Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2010

/ Ausgabe: 11-Oktober.pdf

- S.24

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müssen wir schauen, dass wir die
Wahlfreiheit tatsächlich ermöglichen. Es
geht darum, dass jemand der alt und
pflegebedürftig ist die Wahl hat, wie er
betreut und gepflegt werden will.
GR Haller: Ich bin über den Ausspruch
"Ghetto" sehr verärgert. Ich denke, dass
GRin Dr.in Krammer-Stark - im Gegensatz
zur mir - zu jung oder unerfahren ist, um
zu wissen, was ein "Ghetto" ist. Die Wohnund Pflegeheime in Innsbruck sind
österreich- bzw. europaweit führend.
Der ehemalige Bgm.-Stellv. Dipl.Ing. Sprenger war seinerzeit über die
Zustände im "hoch gelobten" Schweden
schockiert. Dort gibt es Zimmer mit zehn
bis achtzehn Betten. Ich weiß, dass die
Innsbrucker Grünen kleine Wohn- und
Pflegeheime mit vierzig bis sechzig Betten
haben möchten, aber dann sollte sie auch
sagen, wie das finanziert werden sollte.
Dies ist nicht finanzierbar, da heute der
Break-even bei 120 Betten liegt. Durch die
neue und vermehrte Pflege wird man mit
dieser Bettenanzahl ohnehin nicht mehr
das Auslangen finden.
Wenn im Olympischen Dorf - wie
GR Grünbacher schon erwähnt hat - ein
Wohn- und Pflegeheim errichtet wird,
können die alten Menschen im gewohnten
Stadtteil bleiben. Auch die Angehörigen
haben die Möglichkeit innerhalb kürzester
Zeit dort einen Besuch abzustatten. Im
Bauausschuss wurde sehr lange über den
Standort Olympisches Dorf diskutiert. Es
wurden Alternativstandorte gegenübergestellt, aber es konnte kein besserer
gefunden werden.
Das, was GR Mag. Fritz bezüglich des
Cafes gesagt hat, ist verständlich, aber die
Wortmeldung von GRin Dr.in KrammerStark habe ich anders verstanden. Unsere
alten Menschen, welche uns den Grundstein für diesen Wohlstand gelegt haben,
haben das Recht, an diesem Standort und zwar für mich am schönsten Standort
von Innsbruck - ein Wohn- und Pflegeheim
zu bekommen.
Wenn die Innsbrucker Grünen im Olympischen Dorf nicht mit Bürgerinitiativen
beginnen, dann haben wir keine Probleme. Die Stadtführung bzw. Mag.-Abt. III,
Stadtplanung, ist bereit, einen ganz
GR-Sitzung 14.10.2010

normalen Dialog zu führen, damit es keine
Probleme gibt.
Es nützt auch nichts, wenn man dieses
Wort "Ghetto" zurücknimmt, denn man
sollte sich gewisse Wörter in einem
Gremium wie dem Gemeinderat überlegen.
Bgm.-Stellv. Gruber: Ich möchte meinem
Aufruf nachkommend, die Diskussion nicht
emotionalisieren. Ich danke GRin
Dr.in Krammer-Stark, dass sie jetzt die
ganze Sache etwas moderater bringt.
Vielleicht ist man bei der ersten Sitzung
des Gemeinderates in der neuen Saison
etwas aufgeregt.
Das Wort "Ghetto" stört mich auch. Dieses
Wort kommt aus Venedig und das war ein
Viertel, wo die Juden deponiert wurden.
Das hat einen bitteren Nachgeschmack
und daher sollte man manche Worte in
diesem Zusammenhang nicht nennen.
Diese Wortwahl wurde aber von GRin
Dr.in Krammer-Stark richtig gestellt und wir
sollten die Debatte sachlich führen.
GRin Dr.in Krammer-Stark hat bezüglich
des Heimcafes von "Nebel werfen"
gesprochen. Ich habe die Aussage schon
so verstanden, als wären die Heimcafes
defizitär. Dazu muss man sagen, wie GR
Mag. Fritz gemeint hat, dass man die
Heimcafes auch befürwortet. Wenn man
sagt, dass sie nur defizitär sind, gehe ich
davon aus, dass dies eine Kritik ist. Hebt
man allerdings den Anspruch dahingehend, muss man das etwas differenzierter
darstellen.
Ich bin GR Kritzinger für seine Wortmeldung sehr dankbar. Die Debatte um das
Personal und den Minutenschlüssel
müssen wir in Zukunft führen. Es ist dies
ein sehr schwieriger Job, den ich auch erst
in den letzten Monaten sehr intensiv
kennen gelernt habe. Es geht hier vor
allem auch um die Finanzierung.
Wir würden gerne solche Wohn- und
Pflegeheime wie in Norwegen bauen.
Dazu sollten jedoch die Innsbrucker
Grünen einen Finanzierungsplan vorlegen
und den beteiligten Familien, den Personen, welche im Wohn- und Pflegeheim
sind, den SteuerzahlerInnen bzw. der
öffentlichen Hand mitteilen, wie viel das