Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 11-Dezember.pdf
- S.27
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geführt. Ich glaube, eine einfache Rückkehr zu den Wurzeln eines Prof. Otto Ulf
ist nicht mehr möglich. Dass wir so eine
große Konkurrenz in der Alten Musik
durch die Städte Salzburg, Freiburg,
Berlin, Wien usw. bekommen haben, heißt
ja nicht, dass die Stadt Innsbruck auf dem
falschen Dampfer war. Es heißt viel mehr,
dass die Stadt Innsbruck nachgeahmt
wird.
In der Stadt Wien spielt das Geld überhaupt keine Rolle. Das kann ich von der
Stadt Innsbruck nicht behaupten. Ich habe
heute mit meinem lieben Kollegen, dem
Wiener Bürgermeister Dr. Häupl telefoniert. Scheinbar spielt das Geld in der
Stadt Wien doch langsam auch eine Rolle.
Denn er steht bei demselben Punkt an wie
ich. Wien ist anders und Innsbruck ist
Innsbruck.
Ich darf Ihnen versichern, dass ich mit
Mag.a Wilson in Gesprächen bin. Ich
konnte Sie daran erinnern, dass wir
Verträge haben, welche nicht mit der
Presse ausgemacht wurden, sondern mit
mir. Verträge sind einzuhalten und darüber
gibt es überhaupt keine Debatte.
Natürlich ist die Situation mit einem
künstlerischen Leiter eine andere. René
Jacobs ist jetzt auf Urlaub, der aber schon
lange geplant war. Ich habe mit ihm zuvor
gesprochen und er ist äußerst bekümmert.
Er ist als Künstler gewöhnt, dass man ihn
gewähren lässt. Es ist ihm immer um das
gute Einverständnis gegangen und nicht
ums Geld.
Wirtschaftskrise haben. Es muss sich
ständig alles in Richtung Verbesserung
ändern.
Wir dürfen auch nicht vergessen, was wir
alles von den Innsbrucker Festwochen der
Alten Musik gefordert haben. Es sind die
Kirchenkonzerte dazugekommen. Es gibt
das Konzert im Hofgarten. Hier haben sich
vor allem Mag.a Wilson, Dipl.-Ing. Mang,
Direktorin der Bundesgärten Wien Innsbruck und ich sehr für die Verwirklichung bemühen müssen.
Mit Blick auf die Weltwirtschaftskrise wird
man sich zum Beispiel die Opernproduktionen überlegen müssen, welche ordentlich zu Buche schlagen. Das war aber das
Erste und Einzige, was der Stadt Innsbruck das Alleinstellungsmerkmal gegeben hat. Die zweite Oper konnten wir nicht
mehr alleine finanzieren. Dazu brauchte
es die Co-Produktionen mit der Stadt
Berlin usw. Da gilt es zu überlegen, ob wir
uns das in Zukunft in dieser Form leisten
können.
Mag.a Wilson wollte vor drei bis vier
Jahren schon einmal die Stadt Innsbruck
verlassen. Aber nicht weil etwas passiert
war, sondern weil künstlerische Menschen
nach fünf bis sechs Jahren eine neue
Herausforderung brauchen. Ich habe
damals Mag.a Wilson gehalten und war
sogar sehr über ihr Verhalten verärgert, da
sie mir im letzten Moment ihre Pläne
mitgeteilt hatte. Das haben wir dann alles
abgeblasen.
Um diese Summe bekommen wir nie mehr
einen künstlerischen Leiter seiner Qualität.
Aber vielleicht brauchen wir dann auch
nicht die Präliminarien um ihn herum. Das
glaube ich wohl. Ich möchte aber, dass mit
so einem verdienten Künstler und
Menschen wie René Jacobs ordentlich
umgegangen wird.
Wenn sie jetzt meint, nach Einhaltung
ihres Vertrages die Stadt Innsbruck
verlassen zu müssen, dann kann ich nur
sagen: Man geht nicht als erfolgreicher
Mensch und hinterlässt irgendeine
brennende Scheune, sondern ein wohlgeordnetes Haus mit einer Ausrichtung,
welche der Stadt Innsbruck angemessen
ist.
Der Mann ist jetzt international sehr
gefragt. Im Sommer ist es uns gelungen,
ihm sozusagen eine Option abzuringen.
Von dieser Option hat er jetzt natürlich
sofort Abstand genommen. Aber nach
dem Urlaub und vor Weihnachten werde
ich mit ihm reden und wir werden zu
Ergebnissen kommen, die ja lange schon
angedacht sind. Alles muss sich verändern und das nicht nur, seitdem wir die
Die Aussagen von GRin Altmann als
Aufsichtsratmitglied stimmen natürlich. Es
ist jeder Punkt zwar nicht vollinhaltlich
widerlegt aber erklärt worden, insbesondere das strittige Thema Freikarten. Hier
herrscht ja immer das Vorurteil, dass jene
Leute, welche Geld haben, noch Freikarten bekommen. Es ist mit viel Mühe
gelungen, das Sponsoring für die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik zu
GR-Sitzung 11.12.2008