Wir verlagern das nach
Inzell in Bayern. Dort hat die Anlage jene
Dimension die sie hat und wenn man in Inzell etwas dazu bauen möchte, dann soll
man das tun - etwa temporäre Tribünen um
für 500 oder 1.000 Zuschauer mehr unterzubringen. Es gibt aber keinen Investitionsbedarf und das ist unser Vorschlag.