Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 11-Protokoll-Budget_Teil_2.pdf
- S.66
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gute Kombination zwischen Wohnen und
Arbeiten zu ermöglichen. Außerdem möchte
die Bevölkerung kurze Arbeitswege haben.
Wir sind auch systematisch dabei, die Radwege auszubauen und eben jene neuen Priorisierungen im Bereich Mobilität zu setzen!
Beim Harterhof-Plateau, in der Nähe des
Campus-Technik gibt es neue Formen von
Startups-Angeboten. Es gibt Büroräume, die
man sich teilen kann. Somit müsste man
keine neuen Firmengebäude bauen lassen.
So könnte man durch Mehrfachnutzungen
und Sharing-Economy die Fläche vervielfachen.
Zum Thema Bauen: Ich weiß nicht, wie viele
von Euch bei dem Ideenwettbewerb "EUROPAN 15" dabei waren. Im Oktober 2019
war die Stadt Innsbruck Gastgeberin dieses
Wettbewerbes. Bei dieser Veranstaltung
treffen sich JungarchitektInnen, die unter
35 Jahre alt sind und aus ganz Europa
stammen.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Bewegung. Ich möchte nicht auf die Klimafaktoren eingehen. Übergewicht ist ein großes
Problem in den Städten. In der Altersgruppe
der unter 35-Jährigen nimmt die Zahl der
Übergewichtigen stark zu.
Das Schöne an der Stadt Innsbruck ist,
dass wir durch die von den Bergen um uns
herum erzwungene Kompaktheit genau die
Lösungen bringen können, wonach sich alle
Städte weltweit sehnen. Hier haben wir die
große Chance, wirklich eine Vorreiterrolle
einzunehmen.
In der Weltstadt New York City sind bereits
zwei Drittel der Bevölkerung schwer übergewichtig bzw. fettleibig. In der Bundesrepublik Deutschland sind es über 63 % der Männer und über 50 % der Frauen. Das heißt,
es ist bereits die Normalität.
Man versucht Lösungen zu finden. Zum Beispiel gibt es in New York City das Konzept
"walkable city". Bis jetzt hat man immer versucht, das Leben in der Stadt bequem zu
gestalten, doch nun will man das ändern!
Der Bürgermeister von New York City ließ
Schilder bei Fahrstühlen anbringen, auf denen Aussagen geschrieben stehen, wie z.
B. "burn calories, not electricity". Es wird
auch versucht, mehr Treppen bauen zu lassen und im Straßenverkehr der Stadt den
FußgängerInnen und Fahrradfahrenden
eine höhere Priorität zu schenken!
Das Fahrrad erlebt momentan einen völlig
neuen Zulauf! Ich habe einen Cousin und
zwei Cousinen, die in New York City leben.
Sie fahren täglich mit dem Fahrrad. Die
Radwege werden enorm ausgebaut und es
entstehen neue Marktlücken. Alleine das
Zubehör für Fahrräder birgt einen sehr großen Markt! Fahrräder sind inzwischen ein
Statussymbol. Häufig hat diese junge Generation nicht einmal einen Führerschein, dafür besitzen sie ein Fahrrad!
Das sind Themen, mit denen wir uns jetzt
befassen müssen. Deshalb führten wir die
neue Koordinationsstelle für den Fuß- und
Radverkehr ein.
GR-(Budget-)Sitzung 22.11.2019
Sie suchen nach Lösungen, wie einer "Stadt
der kurzen Wege" und wie man die Kulturlandschaft mit der Natur und dem Wohnen
miteinander verbinden kann. Genau diese
Entwicklungen haben wir in der Stadt Innsbruck bereits!
Es ist schön, solche Gelegenheiten zu haben, bei denen man die eigene Stadt durch
die Augen anderer sehen kann. Ich hatte
die Chance mit ArchitektInnen aus dem Königreich Niederlande, dem Königreich Dänemark und dem Königreich Spanien zu
sprechen. Sie alle waren von unserer Stadt
fasziniert!
Die ArchitektInnen lobten die Infrastruktur
unseres öffentlichen Verkehrs und bewunderten die Nähe des hochwertigen Erholungs-, Kultur- und Naturraumes! Außerdem
faszinierte sie die zeitgenössische Architektur in der Stadt Innsbruck. Unter diesem Gesichtspunkt finde ich den Gestaltungsbeirat
(IGB), der erst vor wenigen Jahren eingerichtet wurde, und die Wettbewerbskultur,
die bei uns doch eine jahrzehntelange Tradition hat, ausgesprochen wichtig!
Im Jahr 2018 war die Stadt Innsbruck der
Austragungsort der ersten Städtevernetzungstreffen der Gestaltungsbeiräte Österreichs. Ich glaube, dass darin die Zukunft
liegt! Das kann eine Qualität für die Stadt
Innsbruck erzeugen und macht unsere
Stadt zu einem so hochwertigen Lebensraum, wie es ihn in der Geschichte der
Menschheit noch nie gab! Das muss uns
klar sein.