Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2002
/ Ausgabe: 12-November_-_2._Teil.pdf
- S.204
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Die zweite Behauptung, die Innsbrucker Grünen möchten alles
in eine Einheitssystematik pressen und nur die eigene Meinung durchdrücken, kann ich, lieber GR Ing. Krulis, nur für einen Phantomschmerz halten. Wenn StR Mag. Schwarzl von einem diskursiven Prozess spricht, so
sollte man doch wenigstens so weit zuhören, dass am Ende folgende Botschaft ankommt: Etwas was als diskursiver Prozess angelegt ist, kann unter
gar keinen Umständen das totalitäre Durchsetzen der eigenen Meinung
sein. Diesen Vorwurf muss ich zurückweisen.
Jetzt zum Thema Baukultur, die wir wirklich glücklicherweise
unter dem Thema "Kultur" behandeln. Ich glaube, wir können wirklich darauf stolz sein und der Erfolg hat viele Väter und Mütter - in diesem Fall
waren es aber zwei Planungsstadträte -, was sich in der Stadt Innsbruck in
den letzten Jahren architektonisch getan hat.
Dies ist natürlich nicht nur eine Leistung der Stadt Innsbruck,
sondern auch die Leistung einer ganzen Generation von Architekten, welche in dieser Stadt herangewachsen ist. Sie haben sich internationales Renommee dadurch erarbeitet, indem sie nicht Regionalarchitektur gemacht
haben, sondern haben sich mit allen modernen Trends auseinander gesetzt
und versuchen, unsere Topographie, Geographie, Sozialstruktur und Kultursituation anzuwenden und daraus etwas Neues zu schaffen. Dies werde
ich unter allen Umständen verteidigen und wo ich auch der Meinung bin,
dass wir bei einzelnen Fragen eine ganz wichtige Rolle gespielt haben.
Es ist nicht so, wie GR Ing. Krulis gemeint hat, dass wir dauernd Bürgerinitiativen gründen, um etwas zu sabotieren. Wir haben nie eine
Bürgerinitiative gegründet, denn diese gründen sich von selbst und benötigen uns nicht. Wir lassen uns zum Unterschied von anderen Fraktionen, dazu hinreißen, mit den Bürgerinitiativen zu diskutieren. Es hat aber auch gegen neue Architektur immer wieder Bürgerinitiativen gegeben.
Hier habe ich meine Funktion als ehemaliger Stadtrat der Innsbrucker Grünen und später als Gemeinderat immer wieder darin gesehen,
um zu vermitteln, dass nicht alles was alt ist gut ist und schon lange in der
Gegend herumsteht, sowie nicht alles schlecht ist, was ein neuer Architekt
plant. Es ist nicht immer das "Alte" bewahrenswert. Ich habe mir daher oft
mit solchen Leuten Streit eingehandelt, wo der konservierende Standpunkt
GR-(Budget-)Sitzung 22.11.2002