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Jahr: 2017

/ Ausgabe: 11_Protokoll_05.10.2017.pdf

- S.79

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Es hat sich gezeigt, dass die Tanzsommer
Veranstaltungen trotz 90%iger Auslastung
nicht kostendeckend sind. Heute weiß ich,
woran das liegt. Mit diesen Rahmenbedingungen kann das ja gar nicht wirtschaftlich
sein. Die meisten von Euch wissen, dass
Herbert Waltl mit seiner Familie das Festival
der Träume organisiert hat. Er hat das fast
zu 100 % ehrenamtlich gemacht, höchstens
eine kleine Entschädigung für die Spesen
bekommen. Das war mir immer bekannt.
Die Dimension der Vergütung von Josef
Resch war mir nicht klar.
Bei der Besprechung und dem Neukonzept
damals ging es um eine Chancengleichheit
und um die Übernahme der Mietkosten. Zu
dieser Zeit und in dieser Dimension hätte
das für die Dogana jedenfalls einen sechsstelligen Betrag ergeben. Wir haben geschätzt, dass die öffentliche Hand letztlich
mit gut € 150.000,-- belastet würde. Uns
wurde gesagt, wenn diese Kosten nicht
übernommen werden, würden die Festivals
nicht mehr weiter durchgeführt. Anfang
2016 war das Thema sehr virulent, wir haben mehrmals Gespräche geführt, telefoniert, verhandelt. Es blieb dabei - entweder
wird die Subvention erhöht oder die Festivals werden beendet.
Eine Übernahme von Mietkosten hat in der
städtischen Gebarung aus dem Subventionstopf zu erfolgen. Das machen wir so,
wenn wir die Mieten bei der Olympia-Sportund Veranstaltungszentrum Innsbruck
GesmbH (OSVI) oder der Congress und
Messe Innsbruck (cmi) übernehmen. Man
kann nicht einfach einen Raum zur Verfügung stellen. Man muss die Kosten zurechnen. Wir standen vor der Situation, und dem
Land Tirol ging es gleich, dass die höchste
Einzelförderung, die wir geben, nicht kostendeckend war und noch einmal um
€ 200.000,-- erhöht hätte werden müssen.
Dazu ist es aber nicht gekommen, weil auch
das Land Tirol nicht mehr dazu bereit war.
Dann haben die Dinge ihren Lauf genommen.
Es hat vier HauptsponsorInnen gegeben,
die untereinander konferiert und sich ausgetauscht haben. Auf diese Art und Weise hat
sich dann eine Überprüfung der Konten ergeben. Man hat nachgesehen, wer auf welches davon einzahlt. Da haben die Alarmglocken zu klingeln begonnen - sowohl bei
der Mag.-Abt. V, Kultur, beim Land Tirol und
GR-Sitzung 05.10.2017

auch bei mir. Das war auch der Auslöser für
die Auftragserteilung einer Prüfung, da niemand von uns diese Geldflüsse nachvollziehen konnte. Es gibt wie gesagt ja diese
drei Körperschaften. Die verschiedenen
SponsorpartnerInnen haben ihre Subventionen an unterschiedliche EmpfängerInnen
gezahlt. Es war daher nicht nachvollziehbar,
wie viel Subventionen es insgesamt gibt
und wohin sie jeweils fließen.
Unbestritten ist, dass der Tanzsommer eines der ersten ganz großen Festivals in der
Geschichte der Stadt Innsbruck war. Gerade in der Kultur verändern sich die Dinge
aber oft rasch. Man kann den Tanzsommer
wohl nicht unbedingt mit dem Heart of Noise
und dem Innsbruck Contemporary vergleichen. Das sind zwei Schienen, die wir zusammen mit dem Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer (TVB) gelegt
haben. Dr. Gostner, der Obmann des TVB,
hat ja glücklicherweise einen guten Zugang
zu kulturellen Themen. Das ist nicht selbstverständlich.
Wir versuchen nach bestem Wissen und
Gewissen etwas zu fördern, bei dem wir
heute noch nicht wissen können, ob das in
zehn Jahren vielleicht auch eine gute
Schiene sein kann. Im Bereich der Kultur ist
es nun mal so: Das, was man heute fördert,
worauf junge Leute setzen - von drei Events
werden zwei etwas und eines nichts. Wir
sind aber dabei, Schwerpunkte zu setzen.
Vorerst bin ich froh, dass wir diese Prüfung
in Auftrag gegeben haben. Somit wurden
die Dinge mit Abschluss des Projektes für
uns nachvollziehbar. Von der Dimension her
würde ich die Sache in der Größenordnung
von Air & Style einordnen. Das haben wir
immer wieder gesagt, auch im Stadtsenat,
dass Air & Style eines der am höchsten geförderten Events im Sportbereich ist. Künftig
wird diese Veranstaltung wahrscheinlich gar
nicht mehr stattfinden. Die Lage war aber
für uns transparenter. Es waren große Unternehmungen dahinter, die international einen hohen Stellenwert hatten. Auf der Tour
haben ja auch Bewerbe in Peking und Los
Angeles stattgefunden. Für diese beiden
Male, bei denen die Stadt Innsbruck auch
€ 150.000,-- gezahlt hat, haben wir das
zwar mit Bauchweh gemacht, aber es erschien uns doch gerechtfertigt. Da ging es
um eine internationale Veranstaltung, die
wir nicht verlieren wollten.