Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 12-November.pdf
- S.17
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schaftlichen Bereichen geholt und diese in
einem Prozess zusammengeführt, um die
Fragen zu beantworten, festzustellen,
woher diese Stadt kommt, was die
Bausteine sind, welche die Stadt erfolgreich gemacht haben, was die Realität
dieser Stadt heute ist und wo wir uns im
Vergleich zu internationalen Städten
befinden, auch im Vergleich zur eigenen
Entwicklung.
Auf Basis dieses Profils sind wir dann in
die Zukunft gegangen. Was kann man aus
dieser vorliegenden Basis in Zukunft
wirklich entwickeln? Wo liegen die
Möglichkeitsräume einer glaubwürdigen,
kompetenten und authentischen Positionierung für die Zukunft?
Diese Schritte sind wir mit dieser großen
Projektgruppe gegangen. Es waren in
Summe etwa achtzig Personen mit
Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Handel,
Kultur, Sport, Tourismus und der Wissenschaft vertreten.
Die Gruppen sind zusammengesessen
und haben sich über unterschiedliche
Fragestellungen Gedanken gemacht,
haben nach Antworten gesucht und diese
präsentiert. Diese Dinge sind auch im
Plenum intensiv diskutiert worden. Es war
in Summe ein sehr konstruktiver und
befruchtender Dialog in dieser gesamten
Großgruppe.
Die erste Phase war damit beschäftigt,
sich über die profilbildenden Merkmale der
Historie klar zu werden. Welche Bausteine
haben Innsbruck in der Imagebildung, der
Profilbildung und im Ruf bis hierher
geführt?
In einem zweiten Prozess ging es darum,
wie man diese Elemente in die Zukunft
transferieren soll, welche gut sind und
beibehalten werden sollen und man
möglicherweise auch verstärken will.
Welche neuen Bausteine könnte man in
dieses Markensystem, in dieses Profil
dieser Stadt mit aufnehmen?
Das Ergebnis des ersten Teiles sind die
Erfolgsursachen der Historie. Ein Baustein
ist natürlich die besonders günstige
Verkehrslage. Innsbruck hat und hatte
immer eine extrem hohe Kontaktfrequenz
über diese Ost/West- und Nord/SüdAchse. Dies hat viel an Bekanntheit
GR-Sitzung 18.11.2010
bewirkt aber natürlich auch negative
Konsequenzen in der Umweltbelastung
mit sich gebracht. Es war jedoch ein
wichtiger Punkt für die Bekantwerdung
und für die Position dieser Stadt.
Eines der profilbildendsten Merkmale ist das ist eine Einzigartigkeit -, dass Innsbruck mitten in der hochalpinen Bergwelt
liegt. Es gibt natürlich Städte wie Toronto
bzw. Turin, die alpine Nähe haben, jedoch
nicht in dieser Unmittelbarkeit, Intensität
und Ausprägung. Dies geht auch aus den
gesamten Umfragen international hervor
und ist Merkmal einer ganz starken
Alleinstellung und Eigenwilligkeit.
Die historische Altstadt und das goldene
Dachl haben insbesondere im touristischen Bereich einen hohen Bekanntheitsgrad.
Es gibt eine ausgeprägte alpine Sportkultur. 40 % der einheimischen BürgerInnen
sind in Sportvereinen eingeschrieben und
ungefähr 60 % der BürgerInnen betreiben
Sport. Die Stadt Innsbruck hat österreichweit die geringsten Gesundheitskosten.
Dialogen im öffentlichen Diskurs kann man
entnehmen, dass in Innsbruck die Sportund Leistungskultur massiv präsent ist.
Die Olympischen Spiele bewirkten
insbesondere im touristischen Bereich viel
Bekanntheit. Aber auch viele andere
Sportevents, welche in der Stadt Innsbruck nach wie vor stattfinden, wie die
Youth Olympic Games 2012 (also
sozusagen ein kleines Revival für das
aufgebaute Vorurteil im internationalen
Kontext), haben in der Imagebildung
international sehr viel dazu beigetragen.
Nicht zu vergessen sind die Universitäten.
Wir hatten die Universität ab der Gründung als "Treiber" der Stadtentwicklung.
Aus diesem Bereich ist sehr viel entstanden, aus den Erkenntnissen in diesem
Prozess. Denkt man an die Territorien,
welche baulich diese Stadt markieren über
das Thema der Universitäten, das Areal
der Sozialwirtschaftlichen Universität
(SoWi), die Technische Universität, die
Universitätsklinik etc. Hier ist ein großer
Innpact für die Stadt entstanden. Jeder/jede fünfte BürgerIn in Innsbruck ist
heute ein/eine StudentIn. Dies prägt
natürlich auch eine Kultur der Jugendlich-