Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.84
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mich für die Zukunft sehr wichtig. Es geht
um die Aus- und Weiterbildung dieser
Leute. Diese Personen haben aber alle
viel zu wenig Zeit für die älteren Menschen. Der ambulante Dienst hat oft nur
eine Stunde oder sogar nur eine halbe
Stunde für die älteren Menschen Zeit. Ein
älterer Mensch hat aber oft das Bedürfnis
zu reden und ein paar Minuten Zeit mit
jemand zu verbringen. Der Mitarbeiter
bzw. die Mitarbeiterin des ambulanten
Dienstes hat dazu aber keine Zeit, denn
er bzw. sie muss schon zu dem nächsten
Patienten bzw. der nächsten Patientin.
Das ist ein Punkt, den wir die nächsten
Jahre nicht außer acht lassen dürfen. Ich
weiß schon, wie schwierig die Sache mit
der Finanzierung ist und welche Berechnungen erfolgen. Wir müssen aber in
dieser Richtung trotzdem etwas tun.
Zweitens möchte ich kurz auf die Situation
der Heime in der Stadt Innsbruck eingehen. Es ist ganz toll, dass das Wohn- und
Pflegeheim im Olympischen Dorf schnell
gebaut wird. Beim Umbau des Wohn- und
Pflegeheims am Hofgarten sehe ich auch,
wenn die Mittel wieder vorhanden sind,
dass dieser schnell voranschreitet.
Auch hier sind für mich die Ausbildung
des Personals und der Zeitfaktor wichtig.
Wenn ich mir den Minutenschlüssel, der
angewendet wird, ansehe, dann ist der
manchmal viel zu kurz. Wenn ältere Menschen in ein Heim gehen, dann tun sie
das aus ganz bestimmten Gründen.
Manche Menschen müssen in ein Heim
gehen und benötigen daher eine intensivere Betreuung. Wenn die Menschen
gefüttert und gewaschen werden, kann
mit dem Minutenschlüssel nie das
Auslangen gefunden werden. Man sieht
daher wie wichtig es wäre, dass dem
Pflegepersonal mehr Zeit gegeben wird.
Drittens möchte ich zum Bereich Verkehr
noch sagen, dass mir die Überarbeitung
der Grünphasen bei den Kreuzungen sehr
gut gefällt. Jeder weiß - ich sehe das bei
mir selber -, dass man im Alter nicht mehr
so schnell und flink ist. Die Ampeln sind
mit den Grünphasen bei einem langen
Zebrastreifen schon sehr kurz geschalten.
Es ist bei manchen Kreuzungen in der
Mitte ein Kreuzungsteiler vorhanden, wo
man bis zur nächsten Grünphase verweilen kann.
Ich habe von StR Pechlaner gehört, dass
im Jänner oder Februar die neuen
Regelungen bei den Fußgängerampeln
umgesetzt werden.
Man darf in keinem Fall die Jungen gegen
die Alten ausspielen. Wenn man oft
Jugendliche hört, wie sie über ältere
Menschen herziehen, müsste man sich
auch etwas überlegen. Ich würde persönlich auch sagen, dass die Schule ein
bisschen gefordert ist, dass man - ich
möchte nicht sagen Respekt - die Achtung vor den älteren Menschen lehrt.
Zum Abschluss möchte ich allen Freiwilligen Danke sagen. Egal, ob die Arbeit in
Vereinen passiert oder ehrenamtlich geleistet wird. Die Freiwilligen opfern viel
Zeit und es ist für diese Menschen auch
oft eine psychische Belastung. Wenn man
einen älteren kranken Menschen betreut,
der nicht mehr gut sieht, nicht reden kann
und schlecht hört, ist das nicht nur für den
älteren Menschen eine Belastung, sondern auch für jenen, der ihn versucht zu
pflegen. Auch hier ist wieder der Faktor
Zeit sehr wichtig.
Ich sehe das auch beim Pensionistenverband Österreich. GR Kritzinger weiß
auch, wie sich die älteren Leute freuen,
wenn man zum Geburtstag ein Kuchenstück oder eine Blume bringt. Es zählt
einfach die Anerkennung, denn es kommt
sonst keiner. Die Kinder und die Bekannten kommen nicht. Vielleicht kommt
jemand aus dem Haus, der den älteren
Menschen betreut. Die Menschen sind oft
tage- und wochenlang ganz alleine. Es ist
daher ganz wichtig, dass die älteren
Menschen mobil sind.
Ich finde daher den nachträglichen Lifteinbau, eine Initiative von StRin Dr.in Pokorny-Reitter, so wichtig. Die Leute
können aus den Wohnungen gehen und
unter Leute kommen. Wenn das nicht
möglich ist, sitzt der ältere Mensch sieben
Tag in der Woche in der Wohnung und ist
nicht in der Lage mit anderen zu kommunizieren bzw. die Wohnung zu verlassen.
Ich möchte mich bei StRin Dr.in Moser und
bei GR Kritzinger, mit dem ich schon
GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)