Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 11-Protokoll-Budget_Teil_1.pdf
- S.16
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Hier gilt es Verantwortung zu übernehmen.
Die Kinder und Jugendlichen verlangen
diese Verantwortung, und das zu Recht,
weil es um ihre Zukunft geht. Die
11.000 WissenschaftlerInnen, die in ihrer
gemeinsamen Erklärung den "Klima-Notstand" ausgerufen haben, verlangen endlich
Verantwortung.
Aber Verantwortung braucht Konzepte und
das ist ein komplexes Thema. Wie der Bürgermeister einmal meinte, gibt es diesbezüglich zwei Themen, die im Gemeinderat
der Stadt Innsbruck extrem diskutiert werden, einmal die Almen und zum anderen
das Auto.
Ich glaube, dass es uns allen hier im Gemeinderat der Stadt Innsbruck wichtig ist,
die Mobilität für die BürgerInnen der Stadt
Innsbruck zu gewährleisten. Im Gegensatz
zu anderen verbinden wir GRÜNE Mobilität
aber nicht zwangsläufig mit dem Auto.
Dank der Mobilitätsstadträtin wurde der
Ausbau der Öffentlichen Verkehrsmittel weitergebracht. Mit intelligenten Fahrrad- und
Fußgängerwegen sind wir auf dem Weg,
eine umweltschonendere Mobilität auszubauen und alternativlos zu machen. Wir
brauchen auch Verkehrsentlastung.
GR Kunst von der FPÖ hat auf ein Problem
hingewiesen. Er hat erläutert, wenn man
vom Olympischen Dorf kommend in die Reichenauer Straße abbiegt, wird der Fahrstreifen nur noch einspurig geführt. Wenn
die Müllabfuhr steht, entsteht ein Stau und
die Autos kommen nicht weiter. Wenn man
sich diesen Stau aber ansieht, dann sitzt in
80 % dieser Autos nur eine Person. Würde
man aber nach links schauen, fährt die Straßenbahn auf ihrer eigenen Spur an diesem
Stau vorbei.
Das zeigt die Dimension. Wir brauchen
nicht Konzepte für die nächsten fünf Jahre.
Wenn wir schon Geld in die Hand nehmen,
dann brauchen wir Konzepte für die nächsten 50 Jahre.
Auch im Arbeitsübereinkommen wurde festgehalten, dass es eine CO2-Reduzierung
geben soll. Erfolgreiche Projekte wie SINFONIA, die sogar internationale Aufmerksamkeit erregen, sollen weitergeführt werden. Die Energieraumplanung wird als Ziel
der Stadtentwicklung verankert.
GR-(Budget-)Sitzung 21.11.2019
Es ist kein leichtes Thema, aber wir müssen
es angehen! Wir müssen diese schwierigen
Aufgaben angehen, weil wir es den nächsten Generationen schuldig sind - und diese
fordern das auch zu Recht.
Die Fridays for future Bewegung hat mir als
Mensch, als Politikerin und als Mutter neue
Hoffnung gegeben. Es wächst eine Generation heran, die Verantwortung übernimmt.
Das sind Kinder und Jugendliche, die schon
in frühen Jahren unliebsame Fragen stellen
und Antworten verlangen. Wir müssen das
ernst nehmen und ihre Zukunft sichern.
Auch im bildungspolitischen Bereich müssen wir Sicherheit bieten. Kinder sind wissensdurstig. Wir brauchen pädagogische
Konzepte, die das fördern und nicht bewerten und bremsen.
Bildung in Österreich wird immer noch vererbt, das heißt, welche Schullaufbahn das
Kind einschlägt, hat weniger mit seinen oder
ihren Leistungen zu tun, sondern eher mit
dem Bildungsstand der Eltern und der sozialen Schicht. Wenn die Eltern AkademikerInnen sind und reich, wird es das Kind
auch. Egal, wie intelligent es ist oder wie die
Leistung war.
Das Schlimme ist, dass das umgekehrt leider auch so ist - auch Armut wird vererbt.
Mit der Wiedereinführung der Ziffernnoten
und dem Sitzenbleiben in der zweiten
Klasse wird dieser Druck nun noch früher
angesetzt. Bereits vor diesem Irrsinn gaben
Eltern alleine in Tirol über € 5 Mio. für Nachhilfe aus.
Dieser Betrag wird nun steigen. Anstatt hier
wichtige Reformen zu starten, hat es sich
die alte Bundesregierung zur Aufgabe gemacht, Ablenkungsmanöver zu starten.
Kopftuchtragende Mädchen wurden zur
Zielschreibe einer Bundesregierung. In ganz
Österreich gab es kaum 100 Mädchen. In
Tirol betraf es 17 Mädchen. Wir brauchen
aber Lösungen für über 100.000 Kinder und
Jugendliche.
Was wir brauchen, sind kleinere Klassengrößen, neue pädagogische Konzepte und
mehr Aus- und Weiterbildung für PädagogInnen. Mit neuen Konzepten können auch
Brennpunktschulen zu Erfolgsgeschichten
geführt werden - Stichwort London Chal-