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Jahr: 2010

/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf

- S.54

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- 874 -

dort eine Tiefgarage errichtet wird, so weit
wurde hinunter gegraben. Die neue
Wertstoffsammelinsel sieht sehr luxuriös
aus. Ich habe nur noch eine Bitte, ob es
möglich ist, eine Abdeckung zu machen.
Ich fürchte doch, dass der zu sammelnde
Müll, wie bei der alten Wertstoffsammelinsel nur hingeworfen wird, und daher hoffe
ich, dass die Ratten nicht um die Kurve
gehen. Danke für die Aufmerksamkeit.
GRin Mag.a Pitscheider: StR Pechlaner,
ich muss gar nicht mehr viel sagen, denn
du hast mir das Wichtige schon vorweg
genommen. Ein Paradigmenwechsel soll
vor allem in Städten herbeigeführt
werden. Es gibt einen kleinen Unterschied, denn ich weiß, dass der Umbau
der Graßmayrkreuzung nicht € 3,5 Mio,
sondern € 40 Mio kostet.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zur tatsächlichen Berichtigung! Das ist aber nicht
städtisches Geld.
GRin Mag.a Pitscheider: Ich bin mit
meinem Satz noch nicht fertig. Ich weiß,
dass der Umbau der Graßmayrkreuzung
tatsächlich € 40 Mio mit einer Beteiligung
des Landes Tirol kostet. Das weiß ich
schon. Die Stadt Innsbruck ist dabei Pi
mal Daumen mit € 15 Mio beteiligt.
Aber jetzt zum Eigentlichen: Wir haben
gestern eine lange Diskussion über das
Radfahren in der Maria-Theresien-Straße
geführt. Wie ich für den Besuch einer
höheren Schule in die Stadt Innsbruck
gependelt bin, war die Maria-TheresienStraße ein herunter gekommener Busterminal. Am Marktgraben, am Burggraben
und am Franziskanerplatz hat sich alles
gestaut. Stoßstange an Stoßstange, so ist
es die ganze Museumstraße weiter
gegangen.
Anfang der 90-er Jahre war man dann so
klug und so weitsichtig, dass man die
Maria-Theresien-Straße zugemacht hat.
Der Marktgraben, der Burggraben und die
Museumstraße waren für den öffentlichen
Verkehr (ÖV) reserviert. Der Franziskanerplatz wurde ganz geschlossen. Die
Maria-Theresien-Straße musste mit der
Gestaltung noch warten. Aber immerhin
ist der Busterminal verschwunden. Es gab
- soweit ich mich erinnern kann - unglaublich viele Schreie, dass die Wirtschaft
sterben und die Altstadt aussterben wird.

Man sieht es heute. Genau das Gegenteil
ist passiert. Die Maria-Theresien-Straße
ist nun auch gestaltet, was super gelungen ist. Man ist jetzt überrascht, warum
die Maria-Theresien-Straße so gut
funktioniert. Ich bin nicht überrascht, denn
wenn man eine gute Fußinfrastruktur zur
Verfügung stellt, wird diese auch genutzt.
Das ist ganz sonnenklar.
Vielleicht ist man auch ein wenig überrascht gewesen, denn man kann zwar bei
jeder Straße ungefähr auf 50 Autos
sagen, wie viele dort fahren, aber man
weiß nicht, wie viele Menschen zu Fuß
gehen bzw. mit dem Rad fahren. Diese
Datenlage fehlt. Das ist ein Problem, da
die Priorität auf das Auto gelegt wird. Das
scheint bei den Autos viel zu sein und bei
den anderen Verkehrsteilnehmerinnen
und Verkehrsteilnehmer weiß man das
gar nicht.
Es wäre ganz wichtig, dass man auf den
Innenstadtachsen untersuchen würde, wie
viele Leute dort zu Fuß gehen bzw. mit
dem Rad fahren. Ich weiß schon, dass
Fußgängerinnen und Fußgänger schwer
zu zählen sind. Diese bleiben abrupt
stehen, machen 180 Grad Drehungen und
kreuzen die Straße, wo es ihnen gerade
passt. Summa summarum ist das ein
ziemlich undiszipliniertes Völkchen und
deshalb ist es auch so schwer. Aber, es
ist machbar, dass man Fußgängerinnen
und Fußgänger zählt. Man weiß dann, wo
die Relationen sind und wo man ein gutes
Fußverkehrsnetz mit breiten Gehsteigen,
mit Parkbänken und Bäumen zum
Ausrasten benötigt.
Ich bestehe bei einer guten Infrastruktur
für den Fußverkehr deshalb auf Bäume,
weil ein Mensch, wenn er zu Fuß am Weg
ist, keine Klimaanlage hat, die er einfach
einschalten kann. Daher ist es im Sommer ganz praktisch, wenn man ein paar
schattige Bäume hat. Wo die Infrastruktur
für die Fußgängerinnen und Fußgänger
gegeben ist, steigt der Anteil. In jenen
Bereichen, wo sich die Fußgängerinnen
und Fußgänger an die Häuser drängen
müssen, da sie nur einen Gehsteig von
einem Meter oder eineinhalb Meter zur
Verfügung haben, sinkt der Fußverkehr.
Das gleiche gilt beim Radverkehr. In
Bereichen, wo die Infrastruktur passt,

GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)