Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil1.pdf
- S.37
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Hier bin ich mit der Aussage von
GR Haager einverstanden, denn wir
müssen das etwas überdenken. Natürlich
sollten wir schauen, dass die Arbeitsplätze im Tiroler Landestheater nicht verloren
gehen, aber man könnte vielleicht
ernsthaft und mit Fantasie darüber
nachdenken, ob nicht vielleicht doch ein
Sparpotenzial enthalten ist, ohne dass
gleich Leute zu Schaden kommen. Das
könnte vielleicht bei den Kostümen sein.
Es kommt mir wie in Moskau - auch zu
Zeiten Hitlers - zu Zeiten der Diktatur vor,
wo eine gewisse Staatskultur immer
höher gehoben wurde und man letztendlich den Bezug zur Basis verloren hat.
Wenn ich mir diesen Jahresvoranschlag
der Landeshauptstadt Innsbruck für das
Rechnungsjahr 2009 ansehe, dann
fürchte ich, dass man zur freien Szene
und den vielen KünstlerInnen in allen
Bereichen und Kulturformen unter
Umständen zu wenig Gewicht hat. Davon
bin ich eigentlich überzeugt. Wir sollten
nicht außer Acht lassen, dass die Kulturszene nicht von einem Wasserkopf
bestimmt wird, sondern es sollte Platz
dafür sein.
Bgm.in Zach übergibt den Vorsitz an
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer.
Bgm.in Zach: Über das Personalwesen
wurde heute schon einiges gesagt.
Natürlich sind Personalausgaben nachhaltige Ausgaben, weil wir nicht, wenn es
irgendwann einmal traurig aussieht, sofort
wieder Leute gehen lassen. Das Gegenteil ist der Fall, denn bei uns ist es so,
dass die Fluktuation beim Personal im
Vergleich zu anderen Städten bzw. in der
Wirtschaft im Allgemeinen ganz gering ist.
Ab und zu verlieren wir MitarbeiterInnen,
die uns abgeworben werden. Das ist
etwas, was mich sehr nachdenklich
stimmt. Das sind vor allem sehr gute
Kräfte, die vom Stadtmagistrat Innsbruck
in die Privatwirtschaft wechseln, weil sie
dort eine gewisse Zeit eine sehr viel
bessere Bezahlung haben. Allerdings
haben sie nicht die Sicherheit, aber ich
kann bei dem einen oder anderen
verstehen, dass er aufgrund von FamiliGR-(Budget-)Sitzung 11.12.2008
engründung usw. mehr Geld verdienen
möchte. Ich glaube, dass uns diese
Frage, wie man hier Optionen schaffen
kann, doch in den nächsten Jahren
beschäftigen wird. Darüber müssen wir
nachdenken.
Sonst kann ich sagen, dass alles, was im
Personalausschuss beschlossen wird,
lange und breit mit der Personalvertretung
verhandelt wurde, die durchaus ihre
eigenen Vorstellungen hat, wozu sie auch
gewählt wurde. Ich möchte mich bei
Dr. Köfler bedanken, der dafür die
Vorarbeiten leistet und ich die Endrunde
verhandle. Ich möchte hier den Essenszuschuss erwähnen, der ein langjähriger
Wunsch war und jetzt eingeführt wird. Wir
haben im letzten Personalausschuss den
Dank der Verantwortlichen gehört und ich
möchte diesen gerne weitergeben. Der
Essenszuschuss ist natürlich eine
Ausgabenpost, die man nicht mehr
wegbringen wird. Obwohl uns das allen
bewusst war, haben wir es trotzdem
eingeführt.
Ein großes Anliegen sind uns die Schulungen bzw. die Weiterbildung. Ich glaube
auch, dass wir das verstärkt angehen
müssen, damit wir unsere MitarbeiterInnen qualifizieren können, weil nur das
letztendlich den Erfolg bringt. Ich darf
noch ganz kurz die soziale Seite des
Personalwesens streifen. Es ist die
vermehrte Zusammenarbeit mit dem
Arbeitsmarktservice Tirol (AMS), der
Arbeitsassistenz Tirol und ähnlichen
Einrichtungen.
Die vom Bundessozialamt bestätigte
Besetzungsquote für Menschen mit
Behinderung beträgt derzeit 144,61 %.
Wir haben dafür Geld bekommen, weil wir
so viele Leute beschäftigen. Das ist aber
zum Vorteil unserer MitarbeiterInnen und
besonders zum Vorteil der betroffenen
Personen, die sich in ihrer Gesamtsituation aufgewertet sehen und in einem
Betrieb arbeiten, wo sie geschätzt werden
und ihre Fähigkeiten entwickeln können.
Wir geben also diesen Menschen eine
Chance und daher haben wir auch im
Jahr 2007 den Integrationspreis erhalten,
den ich mit großer Freude entgegengenommen habe.