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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 13-November-Sondersitzung.pdf

- S.5

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zunächst die Ausgangslage der Bergbahnen und der Branche schildern. Danach
wird unser Zwischenstand in Bezug auf einen Gestaltungsvorschlag für den Sommer
präsentiert werden. Auch für den Winter
möchte ich Ihnen den bisherigen Stand unserer Lösungsvarianten zeigen.
Für den Sommer ist die künftige Vorgehensweise relativ eindeutig, für den Winter
kommen unserer Meinung nach mehrere
Optionen in Frage. Ich wurde aufgefordert,
Ihnen die Fakten klar und ungeschminkt
darzulegen. Wir wissen, dass wir damit sehr
heikle und emotionale Bereiche ansprechen. Ich habe großen Respekt vor allem,
was hier im Umfeld der Bergbahnen aufgebaut worden ist. Trotzdem bitte ich um Verständnis für uns, deren Auftrag lautet, als
Außenstehende sachlich und nüchtern das
Gesamtbild zu durchleuchten und Ihnen zu
veranschaulichen.
Zum Schluss der Präsentation möchte ich
Ihnen den Zielkatalog und die Bewertung
der verschiedenen Varianten vorstellen. Wir
haben das gemeinsam mit den Bergbahnen
und den AuftraggeberInnen erarbeitet. Als
letzten Punkt werde ich Ihnen dann unsere
Roadmap präsentieren, die beschreibt, wie
wir weiter vorgehen werden, um zu einer
definitiven Lösung und zu einer Entscheidung zu kommen.
Die Auftragsstellung lautete: Geben Sie uns
Antworten, welche Bedeutung und welchen
Stellenwert die Bergbahnen für die Tourismusdestination Innsbruck haben. Sind die
Skigebiete überhaupt wettbewerbsfähig?
Wie sieht deren Zukunft bei unveränderter
Strategie, das heißt mit Zuschüssen nach
dem Gießkannenprinzip, aus? Wie hoch ist
der mittelfristige Investitionsbedarf in einem
Zeitraum von zehn Jahren? Wozu braucht
die Stadt Innsbruck überhaupt Skigebiete
oder die Bergbahnen? Wie viele bzw. wie
große braucht sie?
Die Zielsetzung der AuftraggeberInnen ist
einerseits eine Bestandsaufnahme der IstSituation, um Klarheit, Transparenz und Objektivität zu haben. Andererseits geht es
aber auch um den langfristigen Erhalt einer
Bergbahn-Infrastruktur, die auf die Anforderung der Einheimischen und der touristischen Zielgruppen zugeschnitten ist. Unsere Aufgabe ist es, die Positionierung der
einzelnen, eventuell zusammengefassten,
Sonder-GR-Sitzung 19.11.2013

Skigebiete herauszuarbeiten, so dass sich
deren Angebot gegenseitig ergänzt, statt
sich zu konkurrenzieren.
Man will weg vom Gießkannenprinzip und
hin zur Förderung innovativer und nachhaltiger Projekte, welche die Destinationen mittel- und langfristig stärken. Die Befunde sollen dann in einer Investitionsstrategie bzw.
in einem Masterplan verbindlich festgehalten werden.
Ich möchte Ihnen nun einige Aspekte zeigen, wie sich die Ausgangslage präsentiert.
Die Bergbahnen rund um die Stadt Innsbruck operieren in einem Markt, der weltweit
gesättigt ist. In den letzten zehn bis zwanzig
Jahren wurde er immer heftiger umkämpft.
Die Entwicklung der Ersteintritte in den vergangenen zwölf Jahren stagniert weltweit im
Großen und Ganzen. Die Skination Österreich hat leichte Gewinne von zirka einem
Prozent zu verzeichnen, Japan hingegen
hat in dieser Zeit herbe Verluste eingefahren. In den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) sind die Zahlen ungefähr gleich
geblieben.
Hinter dieser Entwicklung stehen in Österreich pro Jahr mindestens € 500 Mio an Investitionen. Mit diesen finanziellen Mitteln
ist es gelungen, sich im Wettbewerb zu behaupten. Große Marktanteile konnte man
aber nicht hinzu gewinnen. Man sieht, wie
investitionsintensiv diese Branche geworden ist - auch aufgrund von Beschneiungsanlagen, Sicherheitsstandards und wachsenden Komfortansprüchen der Gäste.
Das Wettbewerbsumfeld haben wir in sieben Punkten zusammengefasst:
1.

Weltweit gesättigter Markt für Skisport.

2.

Wintersport steht im starken Wettbewerb mit anderen Freizeitaktivitäten.

3.

Megatrends im alpinen Tourismus sind
-

älter werdende Gesellschaft,

-

weiblichere Gesellschaft (betrifft
Nachhaltigkeit, Design, Ferienentscheide),

-

Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum in Asien,

-

digitale Gesellschaft (rasanter Fortschritt, soziale Medien, Internet).