Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 2018-11-15-GR-Protokoll.pdf

- S.13

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- 694 -

Lage - gegenüber der Universität Innsbruck (UNI), gegenüber den tirol kliniken!
Eine Widmung ist ein Hoheitsakt und darf
mit keiner Bedingung verknüpft werden.
Deshalb sehen wir das rechtlich als bedenklich an.
Argumentiert wurde damit, dass das Haus
leersteht und baufällig ist. Es gibt allerdings
ein Gutachten, das unter dem damals zuständigen Stadtrat, Mag. Fritz, in Auftrag
gegeben wurde. Es sagt genau das Gegenteil aus, aber von dem weiß man heute
nichts mehr.
In dem Gutachten steht, dass es sehr wohl
bewohnbar ist und nur die Heizungsanlage
erneuert werden muss. Soviel zur rechtlichen Komponente.
Frau Altbürgermeisterin, ich komme zur politischen Komponente. Man kann sich nicht
heute hinstellen und der Bundesforste vorwerfen, dass sie Volksvermögen verkauft
hat. Es ist, glaube ich, in den letzten fünf
Jahren von Ihrer Seite kein Wort der Kritik
dokumentiert. (Unruhe im Saal)
(GR Mag. Krackl: Das ist ein Witz! Lesen
Sie die Protokolle! Das ist ja unglaublich!)
Die Argumentation von GR Mag. Krackl ist
die, dass wir ein solches Hotel für Leute
brauchen, die Angehörige im Landeskrankenhaus Innsbruck (LKH) - Universitätskliniken haben! Ja kümmern wir uns jetzt im Gemeinderat um irgendwelche Angehörige aus
Bayern, Vorarlberg oder Südtirol?! Oder
kümmern wir uns um die Wohnungsproblematik in der Stadt Innsbruck? Ich glaube,
das muss man sich schon fragen.
Die Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) hat ja
vor wenigen Monaten beim Projekt III der
PEMA Entwicklungs- und BeteiligungsGesmbH dafür gekämpft, dass die Bettenanzahl reduziert wird. Das geschah, aus unserer Sicht, auch zurecht. Wir im Gemeinderat haben die Widmungshoheit. Wer mitentscheidet, dass dort künftig ein Billighotel
entstehen kann, der darf nie mehr über billiges, leistbares oder bezahlbares Wohnen in
der Stadt Innsbruck sprechen.
GR Lassenberger: Das Thema der Aktuellen Stunde, "Bezahlbares Wohnen in Innsbruck - vor den Wahlen noch Chefsache
und jetzt?", wird sicher diese Stunde füllen.

GR-Sitzung 15.11.2018

Ich bin aber überzeugt, dass noch viele weitere Stunden darüber philosophiert werden
kann, wie wir leistbares Wohnen schaffen.
Ich werde versuchen, mich in meinen Ausführungen relativ kurz zu halten. Trotzdem
kann ich Zahlen nicht vermeiden und werde
auch aufzeigen, wie sich die FPÖ - Rudi Federspiel (FPÖ) in Zukunft leistbares Wohnen vorstellt.
Dass sich die Stadt Innsbruck nach den Einwohnerzahlen im Wachsen befindet, das
steht außer Frage. Es ist aber sehr wohl
festzustellen, dass die "Ur-Innsbrucker" Bevölkerung nicht in diesem Wachsen inbegriffen ist. Die Stadt Innsbruck wächst nur
durch den Zuzug. Wenn man die Einwohnerzahl mit Hauptwohnsitz am Ende der
Jahre 2007 und 2017 vergleicht, so ist festzustellen, dass diese Zahl von 116.649 auf
133.539 Personen angestiegen ist.
Davon sind 98.542 Österreicher. Die restlichen 34.997 Gemeldeten sind Ausländer.
Dadurch stellt die Stadt Innsbruck - nach
Einwohnerzahl - die fünftgrößte Stadt in Österreich dar. Somit ergibt sich für uns, den
Gemeinderat, die Aufgabe, Wohnraum zu
schaffen.
Mit Hilfe des Immobilienpreisspiegels kann
man sofort feststellen, dass die Stadt Innsbruck das teuerste "Pflaster" betreffend die
Mietwohnungen darstellt. Derzeit haben wir
einen durchschnittlichen Mietpreis von
€ 13,40 pro Quadratmeter. Die zweitteuerste Stadt, Salzburg, hat derzeit einen
durchschnittlichen Mietpreis von € 12,10 pro
Quadratmeter. Es gibt in Österreich nur
noch drei Bezirke, die teurer sind als die
Stadt Innsbruck.
Wenn man die Jahre 2009 und 2018 miteinander vergleicht, dann hat sich der Mietpreis um 22,90 % erhöht. Das heißt also,
die Mieten wurden fast um ein Viertel teurerer. Ich ziehe nun zum Vergleich die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten
heran. Dort bezahlt man an Miete derzeit im
Durchschnitt € 9,10 pro Quadratmeter.
Auch der Preis von Eigentumswohnungen
ist drastisch gestiegen, vor allem dort wo
Wohnraum knapp ist - wie in der Stadt Innsbruck - oder wo Wohnraum bisher sehr
günstig war.
Bei Baugrundstücken verhält es sich ähnlich. Dort haben wir einen Anstieg des