Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2010

/ Ausgabe: 12-November.pdf

- S.13

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Türe breiter ist, als sich dies der Denkmalschutz wünscht.
Ein Problem ist natürlich die alltägliche
Mobilität, die berücksichtigt werden muss,
wie zum Beispiel die nicht abgesenkten
Gehsteige oder kleinere Rampen, welche
uns in der Alltäglichkeit nicht auffallen.
Wenn ich mit meiner Freundin, die im
Rollstuhl sitzt, unterwegs bin, fallen mir
sogar zwei Zentimeter auf, weil ich
beinahe nicht darüber komme. Die
alltägliche Mobilität ist etwas sehr wichtiges, was berücksichtigt werden muss.
Der Fahrplan, wann was mit welchen
finanziellen Mitteln gemacht wird, wäre
ganz wichtig. Der Stadtteil Mentlberg ist
überhaupt nicht barrierefrei erreichbar.
Bei der Baustellenkoordination, StRin
Dr.in Pokorny-Reitter, fällt mir oft auf, dass
die Durchgänge viel zu schmal sind. Man
kommt nicht einmal mit einem Kinderwagen durch. Mit einem Rollstuhl braucht
man es überhaupt nicht zu versuchen. Bei
Kreuzungsbereichen sind die alten
Rampen zwar eine Erleichterung, jedoch
so schmal, dass man nicht hinunter
kommt.
GR Mag. Fritz: Ich möchte noch einmal
auf das Kontrollthema zurückkommen. Der
Antwort entnehme ich zumindest, dass
dies im Moment nicht Usus ist.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Aber wir das
andenken und deponieren sollten.)
Ist es im Zuge dieser Haftbrieffreigaben,
also der entsprechenden Prüfungen der
Kontrollabteilungen, im Prinzip möglich,
den technischen Behindertenbeauftragten
einzubinden oder stehen dem irgendwelche rechtlichen oder sachlichen Hindernisse entgegen?
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Das können
wir wahrscheinlich dann in der Antwortrunde gleich aufklären.)
GR Weiskopf: Ich wollte eigentlich nur
sagen, es ist natürlich im Interesse des
Gemeinderates, dass möglichst rasch und
in allen Bereichen die Barrierefreiheit
geschaffen wird. In Italien sagt man zu
einer Behinderung "anders talentiert". Das
ist sehr getroffen, da jemand, der in einem
Bereich vielleicht nicht die Fähigkeiten der
Allgemeinheit hat, automatisch Talente
GR-Sitzung 18.11.2010

entwickelt, die die Allgemeinheit wiederum
nicht zur Verfügung hat. Es ist im ureigensten Interesse des Gemeinderates,
dass dies passiert, weil jene Personen uns
natürlich sehr viel zu geben haben.
Zur Gebärdensprache möchte ich sagen,
dass ich nicht gewusst habe, dass es in
unserem Bereich keine Schule gibt. Ich
möchte nur sagen, weil es eine interessante und schöne Sache ist, dass Freunde
von mir vor Jahren einen Film über
Gebärdensprache mit dem Titel "Der
Dialog der Hände" gemacht haben. Das ist
dem Gemeinderat, auch in Bezug auf die
Zusammenarbeit, sicherlich bekannt.
Dieser Film verkauft sich schon seit
Jahren im Internet sehr gut. Ich glaube,
dass das ganz gut funktioniert und ein
gutes Tool bzw. Mittel für all jene ist, in
relativ kurzer Zeit, die Gebärdensprache
zu erlernen.
GRin Dr.in Waibel: Mein Vorschlag wäre
ein gemeinsamer Termin mit MitarbeiterInnen des Denkmalamtes, um das ganze
einmal auszudiskutieren, wie es von deren
Seite aus gesehen wird. Das Denkmalamt
ist barrierefrei nicht zu erreichen. Ich
würde mich um diesen Termin kümmern.
GR Haller: Mich hat die Aussage, dass
der Ausdruck "taubstumm" verletzend ist,
wirklich sehr betroffen gemacht. Ich habe
es nicht gewusst und ich glaube, dass dies
auch vielen anderen BürgerInnen so geht.
Bgm.-Stellv. Gruber möge bitte das
zuständige Amt aufmerksam machen, die
BürgerInnen dahingehend zu informieren,
damit dieses Problem rasch aus der Welt
geschaffen wird.
StRin Dr.in Moser: Zum Thema Kultur und
Hörbehinderung möchte ich berichten,
dass ich vor wenigen Tagen mit einer
Firma gesprochen habe, welche Cochleaimplantate herstellt. In diesem Gespräch ist mir sehr bewusst geworden,
dass es für Hörgeschädigte und
-behinderte in diesem Sinne kein Theater
gibt. Ich kann Ihnen versichern, dass wir
uns darum kümmern werden. (Beifall von
allen Seiten)
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wo sich
vielleicht schon bald eine sehr schöne
Option in der Neunutzung mancher
Sachen auftut.)