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Jahr: 2019

/ Ausgabe: 12-Protokoll-12-12-2019.pdf

- S.12

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- 1082 -

Das ist eine Zulage, die nur zwölf Mal im
Jahr ausbezahlt wird. Wenn man länger
als ein Monat im Krankenstand ist, wird
diese ebenfalls eingestellt. Auf Landesebene wurde ein Gesetz geschaffen, das
eine Katastrophe für die Gemeinden darstellt, weil dieses massiv zu unseren
Gunsten wettbewerbsverzerrend ist. Wir
zahlen in der ISD nach dem Kollektivvertrag der SWÖ (Sozialwirtschaft Österreich)
und das Personal muss zwei Stunden weniger in der Woche arbeiten.
In diesem Bereich sind sehr viele falsche
Signale ausgesandt worden. Es ist nicht
nur wichtig, dass wir attraktive Löhne zahlen, sondern vor allem beim Arbeitsumfeld
ansetzen. Wenn ich Gespräche mit PflegerInnen in den Heimen der Stadt Innsbruck führe, ist nicht ein höheres Gehalt
das zentrale Thema, sondern dass sie
mehr Zeit fordern, sich mit den zu Pflegenden auseinanderzusetzen. Es ist auf
Grund des Pflegeschlüssels nicht ideal.
Sie müssen von einem Zimmer ins
nächste zu hetzen.
Es ist eine zentrale Forderung, nicht immer auf die Uhr blicken zu müssen, wenn
man mit den zu Pflegenden mehr als ein
Wort wechselt, weil in anderen Zimmern
die Hilfe und Unterstützung des Pflegepersonals notwendig ist. Hier gilt es gemeinsam mit dem Bund und dem Land Tirol
beim Pflegeschlüssel anzusetzen, aber
auch neue Wege zu gehen.
Ich glaube, dass es ganz wichtig ist - hier
haben wir in Innsbruck schon Weichen gestellt -, dass wir individueller auf die Bedürfnisse der zu Pflegenden eingehen. Wir
sollten erheben, bei welchen KlientInnen
die mobile Pflege sinnvoller wäre, als
gleich eine stationäre Unterbringung anzustreben. Es gibt auch betreute Wohnformen sowie das Wohnungsangebot für SeniorInnen, das wir in der Stadt Innsbruck
anzubieten haben.
Innsbruck und vor allem die ISD sind auf
einem guten Weg. Das Land Tirol hat uns
unerwartet Schützenhilfe geleistet, um
mehr Personal zu gewinnen. Das ist einerseits traurig, aber als Stadt Innsbruck können wir das zur Kenntnis nehmen. Mit der
ISD und den AnbieterInnen, die in diesem
Bereich tätig sind, haben wir ein sehr gutes Angebot. Es ist jetzt unsere Aufgabe,
GR-Sitzung 12.12.2019

für die PflegerInnen die notwendige Zeit
zu schaffen, damit sich diese um die PatientInnen kümmern und eine bessere Qualität gewährleisten können.
Abschließend möchte ich noch ein Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld
nennen. In den Heimen der ISD sind auch
die Ehrenamtlichen ein zentraler Schlüssel, denn es ist traurig aber wahr, dass
diese Personen notwendig sind, damit
man das gewisse Etwas in den Heimalltag
bringt. Die ehrenamtlich Tätigen ermöglichen Dinge wie einen Ausflug zu gestalten
oder Kekse zu backen.
In diesem Sinne möchte ich sagen, dass
in den Heimen großartige Arbeit geleistet
wird. Für uns gilt es daher, weiterhin die
Rahmenbedingungen dafür sicherzustellen.
GRin Mag.a Klingler-Newesely: Satt warm und sauber, mehr als diese Grundpflege ist manchmal einfach nicht möglich.
Dafür muss ein meistens unterbesetztes
Pflegepersonal über Gebühr arbeiten. Die
Beziehung zu den Menschen kommt dabei
zu kurz. Das ist aber gerade in dieser
Phase des Lebens sehr wichtig. Auch
kann kein therapeutisches sowie psychosoziales Angebot gewährleistet werden.
Die Pflegeteams sind im Dauerstress,
ständig überfordert und zeigen daher ein
Betätigungsfeld auf, das nicht wirklich einen Traumjob darstellt. Diese Spirale
dreht sich weiter. Wir haben schon gehört,
dass durch die Steigerung der Lebenserwartung ein noch höherer Pflegebedarf auf
uns zukommen wird. Es ist derzeit aber
schon nicht möglich, den Anforderungen
dafür nachzukommen.
Die NEOS sehen die Lösung darin, über
die Pflege neu nachzudenken. Der Pflegebegriff muss anders definiert werden. Das
heißt, dass man die Hilflosigkeit, die zum
Pflegebedarf in Wohn- oder Pflegeheimen
führt, hin zur Präventivarbeit verschiebt. In
der Prävention sollten die Menschen solange wie möglich mental und körperlich fit
gehalten werden. Auch soll die Eigenständigkeit der Menschen in den eigenen vier
Wänden - das ist letztlich auch der
Wunsch der SeniorInnen, denn dabei fühlen sie sich geborgen - zu bleiben, solange
wie möglich aufrecht erhalten werden.
Dazu ist Unterstützung von ehrenamtlicher