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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 13-November-Sondersitzung.pdf

- S.15

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Jugendausrichtung. Diese Kriterien wurden
einzeln gewichtet, was von den heutigen
BergbahnbetreiberInnen, der Stadt Innsbruck, dem Tourismusverband Innsbruck
und seine Feriendörfer (TVB) und von uns,
der grischconsulta AG, vorgenommen wurde. Daraufhin haben wir Punkte von eins bis
zehn für den Erreichungsgrad eines Kriteriums vergeben. Auf diese Weise konnte für
jede Feinvariante eine Gesamtpunktzahl errechnet werden, die eine Reihung ermöglicht.
Die Varianten 2a und 2b, mit der Realisierung der kleinen Verbindung zwischen Muttereralm und Axamer Lizum, erreichen die
höchsten Punktzahlen. Den Ausschlag gibt
dabei ihre touristische Qualität, die eine
massive Steigerung gegenüber dem Status
Quo erfährt. Die Varianten 2c bis 2g erreichen bei den betriebswirtschaftlichen Kriterien hohe Werte, nicht aber bei den touristischen.
Wenn man einen Entscheidungsraster hernehmen möchte, könnte diese Aufstellung
dienlich sein.
Die Varianten 2a und 2b bringen die höchsten Punkte beim qualitativen Nutzen, sie
sind aber finanziell nicht nachhaltig gestaltbar. Das liegt nicht an den Errichtungskosten der Verbindungsbahn, sondern ergibt
sich durch die außerordentlich schwache
Ausgangslage der Axamer Lizum und die
notwendigen weiteren Investitionen auf der
Muttereralm und am Patscherkofel.
Es wäre gleichzeitig eine Großinvestition in
die Hotellerie des Mittelgebirges notwendig,
um zusätzliche Gästeeintritte zu generieren.
Baulich wäre das möglich und auch von den
BürgermeisterInnen gewünscht. Angesichts
der beschränkten skitechnischen Attraktivität der fraglichen Gebiete ist dieser Kraftaufwand aber nicht realistisch. Es ist deutlich ersichtlich, dass in den vergangenen
Jahren die touristischen Zonen ausgeschieden und dafür die Wohnbauzonen erweitert
wurden. Das ist auch ein Fakt, den man
nicht schönreden kann.
Die EntscheidungsträgerInnen werden sich
die Frage stellen müssen, wieviel es ihnen
wert ist, die Angebote zu erneuern. Das Risiko bei so hohen Investitionen ist sehr
groß. Aus unserer Sicht ist es ganz klar
nicht empfehlenswert, alle heutigen Skigebiete offen zu halten. Baut man die kleine
Sonder-GR-Sitzung 19.11.2013

Verbindung, dann kann die jährliche Belastung verringert werden, wenn der Skibetrieb
am Patscherkofel im oberen Abschnitt eingestellt wird. Ein Teil der SkifahrerInnen
würde auf die Axamer Lizum ausweichen.
Sollte man den Skibetrieb am Glungezer
einstellen wollen, weil die Anlagenerneuerung dort sehr kostspielig wäre, dann könnte das Gebiet für FreeriderInnen, TourengeherInnen und Ausflugsgäste interessant
sein. Wir sprechen nicht davon, den Glungezer und den oberen Teil des Patschkofels
im Winter ganz zu schließen. Vielleicht würde eine Ausrichtung weg vom Skibetrieb
dort aber Sinn machen, damit man die wirtschaftlichen Voraussetzungen schafft, in der
Nähe der Stadt Innsbruck ein Gebiet betreiben zu können, das wenigstens 60 Pistenkilometer hat.
Die Varianten 2c, 2d und 2e sehen die Desinvestition der Götznerbahn (auf der Muttereralm) bzw. die gesamte Schließung des
Skigebietes Muttereralm vor. Im Vergleich
ist der Lösungsansatz 2c (Abbau Götznerbahn, Schließung Patscherkofel oberer Teil)
betrieblich nachhaltiger und erlaubt trotzdem ein differenziertes Angebot. KönnerInnen kommen in der Axamer Lizum auf ihre
Kosten, AnfängerInnen und Familien finden
Angebote auf der Muttereralm und am Patscherkofel. Diese Variante sorgt auch für
eine bessere Ausgangslage der Axamer Lizum, sodass diese ihre Anlagen aus eigener Kraft erneuern könnte.
Die Vorschläge 2d (Abbau Götznerbahn
und Erhalt des gesamten Liftangebotes am
Patscherkofel) und 2e (generelle Schließung Muttereralm) gehen zu Lasten der
Axamer Lizum, für die es schwierig werden
würde, die finanziellen Mittel für eine Erneuerung ihrer Lifte aufzubringen.
Mit der Axamer Lizum hat man ein Gebiet,
das als einziges in der Lage ist, auch für
Aufenthalts- und Tagesgäste Potenzial zu
bieten. Wenn man die anderen Skiregionen
so wie heute weiter betreibt oder mit großen
Investitionen erneuert, dann wird die Axamer Lizum sehr stark, noch viel mehr als
heute, gefährdet sein. Das Gästevolumen
ist zu klein für so viele Angebote. Man muss
sich daher klar werden, wie wichtig einem
der Erhalt eines Skigebietes ist. Die Entscheidungen sollten im Hinblick auf die skitechnischen und touristischen Gegebenhei-