Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2002

/ Ausgabe: 12-November_-_2._Teil.pdf

- S.124

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- 1659 -

diese durch die Übersiedlung bedingten Unbequemlichkeiten und auch das
Dasein während der Bauzeit entsprechend honorieren.
Aber Folgendes möchte ich schon sagen: Mein gesamter Bekanntenkreis wagt es nicht mehr, mich anzurufen und um einen freien
Dienstposten zu fragen. Ich habe es strikt abgelehnt, auf Ansuchen solcher
Art einzugehen: "Hättest du nicht einen freien Dienstposten, meine Tochter
hat studiert oder ich habe einen Sohn, der seinen Job unverschuldet verloren hat, nur weil private Firmen einen Bankrott abgeliefert haben, und ein
anständiger junger Mensch steht wieder auf der Straße".
Ich lebe schon lange in dieser Stadt, wo ich seit zehn Jahren
doch relativ stark involviert bin. Soweit ich das beurteilen kann, haben die
Dienstposten im Stadtmagistrat der Stadt Innsbruck keinen schlechten Ruf.
Niemand wird bei mir Interventionen in irgendeiner Art und Weise erleben,
das habe ich von Anfang an völlig klar gestellt, denn da hätte ich den ganzen Tag nichts anderes zu tun. Etwas muss ich schon sagen, es kann schon
sein, dass hier mehr verlangt wird.
Meine Damen und Herren, was ist denn allgemein in der Wirtschaft los? Bitte schauen Sie doch einmal in eine Zeitung, Sie werden Bekannte haben, die bei anderen Firmen arbeiten. Wir bieten hier die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Das ist ein Gut, das in der heutigen Zeit wirklich
etwas wert ist. Zu meiner Zeit, als ich zu arbeiten begonnen habe, war das
noch ganz anders. Da haben die jungen Leute, und alle, die heute auf Arbeitssuche sind, mit einer weit schwierigeren Situation zu kämpfen.
Damals, vor 30 oder vor 40 Jahren, als ich zu arbeiten begonnen habe, war das noch so: Wenn es einem irgendwo nicht gepasst hat,
dann war die nächste Tür offen, wo man "hineingekugelt" ist, und mit offenen Armen aufgenommen wurde. Aber heute überlegen es sich junge Unternehmer, Dienstnehmer fest anzustellen. Diese arbeiten oftmals unter
Werkverträgen, das ist ja das Problem.
Wenn Sie heute in einer Firma sind und gut arbeiten, so kann
es Ihnen passieren, dass Sie am nächsten Tag im Fernsehen hören, die Firma wurde übernommen und irgendwo im Ausland, in Mailand, New York
oder in London, beschließt ein Manager, der dies nicht einmal persönlich
vor Ort regelt, dass 200 Posten abgebaut werden müssen. Diese Sicherheit,

GR-(Budget-)Sitzung 22.11.2002