Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-06-25-GR-Protokoll_kl.pdf
- S.44
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anstatt des überarbeiteten § 73 des Stadtrechts der Landeshauptstadt Innsbruck (IStR) der alte zitiert.
Weiters schaute ich mir die Jahresrechnung
und im Besonderen die Vermögensrechnung an. Ich bin kein Fachmann und der gesamte Bericht gelangt in weiterer Folge sowieso zur Kontrollabteilung. Folgendes fiel
mir bei der Vermögensrechnung Jahresausgleich 2018/2019 auf:
Unter Punkt B. Umlaufvermögen, II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände, 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, wurde meiner Meinung nach auf der Aktiva-Seite ein falscher
Betrag übertragen. Auf Seite 25 der Beilagen wird der Endstand angegeben. Ich
glaube, dass wir am 31.12.2019 auf der Aktiva-Seite einen Endstand in Höhe von
€ 465.184,13 haben müssten. In den Beilagen wird aber ein Endstand in Höhe von
€ 465.636,92 angegeben. Hier dürfte es zu
einer Verwechslung gekommen sein.
Natürlich habe ich mir auch die PassivaSeite genauer angeschaut. Hier sieht man,
woher das Geld kommt und wofür es verwendet wird. Ich habe mir angewöhnt, die
Saldi am Ende des Jahres stets gegenzurechnen. Ich rechnete also den Stand per
31.12.2018 mit dem Stand per 31.12.2019
gegen. Nachdem ich das getan hatte,
schaute ich mir Seite 33 - Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten und Wohnbauförderungsdarlehen - an.
Der Stand zum 31.12.2018 beträgt
€ 121.656.086,92. Unter Zugänge 2019
wurde kein Betrag angegeben, aber im
Jahr 2019 gab es Tilgungen in Höhe von
€ 1.397.038,65. Ich subtrahierte diese
Summe und kam auf € 120.259.048,27. In
den Beilagen wird aber am 31.12.2019 ein
Stand in Höhe von 119.937.766,95 angegeben. Dann überlegte ich ein bisschen und
kam zum Schluss, das stimmt doch nicht!
(Gelächter im Saal)
Also holte ich noch einmal meinen Taschenrechner heraus - diesmal den mit den großen Tasten, damit ich mich nicht vertippe -,
überprüfte diese Rechnung erneut und tatsächlich ist das Ergebnis € 120.259.048,27.
Also gibt es in dieser Rechnung einen Fehler in Höhe von € 321.281,32. Ich dachte
mir, das gibt es doch nicht! Wo soll das
Geld denn sein?
GR-Sitzung 25.06.2020
Dann schaute ich mir die Beilagen genauer
an. Bei Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und WBF-Darlehen steht beim
Land Tirol - das sind die Baudarlehen, die
wir besitzen - € 8.707.492,94 und unter Tilgung - jetzt hört her - nur € 2.472,19 für das
Jahr 2019! Da dachte ich mir noch einmal,
das kann doch nicht stimmen. Stand per
31.12.2019 € 11.112.683,89! Das ist ein höherer Ausgangsstand! Na gut, vielleicht ist
ein Wohnbaudarlehen hinzugekommen. Ich
greife also in meine Tasche, hole die Vermögensrechnung 2018 heraus und schau
nach. Was entdecke ich hier?!
Der Übertrag ist vermutlich falsch - wer immer das auch macht. Ich weiß nicht, ob das
von einem Programm durchgeführt wird.
Man nahm anstatt € 11.436.745,74 - das
war der Stand 2018 - € 8.000.707,--. Gegenüber den ca. € 11 Mio. fehlen hier über
€ 2,7 Mio. Das ganze System ist sehr kompakt. Wenn ich das zusammenzähle, muss
es von links nach rechts stimmen, aber es
muss in der Spalte Stand per 31.12.2018
auch von unten nach oben richtig sein!
Ich rechnete also noch einmal. In der Spalte
Stand per 31.12.2018 steht bei der Europäischen Investitionsbank € 95 Mio., bei der Tiroler Sparkasse Bank AG € 14.999.999,90,
bei der Unicredit Bank Austria AG
€ 142.803,49 und bei der Hypo Tirol Bank
AG € 76.537,79. Ich zähle diese Beträge,
einschließlich € 8.000.707, vom Land Tirol
zusammen und es kommt bei mir
€ 118.000.926,84 heraus! Das stimmt doch
nicht.
Also rechnete ich erneut und es fehlen genau € 2,7 Mio. beim Übertrag. Na gut, das
kann passieren und man kann es bestimmt
nachvollziehen. Ich schaute auf die Tilgung
2019, rechnete auch von unten nach oben
und die Summe stimmte natürlich auch
nicht. Nun, das kann passieren. (Gelächter
im Saal)
Es sollte aber nicht passieren. Jetzt hatte
ich wieder zwei verschiedene Zahlen. Es ist
ein wenig kompliziert und komplex, man
muss sich mit der Materie wirklich befassen,
denn es wird ein bisschen dauern - wenn
ich beim Land Tirol bei der Tilgung 2019
€ 2.472,19 statt € 324.000,-- einsetze,
komme ich auf € 1.718.000,--, die zurückgezahlt wurden.