Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 2018-11-15-GR-Protokoll.pdf
- S.40
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Mag.a Schwarzl - Vorschläge wie lärmschluckenden Asphalt etc. Gibt es da von Ihrer
Seite Empfehlungen, wie man Lärm in der
Stadt Innsbruck künftig besser in den Griff
bekommen kann?
Dipl.-HTL-Ing. Mag. Lechner: Hubschrauberflüge sind nicht alle enthalten. Nämlich
jene nicht, die assoziiert sind mit dem Flughafen. Das ist eine Schwäche der Studie.
Das haben wir auch bekanntgemacht. Es
wäre schön gewesen, hätte man diese Hubschrauberflüge mit aufgenommen.
Die Frage ist immer, wie kann man diese
Flüge tatsächlich datenmäßig erreichen?
Das war nicht möglich, aber ich bin zuversichtlich, dass wir in Zukunft bessere Daten
dazu erheben können. Übrigens, der Frachtenbahnhof in der Stadt Innsbruck ist ebenfalls nicht abgebildet, weil er nicht modellierbar ist. Man bringt das Gesamtgeschehen
eines Frachtenbahnhofs nicht in ein Modell.
GR Mayer: Ich frage Sie deshalb, weil es
vom Land Tirol auch eine Studie gibt, in der
man von etwa 30.000 Flugbewegungen
spricht, tatsächlich sind es mehr als
60.000 Flugbewegungen. Das ist also doppelt so viel, wenn man die Rettungs- und
Freizeitflüge inkludiert. Deshalb stelle ich
diese Frage.
Dipl.-HTL-Ing. Mag. Lechner: Die Freizeitflüge haben wir auch deshalb nicht im Modell, weil sie für die Umgebungslärm-Richtlinien nicht wirklich relevant sind. Was wir
schon kennen, das ist der Unsicherheitsbereich, der sich daraus ergibt. Das schauen
wir uns natürlich an.
Was die Freizeitflüge angeht, machen wir
pegelmäßig - wenn es um die Darstellung
der Belastung in dB geht - ganz geringe
Fehler. Dass es für die Menschen, auch im
Sinne des vorher gesagten - Ist es nötig, ist
es vermeidbar? - eine Belastung ist, das bestreiten wir in keiner Weise. Das ist die Unschärfe, die man hat.
Was man in der Stadt Innsbruck machen
kann, um Lärm zu vermeiden, das haben
wir bereits gesehen. Es gibt die Verkehrsbeschränkungen und ich habe Ihnen gesagt,
was die BürgerInnen davon halten. Man
muss das wirklich im Detail überlegen. Maßnahmen wie 30er-Zonen sind primär wirksam und bringen Verkehrsverlagerungen.
GR-Sitzung 15.11.2018
Das haben uns andere Städte schon gezeigt.
Die Frage ist, was ist der politische Wille dahinter? Will man das haben? Es bringt etwas, wenn man die Fassadenbegrünung
anschaut. Man denkt da vielleicht an den
Eduard-Wallnöfer-Platz, der rundherum mit
glatten Fassaden, einer glatten Betonabdeckung gestaltet wurde. Jede/r kann sich
selbst überlegen, ob sie/er sich da wohl
fühlt. (Unruhe im Saal)
Es gibt Bereiche, in denen wir schallschluckende Fassaden haben. Das kennen wir
auch schon seit 150 Jahren, die gegliederten Fassaden, die als Ensemble besser einladen, zu verweilen. Wenn das mit einer
Fassadenbegrünung gelingt, ist das sehr
gut, weil man dann mehr Wohlbefinden in
der Stadt hat.
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten,
keine Frage.
GRin Heisz: Vielen Dank für die Präsentation.
Meine Frage - falls ich es nur überhört
habe, bitte ich gleich um Entschuldigung lautet: In welchem Zeitraum haben Sie
diese Lärmmessungen in der Stadt Innsbruck durchgeführt?
Dipl.-HTL-Ing. Mag. Lechner: Der Start
des Projekts war im März 2016. Im
Jahr 2015 sind die Verkehrsdaten vom Ursprung her. Die Berechnungen wurden im
November gemacht und die Befragungen
haben im Mai und Juni stattgefunden.
GRin Heisz: Hintergrund der Frage ist, dass
wir wissen, dass der Winter-Charter natürlich um ein Vielfaches mehr Flugbewegungen auslöst als es z. B. beim Sommer-Charter der Fall ist.
Dipl.-HTL-Ing. Mag. Lechner: Das wissen
wir auch, denn wir betreiben die Fluglärmmessstelle.
Vielleicht interessiert Sie unsere Einstellung
dazu? Wir haben das ganz bewusst so gemacht. Es gibt dazu sozialempirischen Forschungen. Wenn man jemanden, gerade
bei Umwelteinwirkungen, nach einer Befindlichkeit befragt und man lässt Monate vergehen, dann sind diejenigen, die belästigt
waren, immer noch belästigt.