Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 02-Protokoll-28-02-2019_gsw.pdf
- S.73
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Um sachlich zu bleiben, die Lösungen wenn man von Lösungen und nicht vom Teil
des Problems spricht - gehen in die Richtung, dass wir für alle InnsbruckerInnen Verantwortung zu tragen haben. Ein Alkoholverbot hat das Problem der InnsbruckerInnen nie gelöst. Nehmt bitte endlich die rosarote Brille ab und lügt Euch nicht selbst ins
Fäustchen.
Ihr wisst es genau, die Geschichte des Alkoholverbots ist für jemanden, der Verantwortung für die gesamte Stadt Innsbruck
trägt, nichts anderes als Blödsinn - Sorry -,
es ist eigentlich überhaupt nichts, das wisst
Ihr ganz genau. (Unruhe im Saal)
Okay, ich nehme das Wort Blödsinn zurück!
(Unruhe im Saal)
Ich stehe aber dahinter, denn Ihr wisst, dass
es den Innsbrucker BürgerInnen überhaupt
nichts bringt.
Wenn GR Depaoli behauptet, schnell geholfen, ist doppelt geholfen und andere sagen,
dass sie hinter dem Alkoholverbot stehen,
dann frage ich: Hat ein Alkoholverbot jemals
etwas gebracht? Ich versuche, hier ruhig zu
bleiben und nicht beleidigend zu werden!
(Gelächter im Saal)
Das Alkoholverbot hat nichts gebracht und
ich bitte - weil die ÖVP heute einen Innsbrucker Weg angekündigt hat -, gehen wir gemeinsamen diesen Innsbrucker Weg, um
die Obdachlosen und die Suchtkranken von
der Straße wegzubekommen, indem wir
ihnen Angebote machen, in dem wir sie als
vollwertige BürgerInnen betrachten.
Wir haben nicht die Möglichkeit, uns die Bevölkerung der Stadt auszusuchen. Wir müssen für alle InnsbruckerInnen da sein! Alle
sollen sich von uns vertreten fühlen. Da
passt diese Stigmatisierungsdebatte - die
einen sind mehr wert sind, als die anderen nicht dazu.
Gerade für Menschen mit Problemen und
Bedürfnissen, für suchtkranke und obdachlose Menschen sind wir in der verdammten
Pflicht, Angebote zu schaffen.
GR Kurz: GR Onay, oft ist nicht nur schnell
geholfen, doppelt geholfen, sondern oft ist
auch schnell geredet, doppelt geredet.
Zum anderen sind jetzt wieder Anfeindungen da, wenn gesagt wird, dass gewisse
GR-Sitzung 28.02.2019
Personen oder Parteien Mitauslöser der jetzigen Problematik sind. Ich glaube, dass es
das nicht ist.
Was mir nicht schlecht gefallen hat, war die
Aussage von Herrn Bürgermeister über
Mann und Frau. Es ist durchaus möglich,
dass da verschiedene Denkansätze da sind.
Aber wenn wir schon darüber reden, wieso
wir das Problem haben, dann ist das eine
gute Frage, die aber nur für die Zukunft gestellt werden kann und nicht im Jetzt. Für
die jetzige Situation hilft uns diese Frage relativ wenig weiter.
Auch ein Kontaktzentrum ist keine Lösung.
Es ist sozusagen eine Begleitmaßnahme
und wahnsinnig positiv, dass das angegangen wird. Es wird immer von nachhaltigen
Lösungen gesprochen. Wir sind nun aber
seit drei vier Monaten daran und ich sehe
hier keine nachhaltige Lösung, das ist das
Problem.
Alle sprechen immer von einer Verbotspolitik! Ihr habt jetzt lange genug Zeit gehabt,
gute Ideen zu sammeln, die wir sofort umsetzen könnten. Sind Streetworker - von
heute auf morgen eingesetzt - die beste Lösung? Ist das die Lösung, ist das der Stein
der Weisen? Den Stein der Weisen hat niemand von uns - da würde ich lügen, wenn
wir den zu dieser Problematik hätten.
Den Personen muss jetzt geholfen werden!
Wir haben es ihnen versprochen und vier
Monate ist nichts passiert. In der letzten Regierungsperiode ist dazu kaum etwas passiert. Diese Probleme erben wir nicht von einem auf den anderen Tag! Das sind Situationen, die sich über Jahre und Jahrzehnte
entwickelt haben. Man hätte sich schon
lange überlegen können, welche Lösungen
es dafür gibt.
Wir haben das - auch Herrn Bürgermeister
zuliebe - verschoben. Sollen wir jetzt wieder
verschieben, egal welche Stellungnahmen
da sind?
Auch Stellungnahmen würden hier niemanden umstimmen. Es geht darum, dass Ihr
beispielsweise nachhaltige Lösungen fordert. Ich wäre da sofort dabei, ich höre aber
keinen Lösungsansatz. Nur Streetworker oder irgendwelche Kontaktzentren werden,
auf gut Deutch, nichts bringen.
StRin Dengg hat es richtig gesagt, für die
Zukunft können wir auf Prävention setzen.