Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2010

/ Ausgabe: 12-November.pdf

- S.68

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gestrichen. Der Betrag von € 70.000,-wurde auf € 60.000,-- reduziert. € 10.000,- sind offensichtlich ein hoher Betrag. Ich
glaube, es ist eine Unart, für Subventionen, die den sensiblen Bereich Kunst und
Kultur betreffen, auf einem etwas unorthodoxen Weg im Gemeinderat eine Mehrheit
zu finden.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Das ist ein
demokratischer Weg und nicht unorthodox.)
Das stelle ich nicht zur Diskussion. Ich
halte es vor allem für einen falschen Weg.
Das Treibhaus gehört sicherlich zu einem
sehr wichtigen Kulturbetrieb in Innsbruck,
aber letztendlich auch zu den traditionsreichen Betrieben, die ein gewisses Gewicht
haben und relativ gut bzw. sehr gut über
die Jahre bedient wurden. Ich möchte
diesbezüglich nicht von vorneherein eine
Gegenstimmung kreieren, weil ich glaube,
dass die Argumentationskette schon
interessant ist und durchleuchtet werden
sollte.
Wenn man bei der stadt_potenziale.
kunst- und kulturinnovationsförderung der
stadt innsbruck, Subventionen kürzt, wo
nachweislich in den letzten Jahren eine
individuelle Kulturszene von InnsbruckerInnen mit kleinsten Budgets interessante
Sachen gemacht haben und in Zukunft
auch machen werden, sehe ich nicht ein,
wieso ein solch relativ großer "Brocken"
für einen Mietrückstand aufgewendet
werden soll.
(GR Mag. Fritz: Hast Du schon gelesen,
wie dieser zustande gekommen ist?)
Wenn jemand wie das Treibhaus - an das
noch dazu ein gut gehender Gastronomiebetrieb gekoppelt ist - nicht in der Lage ist,
einen Mietrückstand von € 25.000,-- zu
berappen, ist das kein Weg, die Hälfte
vom Kulturbudget zu nehmen. Beim
Kulturgasthaus Bierstindl war das aufgrund der Lage schon schwieriger. Das
Kulturbudget ist ein sehr angespanntes
Budget.
Große Kulturinstitutionen sind in erster
Linie das Tiroler Landestheater und dann
kommt schon bald das Treibhaus. Aus der
Überzeugung, dass die Vielfalt des
Innsbrucker Kulturbetriebes geschützt

GR-Sitzung 18.11.2010

gehört, werden wir bei dieser Subvention
dagegen stimmen.
StRin Mag.a Schwarzl: GR Weiskopf hat
Recht, dass man etablierte Institutionen
immer wieder hinterfragen darf. Wenn wir
den jährlichen Abgang in der Höhe von
€ 9 Mio für das Tiroler Landestheater und
für die Innsbrucker Festwochen der Alten
Musik GesmbH über € 400.000,-- hernehmen, stellt sich die Frage wo man
beginnt und wo man aufhört bzw. wo das
Ausspielen von so genannter etablierter
Kultur und freier Szene überhaupt Sinn
macht.
Wenn wir das Tiroler Landestheater
zusperren würden, glaubt man dann
wirklich, dass das Geld beim Kulturbudget
bleibt? Nein! Die Befruchtung zwischen
der freien Theaterszene und dem Tiroler
Landestheater ist eine wechselseitige und
eine gegenseitige hohe Wertschätzung.
Auch wenn das Treibhaus Innsbruck unter
Norbert Pleifer in die Jahre gekommen ist,
ist es immer noch für manche ein wesentliches Sprungbrett. Es ist ein Ort, an dem
manche mehr und manche gar nichts
zahlen, wenn sie dort auftreten und der
immer zur Verfügung steht, wenn irgendwo Not an Mann oder Frau ist.
Natürlich ist dort eine Gastronomie
vorhanden. Mann müsste einmal schauen
was andere Städte für vergleichbare
Kulturveranstaltungseinrichtungen zahlen.
Ich finde, dass unser Kulturbudget nicht
schlecht aufgestellt ist. Es gibt immer
Kritikpunkte, über die man in der Budgetdiskussion reden kann. Ich kann GR
Weiskopf trösten, denn die
stadt_potenziale. kunst- und kulturinnovationsförderung der stadt innsbruck wird
2011/2012 wieder auf € 70.000,-- zurückgestellt. Das freut mich sehr und ich hoffe,
dass das auch so im Budget-Gemeinderat
bleibt.
Das Geld für das Treibhaus Innsbruck
hängt damit zusammen, dass das
Übergehen des Mietverhältnisses vom
privaten Vermieter zum Vermieter
Innsbrucker Immobilien GesmbH & Co KG
(IIG) mit einer eklatanten Mieterhöhung
verbunden war. Im Endeffekt fließt unsere
Subvention in das Budget der Innsbrucker
Immobilien GesmbH & Co KG (IIG). Wir
haben das schon vor der Sommerpause