Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-06-25-GR-Protokoll_kl.pdf
- S.57
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- 382 -
GR Kurz: Ich möchte GRin Bex, BSc zitieren:
"Wenn das Autokino so ein tolles Angebot
ist, das auch von den BürgerInnen gut angenommen wird, frage ich mich, wozu es öffentliche Gelder benötigt."
Eines steht in dieser Stadt fest: Jeder Linke,
der dreimal mit dem Hula-Hoop-Reifen herumschwingen kann, erhält Subventionen in
Höhe von zigtausenden Euro. Sollen wir
das Autokino nicht subventionieren, nur weil
es gut läuft?
Es werden viele verschiedene Vereine subventioniert, aber diese Begründung von Eurer Seite zu hören… Ihr unterstützt oftmals
ein Programm, dass nur für eine geringe
Personenanzahl ausgerichtet ist. Ich weiß
nicht, was die Zukunft noch bringen wird,
aber momentan gehen Subventionsgelder
oftmals an Hula-Hoop-Freunde, Feuerspucker etc. Diese werden subventioniert und
ich glaube, man kann zulassen, dass einmal
andere Projekte in der Stadt Innsbruck gefördert werden.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
in
a
GR Onay: Ich muss StR Mag. Mayr widersprechen, denn das Autokino hat absolut
keinen Charme. Grundsätzlich geben das
sogar die VeranstalterInnen zu, denn ansonsten wäre es bereits viel früher errichtet
worden.
Ich habe mich mit Bgm.-Stellv. Ing.
Mag. Anzengruber, BSc unterhalten und es
ist unsere Aufgabe als KommunalpolitikerInnen, das Mögliche zu ermöglichen. Die türkisgrüne Bundesregierung hat uns mit den
Corona Maßnahmen hier etwas vor den
Latz geknallt. Kinovorführungen werden nur
ermöglicht, und ich zitiere:
"…wenn das Publikum in einem mehrspurigen Kfz sitzt."
Das steht in der COVID-19-Verordnung der
Bundesregierung. Wir müssen das Metropol
Kino in Innsbruck, welches ein Traditionsunternehmen ist, unterstützen. Es gibt neben
dem Metropol Kino in Innsbruck noch viele
weitere Vereine, die wichtig für die Gesellschaft und Kultur in unserer Stadt sind. Sie
leisten ihren Beitrag für Erlebnisse in der
Stadt sowohl im Programmkino als auch im
GR-Sitzung 25.06.2020
kommerziellen Bereich, damit sich Innsbruck positiv weiterentwickelt. Ich finde
wichtig, dass wir diese Einrichtungen unterstützen, und deshalb halte ich den Kapitaltransfer an Unternehmen für essentiell.
Die Bedeckung der Ausgabe des Autokinos
ist das Interessanteste! Ich bin für einen Kapitaltransfer, wenn das Unternehmen
dadurch besser dasteht, doch wie sieht es
vor Ort bei dem Autokino aus? Beobachtet
man die Kennzeichen der Autos, wird man
feststellen, dass es hauptsächlich ZuseherInnen aus der Region Innsbruck-Land sind.
BürgerInnen der Stadt Innsbruck stellen die
Minderheit unter den Filmschauenden dar.
Ich kann mir ja noch irgendwie vorstellen,
dass man damit den Tourismus beleben
möchte. (Gelächter im Saal)
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc,
ist das jener Tourismus, welchen Du Dir
wünschst? Sollen wir die Menschen wieder
zwingen, mit dem Auto in das Kino zu fahren?
(Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc:
Wir zwingen überhaupt niemanden! Das geschieht freiwillig!)
Wenn ich mit jemanden in ein Kino gehen
möchte, denke ich nicht an das Autokino.
Unser Open Air Kino Zeughaus ist eine Kulturinitiative! Seit Jahren wächst es durch andere Kultureinrichtungen, die in dieses Projekt miteingebunden werden! Das ist Kulturarbeit! Ich verstehe, warum sich nur wenige
Kulturschaffende an dem Autokino beteiligen. Es interessiert sie nicht, irgendetwas
auf einem Autoparkplatz zu tun!
Kulturpolitisch hat das Autokino keinen
Mehrwert. Fremdenverkehrstechnisch bietet
es keinen Mehrwert. Dafür ist es aus umweltpolitischer Perspektive eine Katastrophe. Es ist genau das Gegenteil von den
Schritten, die heutzutage in der Umweltpolitik angebracht wären.
Ich bin nicht böse auf Bgm.-Stellv. Ing.
Mag. Anzengruber, BSc, der das ermöglichte, das eben umsetzbar war. Wenn die
COVID-19-Verordnung uns solche Maßnahmen vorschreibt, müssen wir uns daran halten. Ich bin froh, dass alle mitgearbeitet haben, denn so konnte man wenigstens das
Bestmögliche aus der Situation herausholen.