Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.10
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mische und kulturelle Strukturwandel, in
welchem wir uns derzeit befinden, hat
tiefgreifende Auswirkungen auf das
städtische und regionale Lebensumfeld.
Moderne Urbanität ist eine bewusste, alle
Bereiche umfassende Politik, die diese
spontanen Auswirkungen in einen
Rahmen einbindet.
Kulturaktionen in den Stadtteilen sollten
schwerpunktmäßig angedacht werden,
um die Identität der Stadtteile zu fördern,
und das kulturelle Erbe zu stärken.
Dabei denke ich - was wir bereits angeplant haben - an eine Kulturstraße in
Wilten. Dort sind sehr viele Galerien,
Kunstschaffende etc. und man könnte es
in der neuen Entwicklung, mit der Abendöffnung der Geschäfte, verbinden.
Ein ganz spannendes Beispiel habe ich
an der Universität Wien gefunden. Dort
haben sie eine Stiftungsgastprofessur,
Stadtkultur und öffentlichen Raum
finanziert. Ich denke, so etwas könnte
man in der Stadt Innsbruck auch einmal
andenken.
Es gibt noch einen Ansatz, welchen ich zu
überdenken wichtig finde. Es muss eine
enge Kooperation der Bereiche Kultur,
Soziales, Stadtplanung und Bildung
angestrebt werden. Diese sind als Einheit
zu begreifen, die von allen Beteiligten ein
neues Denken in Querschnittskategorien
erfordert und interdisziplinäre Arbeitsweisen notwendig macht.
Ich hoffe, dass auch für die nächsten
Budgets gleich viel oder ähnlich viel Geld
für die Kultur vorhanden sein wird und
danke allen, die daran beteiligt waren,
dass diese Gelder zur Verfügung gestellt
wurden. Ich danke auch jenen, die selbst
Kultur machen und betreiben. Ich denke,
das ist für die Stadt Innsbruck sehr
wichtig. (Beifall)
GRin Marinell: Bei der Vorbereitung
meines Beitrages zum Bereich Kultur
habe ich mir immer wieder vorgenommen,
das Thema Verteilungsgerechtigkeit in
allen drei Kapiteln, zu denen ich sprechen
werde (Gesundheit, Soziales, Kultur), zu
thematisieren.
Ich zitiere:
"Alles, was wir in der Kulturpolitik getan
haben, war, die Segel einem günstigen
Wind entsprechend zu setzen".
Das hat ganz bescheiden der ehemalige
Bundesminister für Unterricht und Kunst,
Dr. Fred Sinowatz, gesagt, welcher sehr
viel für die Kulturpolitik in Österreich getan
hat und dies wirkt bis heute noch ein.
Bezogen auf die Kulturpolitik der Stadt
Innsbruck ist es nun eine Frage der
politischen Interpretation, für welche
Projekte und Initiativen die Segel gut
gesetzt wurden, und wo der Wind günstig
war. Es steht fest, dass wir eine unheimliche Vielfalt an Kulturangebot, Initiativen
und Projekten in der Stadt Innsbruck
haben.
Ich möchte einige davon herausgreifen:
Wir SozialdemokratInnen haben uns
immer für die freie Theaterszene eingesetzt und werden auch dafür eintreten,
dass sie ihren Platz in der Stadt bekommt
und ihr adäquate leistbare Räume zur
Verfügung stehen.
Wir haben eine Literaturoffensive, ein
tolles Stadtarchiv, die Musikschule
Innsbruck, etc. Ich kann nicht alle aufzählen und möchte nur einige herausgreifen,
welche neu sind.
Die "KUNSCHTschule" ist schon erwähnt
worden. Hier werden Kinder und Jugendliche mit Kunst und Kultur gestärkt,
gebildet und gefördert. Sie können in
Modulen in verschiedenen Bereichen
experimentieren. Man setzt bei ihren
eigenen Fähigkeiten an und sie können
ihre Gestaltungskompetenzen ausbauen.
Es ist erfreulich, dass die Stadt Innsbruck
diese "KUNSCHTschule" unterstützt.
Ein weiteres, sehr erfolgreiches Projekt
sind die "stadt_potenziale". Im Jahr 2004
ist dieser Fördertopf erstmals zur Verfügung gestanden und ausgeschrieben
worden. Er richtet sich an Kunst- und
Kulturschaffende der freien Kulturszene
mit Projekten, welche sich mit dem
künstlerischen, gesellschaftspolitischen
und sozialen Raum auseinandersetzen.
Es geht um Themen der Stadt Innsbruck
und um Fragen der Urbanität. Eine
unabhängige Jury wird von der Battlegroup for Art vorgeschlagen. Ich freue
mich sehr, dass heuer für die
GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)