Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 11_Protokoll_05.10.2017.pdf
- S.29
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einzelnen Disziplinen heruntergerechnet
wurde. Für die Eröffnungs- und Schlussveranstaltung wird ein Ticketpreis von € 26,-angenommen und natürlich nicht mit den
zur Verfügung stehenden Zuschauerplätzen
hochgerechnet, deshalb sind dafür nur Einnahmen von € 235 Mio. veranschlagt.
Wenn ich richtig verstanden habe, werden
die Gästebetten nicht eins zu ein mit den
BesucherInnen verglichen, denn es gibt ja
auch solche, die ein Bett belegen, aber
mehrere Veranstaltungen besuchen.
Ich möchte ein paar Dinge erwähnen, die
den Weg, den man gegangen ist, untermauern. Wir haben immer wieder das Thema - bis hin zur Diskussion beim Österreichischen Rundfunk (ORF), wo auch ein Kollege aus Bayern und NR Georg Willi anwesend waren -, ob das IOC das hält, was es
verspricht. Man hört immer wieder, dass es
unter dieser Voraussetzung dann ja kein so
schlechtes Projekt wäre. Für seine Glaubwürdigkeit wurden aber in den letzten Wochen und Monaten vom IOC nachvollziehbare Schritte unternommen.
Ein positives Ergebnis bei der Volksbefragung am 15.10.2017 bedeutet aber keinen
Blankoscheck - das ist meine zutiefst persönliche Haltung dazu. Am 15.10.2017 geht
es darum, dass es ein Ja zu Verhandlungen
ist, ein Ja zu 18 Monaten intensiver Verhandlungen und Gespräche über Vertragsgestaltungen, auch jene, die intern zu erledigen sind.
Es werden die verschiedenen Verträge zu
Wettkampfstätten, Unterbringung oder
Transport ausgehandelt, z. B. mit öffentlichen Verkehrsunternehmen, um nur einen
kleinen Bereich zu nennen. In diesen Bewerbungskosten sind konkrete Teile enthalten, die man für technische und juristische
Unterlagen, aber auch für Vertragsgestaltung etc. braucht.
Das IOC hat das Schreiben, das vor ein
paar Tagen an mehr als 200 Mitgliedsverbände gerichtet wurde, versendet. Darin
wird gefragt, ob es überhaupt Länder und
Städte gibt, die Interesse an einer Austragung Olympischer Winterspiele 2026 haben. Mit einem Ja der Bevölkerung am
15.10.2017 würde dieses Schreiben des
IOC im Laufe der folgenden Wochen beantwortet werden, mit dem Hinweis, dass
wir uns das grundsätzlich vorstellen könnten
GR-Sitzung 05.10.2017
und in einer engeren Auswahl für Gespräche dabei sein wollen.
Damit ist dann verbunden, dass man mit
anderen BewerberInnen in einen BeobachterInnen-Status kommt. Ich denke, das wäre
auch wichtig für Expertisen, nicht nur für allfällige Olympische Winterspiele 2026. Damit
hätte man Zugang zu einem umfangreichen
Datenmaterial und ExpertInnen-Pool, der für
verschiedene, auch nationale Projekte, verwendet werden kann.
Die parallel laufenden Ausarbeitungen gehen bis spätestens Oktober 2018. Es finden
zu diesem Zeitpunkt in Buenos Aires, Argentinien, die Youth Olympic Games (YOG)
statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden all jene, die bis dahin Vorarbeiten leisten, zu Candidate Cities ernannt.
Das bedeutet, dass es entweder fünf Städte
gibt, vielleicht aber nur zwei. Allenfalls
kommt es in dieser Phase bereits zu ersten
Gesprächen, wie sie letztlich über viele Monate mit Paris, Frankreich und Los Angeles,
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
stattgefunden haben. Das IOC kann sich
daran orientieren und vielleicht über die
Vergabe für zwei hintereinander folgende
Spiele eine Entscheidung treffen.
Was steckt da dahinter? Es hat heute eine
entsprechende Aussendung über die Guidelines gegeben, die das IOC jetzt allen möglichen BewerberInnen zur Verfügung stellt.
Diese Guidelines enthalten den Prozessablauf, der nun einfacher, schneller und absolut transparent ist.
Es wird z. B. dezidiert erwähnt, dass alle
Kosten, die praktisch vor Oktober 2018 anfallen, den Gremien des IOC offengelegt
werden müssen. Das ist das, was man auch
von den BewerberInnen fordert und leicht
nachvollziehbar ist. Das IOC sitzt nämlich
auch mit im Boot, wenn Dinge passieren,
die mit Korruption, mit Unterschlagung, mit
Bestechlichkeit zu tun haben. Das fällt ja auf
beide zurück! Solche Dinge gab es bereits
und sie werden heute noch dem IOC zugerechnet - wenn z. B. Bauten ausgeufert
sind, die alleine vor Ort zu entschieden
wurden. Darin liegt eigentlich die größte
Ungewissheit.
Wie gesagt, bis September oder Oktober 2018 würde damit die Stadt Innsbruck
nicht nur sehr viel Expertise gewinnen, son-