Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 11-Protokoll-Budget_Teil_2.pdf
- S.61
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Zukunft eine entsprechende Architekturqualität in der Stadt Innsbruck haben!
Bauvorgang auf ein bestehendes Modulsystem zurückzugreifen.
Natürlich kann man sich noch in allen Bereichen verbessern. Gestern diskutierten wir
darüber, wie Bedingungen formuliert sein
müssen, damit am Ende das Ergebnis herauskommt, welches man sich vorstellte. Ich
bin der Meinung, dass man den ArchitektInnen einen Freiraum geben kann, aber natürlich sollen notwendige Grenzen definiert
werden!
Ich würde Bgm. Willi bitten, eine Exkursion
zu machen. Wir haben in Tirol mittlerweile
sehr viel "Know-how". Auch ich war sehr
überrascht darüber. Es gibt z. B. die Firma
Ing. Hans Bodner Bau GmbH & Co KG, die
ihre Fertigmodule in Kufstein entwickeln
lässt, oder die Binderholz GmbH im Zillertal.
Es wäre für den gesamten Gemeinderat
durchaus interessant, sich diese Betriebe
anzusehen! Dann weiß man auch, was es
hier für ein Potential gibt.
Es entsteht ein Projekt an der Ecke Amraser Straße und Pradler Straße. Ich denke,
dass dort eine sehr gute Lösung gefunden
wurde. Hier haben sich die Wettbewerbe
auch wieder bewährt. Nichtsdestotrotz wird
es auch Pilotprojekte geben müssen, bei
denen wir keinen Wettbewerb ausschreiben.
Neulich war ich bei der Zukunftswerkstatt
der Neuen Heimat Tirol Gemeinnützige
WohnungsGesmbH (NHT). Dort wurde darüber beraten, wie man mit Systembau und
Holzbau umgehen sollte. Es gibt immer das
Bestreben, mit einer Holzbauweise etwas
weiterzubringen.
Es wurde ein neuer Kindergarten im Olympischen Dorf errichtet. Das Gebäude wurde
durch eine modulare Bauweise, bestehend
aus Holzmaterialien, errichtet. Bei der NHT
überlegt man sich, im Zuge des Projekts
"Junges Wohnen" ein Hochhaus zu errichten.
Ich glaube, dass solche Vorhaben sehr
wichtig sind. Es gibt aber ein Problem dabei: Sollte ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden, könnte es sein, dass dort
andere Grundrisse oder Schnitte herauskommen. Diese würden wieder Anpassungen in der Systembauweise erfordern. Am
Ende würde es das Projekt teurer machen.
Das ist die Problematik, und deswegen wird
Holzbau relativ selten umgesetzt. Leider
werden Projekte durch Holzbau kostspieliger. Sollte man es auf die gesamte Lebensdauer rechnen, würde es sich wahrscheinlich dennoch lohnen.
Die Stadt Innsbruck könnte auch hier wieder
als Pionierin tätig sein und solche Bauweisen unterstützen. Wir können uns trauen,
für die Fassade und den Außenbereich eines Projekts einen Gestaltungswettbewerb
auszuschreiben, aber für den restlichen
GR-(Budget-)Sitzung 22.11.2019
Ich möchte ein weiteres Beispiel nennen,
das bei der Diskussion der NHT präsentiert
wurde: Eine Mehrparteienwohnanlage mit
27 Wohnungen kann schon in drei bis vier
Tagen - zumindest im Werk - gefertigt werden. Sie wird dann auf die Baustelle transportiert und dort zusammengesetzt. Das ist
natürlich ein Zeitvorteil. Es ist vielleicht nicht
günstiger, aber wir wären viel schneller! Wir
sollten uns überlegen, diese Bauweisen zu
nutzen.
Wir haben weitere Projekte in der Pipeline,
mit denen wir durchaus schneller vorankommen sollten. In St. Nikolaus gibt es Gründe,
die im Gemeinderat als Bauland gewidmet
wurden. Dort besteht die Gefahr, dass der
dort bestehende schöne Ansitz verschwinden könnte. Hier wird man über eine Lösung nachdenken müssen, die für alle erträglich ist und die eine Bebauung ermöglichen würde.
Gerade aus St. Nikolaus erreichen uns sehr
viele Beschwerden, die den Verlust von alten Häusern betreffen! Es geht vor allem um
jene Gebäude, die das Stadtbild prägen.
Sollte es möglich sein, müssen wir dort Lösungen finden. Es wird nicht alles machbar
sein und man kann auch nicht überall nachgeben - das ist auch klar. Aber ich denke,
dass wir intensiver nach Lösungen suchen
könnten.
Am Ende möchte ich noch sagen, dass ich
mich immer auf die Sitzungen des
Ausschusses für Stadtentwicklung,
Wohnbau und Projekte freue. Sie sind meistens sehr konstruktiv. Manchmal diskutieren
wir über diverse Themen länger, aber trotzdem fassten wir in der letzten Periode
98,5 % aller Beschlüsse einstimmig. Ich
habe die Statistik noch nicht fortgeführt. Wir