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Jahr: 2010

/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf

- S.24

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Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln machen kann.
Es gibt eine schöne Studie vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ), welche
Wohnen und Mobilität genau beleuchtet.
Daher glaube ich und ist auch richtig,
dass in einer Stadt Dichte notwendig ist.
Es ist unser großes Anliegen, keine
Zweiklassen-Gesellschaft in den städtischen und gemeinnützigen Wohnungen
zu haben, da dies auf Dauer zu schwerwiegenden Problemen führen würde.
Wir haben einen "Hebel", welchen wir
verwenden können. Die Einkommensgrenze beträgt € 2.500,--- netto einschließlich Sonderzahlungen im Monat für
Alleinstehende. Das ist nicht wenig und
dadurch können auch Personen mit
einem höheren Einkommen einziehen.
Dementsprechend steigt diese Grenze für
Familien mit Kindern nach oben. Die
Einkommenssituation ist nicht mehr so,
dass nur schlechter verdienende BürgerInnen die Möglichkeit haben, eine
städtische Wohnung zu erhalten.
Es kann sein, dass Personen mit einem
höheren Einkommen etwas länger warten
müssen. Personen mit niedrigem Einkommen, welche außerdem in einer sehr
teuren Wohnung wohnen, werden
grundsätzlich schneller berücksichtigt. Es
ist auch für alle anderen genauso offen.
Dies ist mir ein wichtiges Anliegen, damit
wir eine gute Durchmischung haben.
Die private Konkurrenz wird in der Stadt
Innsbruck deshalb zugelassen, da wir
Grundpreise haben, welche mit den
gemeinnützigen Bauträgern nicht mehr
abgedeckt werden können.
Es gibt sehr viel privaten Wohnbau; das
ist auch gut so. GR Mag. Denz, es ist
wirklich kurzsichtig, immer nur zu sagen,
dass die privaten Baugesellschaften so
gut und toll seien. Wir beobachten in der
Mag.-Abt. III, Wohnungsvergabe, seit es
diese kleinen Anlegerwohnungen gibt,
dass diese zuerst für die eigenen Kinder
verwendet, und später sehr teuer vermietet werden.
In solchen Wohnungen wohnen vier
Personen auf 50 m2 bei einer sehr hohen
Miete. Die Wohnung kostet € 800,-- bis

€ 900,-- und ist außerdem zu klein. Diese
Personen sind dann sofort bei uns auf der
Vormerkliste.
Das gibt nicht nur eine Preisspirale,
sondern auch eine Spirale auf die
Vormerkung beim städtischen Wohnungsmarkt. Auch wenn Sie mit dem Kopf
schütteln, werden Sie mir die Erfahrung
nicht wegnehmen können. Man darf das
nicht übersehen.
Zur Geschichte mit der Beendigung des
Bankdarlehens möchte ich sagen, dass
damit sicher viele die Wohnbauförderung
zurückbezahlen. Das ist natürlich nur die
halbe Wahrheit, da die Wohnbaugesellschaft die Möglichkeit hat, nach Abzahlung, die Miete noch fünf Jahre lang
einzuheben. Nach dreißig bis fünfunddreißig Jahren braucht es eine Generalsanierung, welche finanziert werden
muss.
Dann gibt es den burgenländischen
Richtwertmietzins (minus 30 %), wo wir
dann wirklich sehr leistbare und günstige
Mieten haben. Auf diesen Abschnitt freue
ich mich schon.
Man muss, wenn man das Wohnbauförderungsmodell sieht, auch sehen, wann
es dann zu günstigeren Mieten kommt
und nicht sagen: "Aber, dann zahlen sie
das Bankdarlehen zurück usw.". Hier bitte
ich schon um eine korrekte Darstellung.
Ich bin stolz, dass wir viel städtischen und
gemeinnützigen Wohnbau in Innsbruck
haben und wir werden ihn, angesichts der
Preissituation, auch weiter benötigen.
(Beifall)
GR Kritzinger: Ich glaube, bei allem
Verständnis und Wohlwollen, dass wir im
Wohnbaubereich wahrscheinlich nie einen
gemeinsamen Konsens finden werden, da
es in Innsbruck immer noch Hunderte
Wohnungssuchende gibt, welche sagen,
dass sie einen annähernd guten Verdienst
hätten, aber keine Chance sehen, eine
Wohnung zu erhalten.
Die Wohnungsrichtlinien sind meiner
Ansicht nach, immer wieder renovierungsbedürftig und mit Verbesserungen
auszustatten. Hier müsste man sich etwas
einfallen lassen. Es ist ein wesentlicher
Punkt bei der Wohnungsvergabe. Wir
haben in Innsbruck einen Schatz, den

GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)