Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil1.pdf
- S.78
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- 1003 -
Bgm.in Zach: Wir haben heute schon eine
Debatte über Kultur geführt, wofür ich
sehr dankbar bin. Der Kulturbericht der
Stadt Innsbruck 2008 gibt den Mitgliedern
des Gemeinderates aufgrund seiner
Ausführlichkeit und entsprechenden Bilder
Gelegenheit, das vielfältige breite Angebot wieder ins Bewusstsein zu rufen. Es
kann nicht jedes Mitglied des Gemeinderates an jeder sportlichen und kulturellen
Veranstaltung teilnehmen.
Trotzdem ist es interessant, gelegentlich
in diesem Kulturbericht zu blättern.
Prinzipiell kann man sagen, dass man in
Zeiten wie diesen dazu neigt, bei der
Kultur zu sparen, was gefährlich ist.
Natürlich muss sich die Kultur auch in die
großen Rahmenbedingungen einbinden
und einige Dinge schieben, aber im
Großen und Ganzen muss die Wichtigkeit
der Kultur bestehen bleiben.
Wir hatten zum Beispiel beim Tiroler
Landestheater vor, das Foyer modern zu
gestalten. Ich muss sagen, dass das
Foyer noch ganz gut beisammen ist und
daher werden wir den Umbau, je nach
dem wie sich die wirtschaftlichen Gegebenheiten entwickeln, ein oder zwei Jahre
verschieben. Natürlich haben Direktor
Mayr sowie die Intendantin Fassbaender
damit keine Freude, aber ich habe bei
ihnen großes Verständnis erwirken
können.
Wir reden im Allgemeinen nicht von einer
materiellen Einschränkung, Armut wäre ja
noch zu viel gesagt. Vor allem will ich
keine geistige und kulturelle Einschränkung und alles, was wir heute über
Integration, den Umgang miteinander und
Wahrhaftigkeit geredet haben, hat
natürlich mit Kultur zu tun. Auch das
Zusammenleben ist Kultur und das ist ein
Thema, welches heute nicht umsonst bei
den verschiedenen Kapiteln immer wieder
aufgetaucht ist.
In den letzten Jahren ist immer wieder der
teils berechtigte Vorwurf gekommen, dass
für die Kultur, die bereits in gewisser
Weise reglementiert ist und sich hier das
Tiroler Landestheater und die freie Szene
einordnen lässt bzw. für das, was sich
spontan entwickelt, sich nicht einordnen
lässt und nicht für die Ewigkeit sein muss,
zu wenig Geld vorhanden ist. DiesbezügGR-(Budget-)Sitzung 11.12.2008
lich haben wir uns im letzten und im
heurigen Jahr verstärkt um mehr Ausgleich bemüht und Kulturschaffende
sowie KünstlerInnen gefördert. Das wird
der Obmann sowie die Mitglieder des
Kulturausschusses auch bestätigen.
Mit Initiativen wie "stadt_potenziale", dem
Theaterfestival "theater trifft", der großzügigen Förderung der Plattform mobiler
Kulturinitiativen (p.m.k.), sowie der
"baettlegroup for art" und vielen anderen
Kulturschaffenden der "freien Szene",
konnten wir den Vorwurf der Benachteiligung entkräften.
2008 war das Jahr, in dem erstmals
ausgezeichnete Projekte aus der Kunstund Kulturförderungsinitiative
"stadt_potenziale" mit großem Erfolg
umgesetzt wurden.
63 Einreichungen zeugen vom kreativen
Potenzial der heimischen Szene. Davon
wurden fünfzehn Projekte von einer Jury
ausgewählt und dafür sind Fördermittel
von insgesamt € 70.000,-- zur Verfügung
gestellt worden. Es war klar, dass diese
Mittel sozusagen in die freie Szene
geflossen sind, die das abgewickelt hat.
Wir geben die Verantwortung an die
Kulturschaffenden selbst ab und ermöglichen so die partizipative Teilnahme
unterschiedlicher Szenen an der Gestaltung unseres städtischen kulturellen
Lebens. Das Konzept ist aufgegangen
und wird auch weiter fortgesetzt.
Die Einreichungen für das Jahr 2009 sind
bereits in der Mag.-Abt. V, Kultur, in
großem Maße eingetroffen. Das "theater
trifft" ist noch nicht ganz fertig. Das erste
Theatervestival "theater trifft" bescherte
dem Innsbrucker Publikum mit neun
Premieren einen wahren Theaterfrühling
im Herbst. Kleine, frische Initiativen, die
ihr Potenzial gezeigt haben.
Die finanzielle Grundlage für dieses neue
"Theatergefühl" wurde durch die Gewährung einer Subvention von insgesamt
€ 60.000,-- geschaffen. Das Land Tirol hat
ebenso € 60.000,-- gewährt. Insgesamt
sind das € 120.000,--.
Es war schon ein Theaterfestival, das in
der offenen Theaterszene etwas bewirkt
hat. Bei der Eröffnungsfeier in den
Ursulinensälen am 25.10.2008 hat Erika