Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 12_Protokoll_09.11.2017.pdf
- S.56
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glaube, die machen eine ganz fantastische
Arbeit.
Natürlich stehen andere Klangkörper wie
InnStrumenti, Windkraft, Tiroler Ensemble
für Neue Musik auch auf meiner Liste. Ich
bin dabei, mit diesen Institutionen Kontakt
aufzunehmen, mit ihnen zu sprechen, was
ihre Erwartungen und Vorstellungen sind,
um möglichst viele von ihnen für das Haus
zu gewinnen.
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Gibt es weitere
Fragen an Mag.a Neu oder Mag. Laubichler?
Wenn das nicht der Fall ist, dann darf ich
mich bei beiden herzlich für ihre Anwesenheit und Aufklärung bedanken. (Beifall von
allen Seiten)
Ich würde vorschlagen, dass wir nun in die
Debatte einsteigen.
GR Haager: Das war jetzt sehr interessant.
Interessant aus folgenden Gründen: Man
hat dieses Haus der Musik geplant, einen
ArchitektInnen-Wettbewerb ausgeschrieben
und begonnen zu bauen. Man wusste da
noch nicht einmal, wie die Fassade gestaltet
sein würde. Das ist mir gerade eingefallen.
Das ist vielleicht so zwei Jahre her.
Wenn ich den Ausführungen jetzt richtig gefolgt bin, dann hat man erst etwas gebaut
und dann überlegt, was man damit machen
kann.
Wenn man heute als Privatperson ein Haus
oder als Unternehmen ein Hotel baut, dann
weiß man vorher, was man will. Das ist
ganz klar. Beim Haus der Musik hat man
den Eindruck, man wusste es nicht! Man hat
dann eine Firma mit der Beratung beauftragt - die wahrscheinlich gratis gearbeitet
hat! - damit es keine Doppelgleisigkeit gibt.
Man hat also ein Haus der Musik in beachtlicher Dimension hingestellt. Übersehen
kann man es ja nicht! Klar war, dass dort
musiziert wird. Wie und was, das schauen
wir uns erst nach und nach an. Ich muss
sagen, das ist konzeptlos!
Es geht hier um sehr viel Geld. Ich wage zu
behaupten, hätten wir noch den Österreichischen Schilling (ATS) als Währung, dann
wäre das Haus nie gebaut worden! Man
hätte maximal die alten Stadtsäle renoviert,
aber sonst nichts.
GR-Sitzung 09.11.2017
Man könnte sich das als Privatperson nicht
leisten. Wenn man so arbeitet, dann geht
man auf schnellstem Weg in Konkurs. Ich
habe den Medien entnommen - es steht
auch im Akt -, dass man von Haus aus nicht
gewusst hat, wie man den Vorplatz gestalten würde und was das dann kostet. Wenn
ich etwas baue, dann weiß ich, dass ich eine Zufahrt habe. Abhängig vom Geld - ob
ich es habe oder nicht -, kann ich dann asphaltieren - oder auch nicht!
Ich habe gehört, es gibt 65 Räume. Die
Kosten für eine Schließanlage kann ich
schon vorher feststellen! Das Argument,
das sei nicht möglich, kann man nicht gelten
lassen. Da muss man unterstellen, dass das
schon vielfach hier im Gemeinderat so gelaufen ist. Man legt möglichst niedere Kostenschätzungen vor, beginnt zu bauen und
nach und nach kommt etwas dazu. Es bleibt
dann keine Möglichkeit mehr, das zu stoppen, denn einen Rohbau stehenzulassen,
das geht nicht!
Ich verweise dazu auf ein Musterbeispiel,
den Bau der Landeswarnzentrale Tirol. Da
muss man schon sehr wachsam sein!
GR Buchacher wird ein gewisses Misstrauen haben, sonst würde er nicht so auf eine
begleitende Kontrolle dringen. Was da noch
alles an Kosten auf uns zukommt, das wissen wir nicht. Das steht fest!
Wir haben einen großen Bau begonnen, der
- wie dem Akt zu entnehmen ist - jetzt bei
Kosten von € 58 Mio. steht. Das ist ja ein
schöner Brocken, etwa ATS 800 Mio. Wenn
das noch ein wenig so weitergeht, dann
wird es ATS 1 Mrd. sein, was uns die "Hütte" kostet. Das muss man sich einmal vorstellen. (Unruhe im Saal)
(StR Gruber: Land und Bund tragen auch
ihren Teil bei.)
Ich spreche von den Gesamtkosten! (Unruhe im Saal)
StR Gruber, wenn Sie noch nicht wissen,
dass einen Zuschuss des Bundes auch wir
bezahlen! Das bezahlen die SteuerzahlerInnen. Ob Stadt, Land oder Bund, die Gesamtkosten bezahlen wir alle, wie wir hier
sitzen und auch die Leute, die draußen hart
arbeiten! Man muss das einmal zur Kenntnis nehmen! (Unruhe im Saal)