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Jahr: 2003

/ Ausgabe: 11-Dezember-Teil2-Budget.pdf

- S.119

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- 1819 -

Ich frage mich, inwieweit das Salamanca-Abkommen umgesetzt wurde. In Tirol gibt es einen Bezirk, wo eine 100 %-ige Integration
von Kindern mit Behinderungen oder von Kindern mit besonderen Bedürfnissen stattfindet: Das ist der Bezirk Reutte. Ich würde mir sehr wünschen,
dass Innsbruck-Stadt der zweite Bezirk würde.
Noch etwas zum Thema Wahlfreiheit: Wenn man diese Wahlfreiheit derzeit unter die Lupe nimmt, dann muss man einfach sagen, dass
keine tatsächliche Wahlfreiheit vorliegt. Die Eltern, die sich für Integration
entscheiden, nehmen einiges mehr auf sich als die Eltern die sich für eine
Sonderschule entscheiden. Damit hört sich die Wahlfreiheit schon auf.
Wenn man dann außerhalb der Schulzeit zu Therapien fahren
muss, wenn die Kinder selber in die Schule gebracht und abgeholt werden
müsen, dann ist das einfach nicht das gleichwertige Angebot, das in den
Sonderschulen mit dem ganzen rundherum Service geboten wird. Mitunter
gibt es noch eine Nachmittagsbetreuung, was in den normalen anderen
Pflichtschulen nicht der Fall ist. So viel zu dieser Wahlfreiheit.
Obwohl Österreich an dieser Salamanca-Erklärung teilgenommen hat, besteht man immer noch auf dem Prinzip der Wahlfreiheit.
Das verstehe ich insofern überhaupt nicht, weil es keine einzige wissenschaftliche Untersuchung gibt, die nicht bestätigen würde, dass der gemeinsame Unterricht allen Kindern etwas bringt. Es handelt sich nicht um irgendein soziales Getue für irgendwelche Behinderten, sondern um eine Reform unseres Schulwesens, die allen Kindern zu Gute kommt.
Ich biete wirklich in allen Bereichen meine Unterstützung an;
ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit diesem Thema. In Österreich gibt es
seit 30 Jahren die Eltern- und Betroffenenbewegung. In der Stadt Innsbruck
wurde österreichweit der erste integrative Kindergarten eröffnet. Mittlerweile 25 Jahre Integrationskindergarten. Ich arbeite in allen Bereichen sehr
gerne mit, um in diesem Bereich etwas voranzubringen. Danke. (Beifall)
GR Marinell: Es gibt eine ganze Reihe innovativer, pädagogisch sinnvoller und wertvoller Projekte im Bereich Kindergarten, Hort und
Schule. Ich möchte noch einige Anregungen geben, was mir besonders
wichtig ist.

GR-(Budget-)Sitzung 4.12.2003