Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 11-Protokoll_13.12.2018.pdf

- S.85

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 11-Protokoll_13.12.2018.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2018
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 891 -

sie 500.000 Spritzen pro Jahr ausgibt.
Könnt Ihr Euch vorstellen, was das bedeutet? Pro Tag sind das 1.300-1.400 Personen, die sich dort ihre Spritzensets abholen.
Wenn man alle Drogensüchtigen, die Kokain schnupfen oder THC konsumieren, zusammenzählt, liegen wir innerhalb der Republik Österreich an achter Stelle was die
Anzahl betrifft. Diese Zahlen sind nicht im
Verhältnis zur EinwohnerInnenzahl, sondern
effektiv zu verstehen. Das bedeutet, dass
es in der Stadt Innsbruck nominell acht Mal
mehr ErstkonsumentInnen gibt als in der
Stadt Wien. Das Land Tirol scheint hier statistisch nur aus der Stadt Innsbruck zu bestehen, wenn es um Drogenkonsum geht.
In der Stadt Innsbruck gibt es viele, die Kokain konsumieren, im Internet Pillen bzw.
andere flüssige chemische Substanzen erwerben. Darüber hinaus gibt es viele Menschen, die sich ihre Spritzensets bei der
Caritas - Diözese Innsbruck holen. Dazu
könnte man die 20.000 Personen hinzuzählen, die die Aidshilfe ganz offiziell in ihrer
Statistik aufzeigt. Das sind gewaltig hohe
Zahlen an DrogenkonsumentInnen in der
Stadt Innsbruck.
In Wien waren es im Jahre 2017 2,9 Millionen Spritzensets, die ausgegeben wurden.
Bei 1,9 Millionen EinwohnerInnen, entspricht dies 1,5 Spritzen pro Tag und EinwohnerIn. In der Stadt Innsbruck sind es
aber noch mehr, und zwar 3,8 Spritzen pro
Tag und EinwohnerIn. Bei dieser Situation
muss man um die Zukunft unserer Kinder
und um jede/n Einzelne/n, der/die hier lebt,
fürchten. Auch um die zukünftige Entwicklung dieser Stadt muss man bangen.
Die Verharmlosung einiger Mitglieder des
Gemeinderates kann ich nicht nachvollziehen. Ich verstehe schon, dass diesen Menschen geholfen werden muss. Aber in erster
Linie müssen wir schauen, dass wir in der
Prävention aktiv sind und nicht immer nur
darüber reden. Letztens hat eine Veranstaltung zur Drogenprävention in der Ursulinenschule stattgefunden. Dort gab es einen
sehr tollen Vortrag. Wenn ich die Zeit, die
für diese Aktion erforderlich war, durch die
gesamte Schulzeit dividiere, komme ich auf
0,2 % an investierter Zeit, in der Prävention
aktiv betrieben wird. Soll dies effektive
Suchtprävention an Schulen darstellen?

GR-Sitzung 13.12.2018

In den Vereinigten Staaten unter der konservativen "Trump-Regierung" werden Drogen teilweise legalisiert. Ich bin mir dabei
nicht sicher, dass es so viele Bundesstaaten gibt, die Drogen freigeben. Blickt einmal
über den Ozean hinüber, und schaut, wie es
dort ist. Ich habe dort Kontakte und ich
kenne diverse Aufnahmen von Vorkommnissen in Parks. Streben wir eine ähnliche
Situation in der Stadt Innsbruck an? Nein,
wir wollen in erster Linie denen helfen, die
krank sind, und in zweiter Linie wollen wir
eine Prävention, dass unsere Kinder nie in
so eine Situation kommen werden. Das soll
unsere Aufgabe sein und das geht nur,
wenn man im frühen Schulalter mit der Prävention anfängt.
Damit meine ich Alkohol genauso wie
Suchtmittel. Jede Art von Sucht kann tödlich
sein. Diese Entwicklung in der Stadt Innsbruck lässt mich erschaudern. Überdies erschreckend finde ich die verschiedenen Zugänge. Weder der Alkohol noch die Drogen
sind zu verharmlosen. Ich möchte eine
Suchtprävention in der Art, wie damals Kinderkrankheiten gehandhabt wurden, nämlich durch Impfungen. Damit wurden die
Kinderkrankheiten eingedämmt und genau
so eine Suchtprävention möchte ich für unsere Kinder haben.
Wenn wir schon über temporäre Maßnahmen sprechen, bin ich davon überzeugt,
dass in fünf Jahren bereits sowohl die erschreckend hohe Nachfrage nach Suchtmitteln, wie auch die Kriminalität ganz gewaltig
zurückgehen werden. In Mitteleuropa bewegt sich die Stadt Innsbruck mit ca.
130.000 EinwohnerInnen sicherlich im Spitzenfeld.
GR Onay: Es wurde vorher die Behauptung
in den Raum gestellt, dass wir über diese Sache nochmals abstimmen müssten. Das
hätte ich gerne anhand der GOGR geklärt,
sodass die GRÜNEN auch wissen, wobei sie
ihre Stimmen enthalten.
GR Kurz: Ganz ohne Gesinnungspolitik anzuwenden, möchte ich anmerken, dass dies
ein ganz wichtiges Thema ist. Man muss
dabei mit Leid umgehen können. Wir würden uns alle wünschen, dass sich die Situation bis Dezember 2018 verbessern wird. In
dieser Diskussion geht mir dieser direkte
Lösungsvorschlag ab. Nur das Wort wird oft
verwendet.