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Jahr: 2003

/ Ausgabe: 11-Dezember-Teil2-Budget.pdf

- S.182

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- 1882 -

Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz (SOG) dort niemals errichten hätte
dürfen.
Im 19. Jahrhundert hat dann das Bürgertum ein Kaufhaus in
die gleiche Altstadt gestellt. Alle waren sich voll bewusst, dass sie in der
Sprache ihrer Zeit und qualitätsvoll bauen. Wenn ich dann im Jahr 1990 in
die Altstadt gehe und die wunderbare Einheit bewundere, so ist dies in
Wirklichkeit nur einen Moment lang Name eines Prozesses, der über Jahrhunderte gegangen ist und immer voller Spannungen und Widersprüchen
war und den man nicht für abgeschlossen erklären kann, indem man den
Glassturz darüber stülpt und sagt, dass dies jetzt das Ortsbild ist. Deshalb
finde ich die Renovierung des "Einwaller Hauses" durch die Architekten
Heinz-Mathoi-Streli so toll, weil diese auch noch ehrlich mit diesem Bruch
zwischen den städtebaulichen Generationen umgehen und ihn sichtbar machen.
Über das neue Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetz 2003
(SOG) bin ich sehr froh. Das alte Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz
(SOG) hat den kulturellen Glassturz über die Stadtentwicklung etwas zu
sehr betont und den Museumswächtern der Baukultur, meiner Meinung
nach, zu viel Spielraum für Umtriebe gegeben. Das neue Tiroler Stadt- und
Ortsbildschutzgesetz 2003 (SOG) legt den Schwerpunkt erstens auf Qualität und zweitens einen deutlichen Schwerpunkt darauf, dass Stadtentwicklung zuzulassen und der Dialog von alter und neuer Architektur zu fördern
ist. Das halte ich gegenüber dem berüchtigten Glassturz-Ortsbildparagraphen des alten Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetzes (SOG) für einen wesentlichen Fortschritt.
Das neue Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetz 2003 (SOG)
will kein Freibrief sein, um irgendwo irgendetwas hinstellen zu können.
Eines wird sich hoffentlich mit dem neuen Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetz 2003 (SOG) aufhören - wenn die Bauherren und die Architekten so bleiben wie sie sind -, nämlich diese grauenhafte, nichts sagende Architektur, mit der oft in historischen Stadtteilen oder in Ensembles gearbeitet wurde.
Die Denkmalschützer und Museumswächter waren damit zufrieden, dass der Neubau nicht auffällt. Wenn man ein Gebäude mit Stahl-

GR-(Budget-)Sitzung 4.12.2003