Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-06-25-GR-Protokoll_kl.pdf
- S.37
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Zur Bildungsservicestelle: Der Bericht ist ja
nicht das Konzept für diese Stelle. Das ist
der Bericht zum Raumbedarf! Wenn es
sozusagen um die gute Zuteilung, um die
Koordination von Plätzen geht, muss man
oft feststellen, dass eine Kinderkrippe gar
nicht ausgebucht ist, weil es Doppelmeldungen gibt. Die Kinder kommen auf die Welt
und die Eltern haben schon Angst, dass sie
keinen Krippenplatz finden. Sie zahlen hohe
Kautionen, melden ihr Kind in bis zu vier
Einrichtungen an. Der Platz ist dann reserviert, aber realistischerweise kann ein Kind
nur in eine Kinderkrippe gleichzeitig gehen.
Deshalb hat die ARGE Raumbedarf das Potential der Bildungsservicestelle genau für
die Frage ausgelotet, wie viel Bedarf wir haben - auch stadtteilorientiert. Darum geht
es.
Natürlich können wir das im Ausschuss für
Bildung, Gesellschaft und Diversität diskutieren, aber beim Raumbedarf geht es eben
nicht um Pädagogik und Bildung. Deshalb
ist der Antrag auch über die Mag.-Abt. III,
Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, eingereicht worden. Es ist sogar
ein Antrag des Stadtsenates über Herrn
Bürgermeister, der dafür zuständig ist. Es
braucht sehr viel Geld, um das umzusetzen.
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan, als Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Gesellschaft und Diversität, ich muss die GratisBildung im Kindergarten seit wir in dieser
Koalition aktiv sind - ich weiß nicht, ist es
monatlich oder jährlich - regelmäßig aufs
Neue verteidigen, weil gesagt wird, dass
eine soziale Staffelung doch super und gerechter wäre. Man merkt dann, man würde
genau die Kinder verlieren, die es oft am
dringendsten brauchen, von denen wir wissen, dass für sie ein Gratis-Kindergarten ab
drei Jahren für ihren gesamten Bildungsweg
essentiell wichtig ist.
Man braucht kein Formular für irgendwelche
Ermäßigungen auszufüllen, weil diese Kinder gratis bis 14:00 Uhr den Kindergarten
besuchen. Sie können von Anfang an
Deutsch lernen, falls es nicht die Erstsprache ist. Seit dem Jahr 2015 haben wir diesen Gratis-Kindergarten, der für mich ein
ganz wichtiger Faktor ist.
Bei den ganzen Sparmaßnahmen, die jetzt
anstehen, bei der sogenannten mittelfristigen Finanzplanung, kämpfe ich darum - da
GR-Sitzung 25.06.2020
geht es mir nicht darum, dass die SPÖ … -,
dass dieser Gratis-Kindergarten nicht fällt.
Wir sehen gerade jetzt die positiven Auswirkungen. Im Jahr 2015 hat man damit begonnen und die erste Generation davon
geht jetzt in die Schule.
Es gibt dort von Beginn an Sprachförderung
und es wird spielend gelernt. Genau darum
geht es! Ich sehe die Bildungseinrichtungen
von Anfang an nicht als Bewahranstalten,
sondern als Bildungseinrichtungen. Das ist
nun das Handwerkszeug, das es braucht,
um es flächendeckend in der Stadt umzusetzen. Deshalb möchte ich allen Mitgliedern dieser Arbeitsgruppe - voran meinem
Büroleiter Mag. Grünzweig, der das super
macht - ein großes Dankeschön aussprechen.
Ich freue mich einfach, dass wir einen so
tollen Fahrplan für unsere politischen Entscheidungen hier im Gemeinderat haben.
(Beifall)
GR Schmidt: Ich habe bereits vor eineinhalb Jahren auf die extreme Situation im
Bereich der Kinderbetreuung in der Stadt
Innsbruck am Beispiel Igls hingewiesen. Ich
bin dankbar und froh, dass nun endlich diesem Problem die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt wird und es jetzt scheinbar
eine Lösung gibt bzw. tatsächlich daran gearbeitet wird, damit unsere Kinder eine ordentliche Betreuung haben. Dank an alle,
die da mitgewirkt haben.
GRin Denz: Ich bin auch sehr froh, dass da
nun etwas in die Gänge kommt. Für mich ist
es aber um einiges zu spät und zu langsam.
Dass man z. B. die Gruppengrößen in Kindergärten von 25 auf 20 gesenkt hat, ist seit
dem Jahr 2017 der Fall. Ich glaube, man hat
auch schon vorher gewusst, dass wir damit
weniger Kindergartenplätze als im
Jahr 2017 haben.
Ich glaube, es ist nicht zehn nach zwölf, es
ist schon viel zu spät und es muss besser
heute als morgen angefangen werden, da
einiges umzusetzen ist, sonst sehe ich
ziemlich schwarz für die Bildung unser Kinder, für die Zukunft unserer Kinder. Gut ausgebildete Kinder sind unsere Zukunft.
Ich kann nur an alle appellieren, die da irgendwo involviert sind, für Kinder, für unsere Zukunft Geld in die Hand zu nehmen.