Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.91
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daran, ab dem Wert 500 parts per million
(ppm) gibt es kein zurück mehr. Das
Klimasystem wird ein Selbstläufer.
Fakt ist auch, dass die größte Quelle von
Co2-Emissionen die Nutzung fossiler
Brennstoffe zur Energiegewinnung ist.
Erdöl ist zu teuer und zu kostbar, um zu
verbrennen. Das Wichtigste ist, dass wir
Entscheidungen und Maßnahmen treffen,
die die Abgabe von Co2 in die Atmosphäre verringern. Der Innsbrucker Energieentwicklungsplan (IEP) ist ein guter
Beginn und die Umsetzung ein wichtiger
Beitrag der Stadt Innsbruck zum Klimaschutz.
Der Innsbrucker Energieentwicklungsplan
(IEP) zeigt uns auf, was wir tun müssen
und sollen. Der Innsbrucker Energieentwicklungsplan (IEP) zeigt uns auch
schonungslos die Kosten auf, die auf uns
zukommen werden. Wir dürfen uns nicht
nur die Frage stellen, was uns der
Klimaschutz kostet, sondern wir müssen
uns die Frage stellen, was es uns kostet,
wenn wir nichts tun. Wir werden in den
nächsten Jahren schmerzhafte BudgetEntscheidungen treffen müssen. Dass die
finanziellen Mittel begrenzt sind, das
haben wir heute schon des Öfteren
gehört.
Wir werden uns auch die Frage stellen
müssen, ob wir in jeder Sitzung des
Gemeinderates politisch ideologische
Zuwendungen für Sport, Kultur und
Soziales aufbringen können.
Zum Abschluss möchte ich mich noch bei
der Mag.-Abt. III, Umwelttechnik und
Abfallwirtschaft, bedanken, denn es
wurde dort eine Unmenge an Arbeit
verrichtet. Ich möchte auch einen Dank an
die Steuerungsgruppe des Innsbrucker
Energieentwicklungsplanes (IEP) aussprechen. Es wurden in dieser Gruppe
politisch-ideologische Anschauungen
hintangestellt und dafür möchte ich
danken.
in
a
Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Wir werden
das Thema dann im Februar in der
Sitzung des Gemeinderates vertieft
beraten.
GRin Dr.in Waibel: Ich möchte der Mag.Abt. III, Umwelttechnik und Abfallwirtschaft, danken und zwar den wenigen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter
Dipl.-Ing. (FH) Stefan Siegele, weil man
mit so einer kleinen Truppe schon sehr
schlagkräftig sein muss, um so effizient zu
sein.
Die Gruppe des Innsbrucker Energieentwicklungsplanes (IEP) wird von den
städtischen Bediensteten mitbetreut. Ich
glaube, dass das einen Sonderapplaus
Wert ist. (Beifall von allen Seiten)
StRin Mag.a Schwarzl: Ich verschone
Euch heute mit meinen Zeichnungen. Ich
bin der Meinung, dass die Umweltpolitik
eigentlich in das Zentrum der Budgetdebatte gehört. Nicht deshalb, weil wir die
Innsbrucker Grünen sind. Ich glaube,
dass die umweltökologischen Herausforderungen mittlerweile eine Dimension
haben, wo wir uns, wenn wir nichts
verändern, alle anderen Diskussionen,
gesellschaftspolitischer, kulturpolitischer
und wirtschaftspolitischer Natur abschminken können. Die Menschheit hat
mittlerweile nicht nur eine zahlenmäßige,
sondern eine Ausbeutungsdimension
erreicht, dass sie erstmals in ihrer
Menschheitsgeschichte "geologisch"
wirksam wird.
Wir verändern mittlerweile Welt, das hat
die Menschheit vor uns noch nicht getan.
Wir werden in kurzer Zeit 9 Milliarden
Menschen sein. Ich war gerade bei der
geowissenschaftlichen Tagung auf der
Universität Innsbruck, wo der Ex-Umweltminister Dr. Klaus Töpfer von der Christlich Demokratischen Union Deutschlands
(CDU), mittlerweile bei den Vereinten
Nationen (UNO) tätig, eine tolle Weltkarte
gehabt hat. Die Erde dargestellt nach
Bruttoinlandsprodukt (BIP). Wir sahen drei
riesige Ballons, die USA, Europa und der
Komplex Japan und Südkorea. Afrika ist
sehr klein, Indien und Indonesien sind
winzig und Lateinamerika ist fast nicht
wahrnehmbar.
Diesen Ländern eine Entwicklungschance
zu geben, ist die Friedensnotwendigkeit
der Zukunft. Wir können nicht sagen, dass
diese Länder, die Fehler, die wir gemacht
haben, nicht machen dürfen. Die Länder
haben ein Recht auf Entwicklung. Das
heißt, dass wir unseren Ressourcenverbrauch einschränken müssen. Wir
müssen alles tun, damit diese Bevölke-
GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)