Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 12_Protokoll_09.11.2017.pdf
- S.11
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Der Begriff innovative Stadtentwicklung ist
fragwürdig. Was soll das heißen? Werden
wir die besten Gründe für den Wohnungsbau hernehmen? Wir sollten darüber im
Gemeinderat diskutieren, wie wir da weiter
vorgehen. Die Olympischen Spiele, die wir
veranstalten hätten können, hätten der Bevölkerung wirklich Geld gebracht. Wovon
lebt Tirol denn heute? Vom Tourismus! Wir
haben noch nie ein besseres Werbemittel
gehabt als die Olympischen Spiele. Ich
kann mich erinnern, überall, wo ich hingefahren bin, nach Griechenland oder nach
Süditalien - Innsbruck hatte einen tollen Bekanntheitsgrad aufgrund der Winterspiele
1964 und 1976.
Dass man versäumt hat, so etwas zu wiederholen und wegen einer falschen Information dagegen gestimmt hat, das ist anzuprangern. Dass wir diese gewaltige Werbung, die für die Stadt Innsbruck und das
Land Tirol einhergegangen wäre, verloren
haben, das ist abzulehnen. Wir haben als
Austragungsort der Olympischen Winterspiele immer Werbung gemacht. Viele Menschen haben sich dafür interessiert, wie
diese Wintersportorte aussehen, in denen
die Bewerbe durchgeführt wurden.
Wir haben heute keine Bergwerke mehr wie
zur Zeit Kaiser Maximilians. Vielleicht, Frau
Bürgermeisterin, macht man da einmal im
Gedenken an diesen großen Herrscher und
Politiker etwas Besonderes in der Stadt
Innsbruck? Das wäre es wert.
Leider habe ich nicht mehr viel Redezeit.
Darf ich bitte gerade noch folgende Sätze
sagen: Es ist schade, dass wir uns die
Chance, Olympische Spiele abzuhalten,
entgehen haben lassen. In der Stadt Innsbruck hat Tradition und Moderne Platz.
Dass wir das verbinden können, ist eine
Besonderheit unserer schönen Stadt. Schade, dass die Winterspiele verloren gegangen sind. Ich bitte, in Zukunft nicht ständig
mit dem erhobenen Zeigefinger durch die
Straßen zu gehen. Sonst verspielt Ihr noch
die zweite Wahl nach jener zum Nationalrat,
liebe Innsbrucker Grünen (GRÜNE).
GR Dr. Stemeseder: Heute werde ich einmal eine Rede im Sinne des erhöhten Harmoniebedürfnisses halten. Auch das ist eine
Herausforderung. Ich habe meinen Artikel
für "Innsbruck informiert" unter folgende
Überschrift gestellt: "So ein Glück, InnsGR-Sitzung 09.11.2017
bruck bleibt frisch wie der Frühling!" Da
weiß man gleich, was gemeint ist. Die Stadt
Innsbruck bleibt liquide, zahlungskräftig und
investitionsfähig. Das darf ich speziell Dir
sagen, lieber GR Kritzinger.
Am 21.09.2017 war ich bei einer Veranstaltung des Österreichischen Rundfunks
(ORF). Schade, dass das Kamerateam heute schon gegangen ist. Ich bin nie im Fernsehen! Damals habe ich zumindest das
Wunder geschafft, dass Moderatorin Sybille
Brunner mich vor 250 Leuten aufgerufen
und mir das Wort erteilt hat. Vorausgegangen ist Heinrichs Kampf - ich habe ca. zwei
Stunden lang angezeigt, dass ich etwas sagen möchte. Dann habe ich mich vorgestellt
mit den Worten "Heinrich Stemeseder, Gemeinderat und Finanzexperte." (Gelächter
im Saal)
Ja, genauso ist es mir im ORF-Studio ergangen! 250 Leute haben mich ausgelacht!
Sie sind beim Wort Finanzexperte in schallendes Gelächter ausgebrochen. Dann habe
ich sie aber zu betroffenem Verstummen
gebracht, indem ich eine Frage gestellt habe, die auch einem Volksschulkind oder einer/m AbsolventIn der Mittelschule zumutbar ist: Sind Haftungserklärungen und
Bürgschaften Schulden? Ich frage das auch
Euch und vor allem Frau Bürgermeisterin.
Sind das Schulden? Ja oder nein?
Ich habe mehrere Experimente durchgeführt, sicher hundert an der Zahl. Dabei habe ich normale, einfache BürgerInnen befragt. Gerade von den jungen Leuten bekam
ich oft die Antwort, dass man schon der
Meinung sei, es sei der Person zuzurechnen, wenn sie eine Bürgschaft übernimmt.
Weil schließlich haftet sie ja irgendwann
einmal dafür. Die Banken sehen das genauso, GR Kritzinger! Ich sage nur
€ 1,5 Mrd.! Da werden viele weinen und
nicht lachen bzw. mich auslachen, denn es
gibt nun keine Provisionen und keine Honorare. Die SteuerberaterInnen verdienen
nichts. Die AnwältInnen können keine Verträge aufsetzen. Und die FinanzberaterInnen wie ich, die auch in diesem System mitlaufen würden, lukrieren nun keine Provisionen. Da wird viel geweint.
Aber das hat nichts mit dem Verdienst für
das gesamte Tiroler Volk zu tun! Grüß Gott
und guten Morgen! Das ist die Realität und
die Wahrheit.