Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 12-Oktober-gsw.pdf
- S.59
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zen, da sich der Kurs sonst nicht rechnet.
Aus meiner Sicht ist das eine indirekte Wirtschaftsförderung.
Wenn ein junger Mann mit seiner Freundin
zum "Internationalen Tanzsommer Innsbruck" gehen will, kauft er zwei Karten zu je
€ 20,--. Beide sitzen dann weit hinten und
sehen nichts. Das schlimme daran ist, dass
man merkt, dass ganz vorne die ersten Reihen leer sind. Diese Reihen wurden von
den großen Banken und Versicherungen an
die "guten" KundInnen verschenkt, die dann
doch nicht kommen. Es handelt sich dabei
um Kartenpreise von € 80,-- pro Sitzplatz.
Die Plätze sind für Leute reserviert, die
dann doch nicht kommen.
Übrig bleibt ein Betrag in der Höhe von
€ 460.000,--, der nicht gefördert wird. Wir
als Innsbrucker Grüne (GRÜNE) sagen,
dass wir den Betrag aufgeschlüsselt haben
wollen. Wie viel von diesem Betrag bleibt für
die einzelnen BürgerInnen der Stadt Innsbruck, die sich dort eine Karte kaufen und
hingehen, übrig? Wie viel ist der kulturelle
Mehrwert und wie viel ist dabei die indirekte
Wirtschaftsförderung?
Der Betrag in der Höhe von € 460.000,-- ist
nie aufgeschlüsselt worden. Für die Stadt
Innsbruck ist das der größte Brocken an
Kulturförderung. Ich möchte genau wissen,
wie hoch die Kulturförderung wirklich ist und
wie viel als indirekte Wirtschaftsförderung
zu bezeichnen ist. Erlauben Sie uns, den
Innsbrucker Grünen (GRÜNE), dass wir der
Sache auf den Zahn fühlen. Ich denke, die
Mehrheit wird sich heute dafür entscheiden.
Dann haben wir aber eine Chance verpasst,
der Sache nachzugehen und zu schauen,
wie hoch der kulturelle Mehrwert ist. Für
mich ist das Risiko zu groß. Ich bin dafür,
dies als Wirtschaftsförderung zu sehen,
aber dann dürfen wir den Bereich nicht beim
Kapitel Kultur abhandeln, sondern müssen
diesen zur Wirtschaft geben.
Momentan können wir nicht evaluieren, wie
hoch der kulturelle Nutzen ist. Deshalb sind
wir dagegen, hier bei der Förderung noch
einen Schritt weiterzugehen! Der Erfolgslauf
des "Internationalen Tanzsommers Innsbruck" ist nicht nur das Werk des Geschäftsführers Josef Resch, es ist auch das
Werk der SteuerzahlerInnen. Denn diese
haben jetzt über mittlerweile 15 Jahre - im
Jahr 1995 hat es begonnen - den "InternatiGR-Sitzung 24.10.2013
onalen Tanzsommer Innsbruck" mit aufgebaut.
StR Gruber: GR Onay hat sich jetzt sehr
emotional durch die Themen getanzt. Das
erinnert mich an alte Zeiten! Solange die
Innsbrucker Grünen (GRÜNE) in der Opposition waren, haben sie alles abgelehnt, was
in dieser Stadt Innsbruck erfolgreich war,
sei es in Kultur, Sport oder anderen Bereichen. Ich könnte hier ganze Reihen aufzählen. Alles was erfolgreich ist, vom RathausNeu über die Bergisel-Sprungschanze, all
das haben sie immer abgelehnt.
(StR Mag. Fritz: Nicht schwindeln!)
Nein, nicht die Bergisel-Sprungschanze, die
Beschneiung, in diesem Fall. Entschuldigung, die Bergisel-Sprungschanze war etwas anderes.
Jetzt hatte ich die Hoffnung, dass man die
Scheuklappen etwas abnimmt. GR Onay,
ich kann mir nicht vorstellen, dass Du das
ernst meinst und keinen kulturellen Mehrwert entdeckst. Wenn Tanzkompanien in
die Stadt Innsbruck kommen, die in der
ganzen Welt das Publikum begeistern und
eben nicht nur die KonsumentInnen, wie Du
gesagt hast, sondern auch die KritikerInnen,
dann ist das ein Highlight.
Über jene, die nicht dort hinkommen, darüber kann man vielleicht diskutieren. Auch
darüber, ob dieses Programm das ganze
Jahr über laufen soll. Es gibt aber auch andere Kulturinitiativen, die nicht das ganze
Jahr über Programm machen. Das müssen
wir uns einmal genau ansehen. Dabei wird
es dann etwas dünner werden und man
kann das ändern.
Was ich aber nicht verstehe, ist dieses partout ablehnen beziehungsweise die Argumentation, die hier geführt wurde. Ich glaube, dass der "Internationale Tanzsommer
Innsbruck" eine der wichtigsten Marken im
Kulturbereich der Stadt Innsbruck ist. Wenn
Du diese Tanzkompanien, die zur Weltspitze gehören, nicht als kulturell wertvoll erachtest, dann ist das Deine Interpretation.
Die Mehrheit der BürgerInnen, aber vor allem auch der KritikerInnen und jene Leute
die etwas vom Tanzen verstehen, sagen
das ebenfalls. Bitte nimm das zur Kenntnis,
denn das ist keine Interpretationsfreiheit der
Innsbrucker Grünen (GRÜNE), sondern das
sagen die entsprechenden ExpertInnen.