Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 13-November-Sondersitzung.pdf
- S.6
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4.
Durch die Klimaänderung verursachte
Entwicklungstendenzen.
5.
Urbanisierung (Sehnsucht nach Natur /
verlorener Bezug zur Natur).
6.
Migrationsthematik (Kinder ohne Bezug
zum Schnee).
7.
Kurztrips und Ausflugstourismus.
Die Cabrioletbahn auf das Stanserhorn am
Vierwaldstättersee ist ein gutes Beispiel für
diese Trends. Sie ist ein absoluter Renner,
weil hier ein Ausflugserlebnis geboten wird,
das bisher einzigartig ist. Sie hat allerdings
auch eine Stange Geld gekostet.
Betrachtet man die Statistik über die Entwicklung der Anzahl touristischer Betten, so
sieht man, dass in den letzten zehn Jahren
sowohl in den westlichen also auch den
südlichen Feriendörfern um die Stadt Innsbruck ein Abwärtstrend zu verzeichnen ist.
Allein in Igls gingen fast 600 Betten verloren. Im Jahr 2005 wurde die MuttereralmBahn wieder eröffnet. Am Patscherkofel
wurden in dieser Zeit der Olympiaexpress
(OLEX) und der Heiligwasserlift errichtet
und die Panoramabahn neu gestaltet. Trotz
dieser Investitionen sieht man in der Statistik keine Tendenzumkehr.
Die Nächtigungszahlen im Innsbrucker Mittelgebirge im Winter sind etwa gleichbleibend. Sie zeigen dann Schwankungen,
wenn ein Hotel neu eröffnet oder schließt.
Bei 150.000 Nächtigungen hat das schon
große Auswirkungen. Der Trend für den
Sommer ist unverkennbar, er zeigt deutlich
nach oben.
Unter der Marke "Olympia SkiWorld Innsbruck" werden momentan die Skiregionen
rund um die Stadt Innsbruck beworben. Dazu gehören das Gebiet Glungezer mit
22 Pistenkilometern, der Patscherkofel mit
20 km, die Muttereralm mit 16 km. Die
Axamer Lizum weist 41 Pistenkilometer auf,
das Rangger Köpfl 17 km - gleich viele wie
das Skigebiet Nordkette.
Hält der Name, was er verspricht? Im Grunde bietet man viele Kleingebiete an, die gar
nicht miteinander verbunden sind.
Die Anzahl der Skierdays lag im Referenzjahr 2011/12 bei den Skiregionen Glungezer, Rangger Köpfl, Muttereralm und Nordkette zwischen 50.000 und knapp über
100.000. Die Bergbahnen am Patscherkofel
Sonder-GR-Sitzung 19.11.2013
brachten es auf 150.000 Skierdays. Einzig
die Axamer Lizum konnte über 200.000 Tagesbesuche verzeichnen. Von diesen Ersteintritten müssen die Bergbahnen leben.
Wir bewegen uns hier aber auf einem sehr
niedrigen Level.
Im Sommer sind die Anteile noch kleiner.
Hier können nur die Patscherkofelbahn und
die Glungezerbahn durch das Wandergebiet
Zirbenweg punkten.
Die Nordkettenbahn bildet eine Ausnahme.
Sie hat Eigenständigkeit durch ihre Positionierung als Ausflugs- und Aussichtsberg erreicht.
Im Vergleich mit anderen bekannten Regionen muss man feststellen, dass die "Olympia SkiWorld Innsbruck" mit ihren fünf Bergbahnen (ohne Nordkette) weniger Ersteintritte für Sommer und Winter zu verzeichnen
hat als Einzelgebiete wie das Kitzsteinhorn,
der Stubaier Gletscher, die Bergbahnen
Zermatt, Planai-Hochwurzen oder die Silvretta Arena Ischgl. Daran sieht man deutlich
die Größenordnung der Innsbrucker Skigebiete.
Insgesamt gibt es in den Skiregionen der
Stadt Innsbruck 25 Liftanlagen - Skilifte
werden dabei nur als halbe Lifte gerechnet.
Das heißt, dass wir 25 große Anlagen haben. Das Gebiet Kitzsteinhorn kommt mit
fünfeinhalb Aufstiegshilfen aus und macht
einen größeren Umsatz. Auf dem Stubaier
Gletscher haben wir 17 Anlagen. Bei den
anderen Gebieten kann man die Rechnung
aufstellen € 800.000,-- bis € 1 Mio Umsatz
pro Anlage. Das erreichen wir in den Regionen der Stadt Innsbruck bei weitem nicht.
Einheimische, die mit dem Freizeitticket Tirol fahren, stellen in der "Olympia SkiWorld
Innsbruck" 40 % der Tagesgäste. Weitere
30 % sind Einheimische ohne diese Verbundkarte. Die Aufenthaltsgäste, also TouristInnen im eigentlichen Sinn, machen nur
mehr 15 % aus. Der Rest sind Tagesgäste,
die den Übernachtungsbetrieben nichts
bringen.
Wenn Sie diese Zahlen sehen, dann werden Sie mir vermutlich zustimmen, dass die
Skigebiete der Stadt Innsbruck keine touristischen Ziele sind. Die Bergbahnen sind
vorwiegend für die Einheimischen da und
leben von ihnen. Sie erhöhen den Freizeitwert und die Lebensqualität der hier Ansäs-