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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 13-November-Sondersitzung.pdf

- S.22

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- 801 -

Innsbruck stünde dabei für Stadt und Kultur
und Stubai für Schneekompetenz. Wenn
dieses Angebotsbündel clever vermarktet
wird, würde man in Zukunft in einer anderen
Dimension spielen. Zuvor muss aber die
wirtschaftliche Seite geprüft werden und die
Untersuchung erfolgen, ob der Zusammenschluss touristisch sinnvoll und technisch
machbar ist.
Wir haben die Skigebiete noch keinen Betriebsgrößen zugeordnet. In einem ersten
Schritt wurden von uns nur die neuesten
Beihilfe-Verordnungen der Europäischen
Union (EU) geprüft. Daraus muss abgeleitet
werden, ob sich überhaupt die Möglichkeit
ergibt, diese erforderlichen Investitionen, die
sich alle im Rahmen zwischen € 60 Mio bis
€ 80 Mio bewegen, mit öffentlichen Mitteln
zu finanzieren. Das Ganze wird mit JuristInnen abgeklärt. Sobald wir wissen, auf welche Lösungsvariante wir einschwenken,
wird man das detailliert ausarbeiten.
Wenn man die reine Bezuschussung ansieht, dann sind die erlaubten Prozentsätze
klein. Beteiligt man sich am Eigenkapital der
neuen Gesellschaft, dann kann man natürlich andere Summen investieren. Man muss
in diesem Fall allerdings nachweisen, dass
die ganze Unternehmung eine Rendite
ausweist. Mit so großen Abgängen wird das
nicht möglich sein.
Wir haben die Tarifgestaltung nicht differenziert untersucht, gehen aber davon aus,
dass man bei einer Angebotsspezialisierung
höhere Preise erzielen kann. Als PolitikerInnen hören Sie das vielleicht nicht so gerne,
als UnternehmerIn muss man aber stimmige Preise für die Leistung bekommen. Diese stark investitionsorientierte Branche mit
den geltenden Auflagen zu betreiben, das
ist außerordentlich teuer - und zwar über
das ganze Jahr hinweg, auch wenn man nur
wenige Wochen lang Betrieb hat.
Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass
man von den heute durchschnittlich erzielten € 14,-- pro Ersteintritt auf € 23,-- kommt,
wo der Branchenschnitt liegt. Man muss
sich aber in diese Richtung entwickeln,
sonst geht der Plan nie auf.
Für die wenigen Leute, die fahren, braucht
man nicht alle Bahnen in der Früh um 8.00
Uhr aufzusperren. Man kann die Öffnungszeiten je nach Gästeaufkommen staffeln. An
den Saisonrändern könnte man einzelne
Sonder-GR-Sitzung 19.11.2013

Anlagen schließen, damit man nicht den
vollen Apparat aufrechterhalten muss. Jeder
Tag ist extrem teuer! Das braucht es nicht!
Wenn man die Betriebsöffnungszeiten optimiert, spürt das der Gast gar nicht. Er freut
sich, wenn das Angebot auf Vordermann
und stimmig ist.
In der bisherigen Phase haben wir keine differenzierte Zielbetrachtung gemacht. Aus
ähnlichen Projekten und durch Abstimmung
mit führenden BergbahnbetreiberInnen haben wir jedoch einen entsprechenden
Background, von dem wir denken, dass er
ausreicht, die Zielgruppen einschätzen zu
können. Es ist Sache der künftigen Gesellschaft, die Klientel etwas genauer anzusehen und die Möglichkeiten auszuschöpfen.
Persönlich bin ich überzeugt, dass man
große Potenziale aktivieren kann, wenn
man spezifisch auf die Gruppen zugeht.
SeniorInnen haben ganz spezielle Bedürfnisse. Diese sind fundamental anders als
die von 20- oder 30-Jährigen. Wenn man
ihre Erwartungen erfüllen kann, dann sind
die SeniorInnen eine hoch attraktive Zielgruppe - und vor allem eine, die wächst!
In der Schweiz haben wir überall SeniorInnen-Residenzen, da geht die Post ab! Es
werden unglaubliche Ausgaben getätigt, als
HotelierIn kriegt man da leuchtende Augen!
Gleiches ist im Ausflugstourismus möglich.
Das Geld sitzt nämlich nicht bei den jungen
Leuten und schon gar nicht bei den Familien - sie haben nur Belastungen. Das Geld
ist bei den wohlhabenden Leuten im fortgeschrittenen Alter.
Auf der Muttereralm kann man mit relativ
wenig Aufwand eine schöne DownhillStrecke errichten, was wir auf jeden Fall
einplanen werden. Das wurde auch schon
in die Investitionsberechnungen aufgenommen. Solange es nicht in die aggressive
Dimension geht, kann man verschiedene
Strecken heranziehen für alles, was das
Mountainbiken anlangt. Für die extremen
Formen sehen wir das Potenzial aber nur in
der Axamer Lizum gegeben. Da kann sich
die Szene versammeln und die SportlerInnen stören niemanden.
Ich komme aus der Region Lenzerheide
und bin dort Tourismusverbands-Obmann.
Wir haben bei uns den besten Bike-Park der
Schweiz realisiert. Er läuft im Sommer her-