Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil2.pdf

- S.45

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 12-Dezember-Budget-Teil2.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2008
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 1055 -

nicht nur belehrt, sondern sie hinführt und
motiviert. Ich habe die Innsbrucker
Grünen schon einmal aufgefordert, dass
sie in jene Stadtteile bzw. Gemeinde
gehen sollen, in denen sie großen
WählerInnenanteil haben. Dort sollen sie
dann die Leute überzeugen, mit den
öffentlichen Nahverkehrsmitteln zu fahren.
Das würde ich mir in Vill, Igls, auf der
Hungerburg und vor allem in der Gemeinde Sistrans wünschen. Dort gibt es die
meisten Grünwähler in Tirol sowie
interessanterweise den höchsten Anteil
von PkWs pro Haushalt. Das sollten die
Innsbrucker Grünen einmal machen.
Wir treten in Dialog mit der Bevölkerung
und versuchen die Leute direkt demokratisch zu überzeugen. Bei den Nationalratswahlen 2008 bin ich beim Wahlsprengel Höttinger Platzl gestanden. Dann kam
ein Wähler aus der Wahlkabine, attraktiv
gekleidet und sicher nicht das billigste
Tuch. Ich bin davon ausgegangen, dass
er die ÖVP gewählt hat. Als ich ihn
ansprach, meinte er, er wählt nicht die
ÖVP sondern die Grünen. Anschließend
ist er in seinen Porsche Cayenne eingestiegen.
Das sind die Beispiele, die mir zu denken
geben. Daher würde ich die Innsbrucker
Grünen bitten, ihre WählerInnen mitzunehmen bevor sie oberlehrerhaft die
Dinge erklären. Das Angebot, welches
GRin Mag.a Pitscheider einfordert, ist ja
bereits vorhanden. Ich glaube, dass der
Verkehr in der Stadt Innsbruck gut
gemanaget ist. Dies gilt sowohl für das
Angebot des Öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) als auch für
die Möglichkeit, den Individualverkehr zu
leben.
Wir haben bereits über die Weltwirtschaftskrise gesprochen. Wenn man hört,
dass in Deutschland die Autos billiger
verkauft werden müssen, um die Automobilindustrie anzukurbeln und dies mit
Sicherheit im Widerspruch zu den
Klimaschutzzielen steht, sollten die
Grünen die Augen vor dieser Realität
nicht verschließen. Denn sonst erleiden
die Innsbrucker Grünen dasselbe Schicksal wie die Grünen in der Stadt Hamburg.
Dort wurde den WählerInnen von den
Grünen versprochen, kein kalorisches
Kraftwerk zu bauen. Dann sah man

allerdings ein, dass ad hoc andere
Maßnahmen notwendig waren.
Das würde ich mir bei den Innsbrucker
Grünen ebenfalls wünschen. Ihre Ideen
sind ja nicht schlecht aber sie sollten
genauso wie in punkto Wirtschaftspolitik
in die Realität zurückkommen.
Im Öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) wurden im Jahr 2008 richtige
Akzente gesetzt. Nicht alle aber der
Großteil in diesem Haus steht zur Regionalbahn als ein zukünftiges Mittel, um den
öffentlichen Nahverkehr noch weiter zu
stärken. Wir sind dort mit aller Kraft dabei.
Im Verkehrsausschuss, dem GRin
Mag.a Pitscheider angehört, wird immer
wieder hingewiesen, dass es wichtig ist,
die nächsten Schritte zu setzen.
Allerdings brauchen wir auch den gesunden Individualverkehr. Bevor wir die
Menschen durch Überzeugungsarbeit
nicht auf diesen Weg mitnehmen, wird es
schwierig werden, dieses Kartenhaus
aufrecht zu erhalten.
Wir sind uns einig, dass wir den
Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
weiter stärken. Zusätzlich gilt es das
Verkehrskonzept zu evaluieren. Einzelne
Maßnahmen sind bereits gesetzt. Das
Parkleitsystem soll umgesetzt werden und
der Verkehrsrechner ist schon hier. Wir
müssen allerdings auch die Gesamtsituation betrachten. Hier gehört noch eine
Reihe von Maßnahmen gesetzt, seien es
Ideen zur Parkraumbewirtschaftung oder
neue Lösungen zu anderen Verkehrssystemen.
Wir haben genauso kleinere Projekte, die
aber nicht weniger wichtig sind. Ein
Beispiel ist die Befragung zur Parkraumbewirtschaftung als Mittel der direkten
Demokratie, wie von den Innsbrucker
Grünen gefordert. Die BürgerInnen
können dort in einer repräsentativen
Umfrage sagen, was sie genau zu den
einzelnen Themen wollen. Allerdings gilt
es dann auch zu akzeptieren, dass die
Bevölkerung vielleicht anders denkt, als
es sich manche vorstellen und dementsprechend gilt es dann auch zu handeln.
Ob dies im verkehrstechnischen Zusammenhang immer den sinnvollsten Weg
darstellt, ist eine andere Frage. Es ist
aber auch der Wunsch der Bevölkerung,

GR-(Budget-)Sitzung 12.12.2008 (Fortsetzung der am 11.12.2008 vertagten Sitzung)