Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.42
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Innsbruck erstellen, wie es das noch nie
gegeben hat.
Soviel mein Beitrag von einer, die von
Wirtschaft nichts versteht. (Beifall)
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich nehme
als langjährige Bildungsverantwortliche
sehr erfreut zur Kenntnis, dass sich meine
drei "T"s" gesetzt haben.)
Über Toleranz müssen wir noch diskutieren. Das ist ein passiver und kein aktiver
Begriff.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Es ist die
Frage, wie man das auslegt. Ich lege es
aktiv aus, wie man unsere drei "T"s" fühlt,
die die Stadt weiter bringen.)
GR Buchacher: Für mich ist die Stadt
Innsbruck nach wie vor ein Top-Wirtschaftsstandort. Das sollte uns aber nicht
hochnäsig machen und wir sollten ständig
überlegen, wo wir im Zentrum des
Alpenraumes stehen. Wir haben Konkurrenz. Deshalb sind für mich nach wie vor
leerstehenden Geschäfte - nicht nur im
Zentrum, sondern vor allem in den
Stadtteilen - ein großes Anliegen.
Die nicht unwesentlichen Büroflächen auch hier hat Alt-GR "Hasi" Weber einiges
zu sagen gehabt und Vorschläge eingebracht. Ich würde mir ein starkes Stadtmarketing wünschen, wenn das zur
ChefInnensache übernommen wird.
Gerade ein professionelles Stadtmarketing ist in der Lage, im Zentrum und in den
Stadtteilen hervorragende Arbeit zu
leisten, sofern man das zulässt.
Für mich ist eine Neuorganisation bzw.
ein eventueller Umbau der Markthalle
wichtig.
In Zeiten wie diesen ist es mir wichtig, den
Unternehmerpreis zu schaffen (GR Haller
hat mich gestern auch bestärkt), da es
wichtig ist, dass die Stadt Innsbruck nach
außen hin dokumentiert, was ihr wichtig
ist, welche Werte sie hat und was für die
vielen ArbeitnehmerInnen Bedeutung hat.
GR Ing. Krulis: GR Buchacher hat
gemeint, Innsbruck sei für Firmen ein
Top-Standort, um sich hier anzusiedeln.
Dem pflichte ich bei. Trotzdem muss man
vorsichtig sein, dass man diese Position
nicht verliert.
Wir haben in den letzten Jahren erlebt,
dass es auch einige Abwanderungen
gegeben hat. Ich denke dabei an die ILF
Beratende Ingenieure ZT GesmbH nach
Rum. Wir haben ihnen zum Zeitpunkt "X"
kein Angebot machen können, das ihrem
Profil gepasst hätte. Mit Bedauern haben
wir auch das Abwandern und die weitere
Entwicklung der Tirol Milch reg. Gen. mbH
festgestellt.
Das sind alles Bereiche, in denen die
Stadtführung sich bemüht. Trotzdem kann
man es nicht verhindern, da jeder einzelne Betrieb in diesem internationalen
Wettbewerb steht und schauen muss, wo
er noch selbst optimieren kann. In
Innsbruck sind die Flächen teurer als in
Rum. Transportwege zählen nicht mehr.
Wer hätte vor zwanzig Jahren gedacht,
dass es heute real sein kann vom
Zahnarzt eine Krone zu erhalten, welche
in China produziert wurde und über
München nach Innsbruck kommt. Die
Wege spielen heute in der Produktion
keine Rolle mehr. Deshalb haben wir jetzt
diesen globalen Markt.
Schauen wir uns an, wo Südkorea steht
und wo China in Zukunft sein wird. Das
alles sind Konkurrenten von uns. Es ist
nicht mehr so, dass wir mit Salzburg,
Wien, München oder Verona konkurrenzieren. Wir sind heute mit der gesamten
Welt im Konkurrenzkampf. Das müssen
wir uns immer vor Augen halten.
Beim Tourismus würde ich mir wünschen,
dass dieser nicht nur an den Nächtigungszahlen gemessen wird. Das ist
wahrlich kein Gradmesser über die
Wirtschaftskraft des Tourismus.
Wir können heute die Nächtigungsziffern
gigantisch nach oben treiben, wenn wir
jeden Chinesen einladen, in Innsbruck
Urlaub zu machen und für ein Zimmer mit
Frühstück bzw. Halbpension € 22,-- verlangen.
Im Hotel Olympia in der Axamer Lizum
sieht man in der Früh zweihundert
Chinesen und Inder, welche um sechs
Uhr morgens die Kühe fotografieren und
anschließend dreißig Minuten die Innsbrucker Altstadt besichtigen. Das kann
nicht der Tourismus sein, den wir wollen.
GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)