Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-12-10-GR-Protokoll.pdf
- S.239
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Bei dem oben angeführten Beschaffungsrahmen bedeutet dies für die Innbus GmbH, dass
jährlich mindestens 4 Busse mit alternativen Antrieben bis 2025 und 5 bis 6 Busse bis
2030 beschafft werden müssten.
Die aktuelle Lage in der Verfügbarkeit von Bussen für den ÖPNV mit alternativen Antrieben ist jedoch sehr überschaubar bis derzeit eigentlich noch nicht vorhanden.
Damit nun bei der bevorstehenden Beschaffung von Bussen für den ÖPNV in Innsbruck
noch uneingeschränkt auf die bewährte Dieseltechnik zurückgegriffen werden kann, ist es
notwendig, eine Vergabe des Rahmenvertrags noch vor dem 2. August 2021 vorzunehmen. Ein bis dahin vergebener Rahmenvertrag fällt dann nicht in die Verpflichtung der
Clean-Vehicles-Directive, auch wenn die Laufzeit des Rahmenvertrags über mehrere
Jahre abgeschlossen wurde, also über das Jahr 2021 hinaus andauert.
Um einen funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr mit alternativen Antriebstechniken vernünftig auf die Beine stellen zu können, bedarf es einerseits erprobter und
dauerhaft zuverlässiger Fahrbetriebsmittel mit ausreichender Tagesreichweite und andererseits einer ausreichend konzipierten Infrastruktur zur Energieversorgung und Wartung
solcher Fahrbetriebsmittel.
Es ist davon auszugehen, dass diese Anforderungen bei reinen Batteriebussen und Bussen mit Brennstoffzellen als Energielieferant erst in den kommenden 5 bis 7 Jahren erfüllt
werden können.
Hinsichtlich des Einsatzes von Oberleitungsbussen (O-Busse, mit oder ohne Energiespeicher) wissen wir bereits aus unseren betrieblichen Erfahrungen, dass Busse mit dieser
Antriebstechnik die notwendigen Anforderungen für einen reibungslosen Betrieb erfüllen
können. Die für den Betrieb solcher Busse notwendige Fahrleitungsanlage müssten jedoch auch erst aufgebaut werden, wozu, je nach Länge der Strecke, 2 bis 3 Jahre für die
Errichtung zu kalkulieren sind. Eine Diskussion zur Systementscheidung soll dann auf
Basis der Ergebnisse der zweiten Projektstufe möglich sein.
Für die anstehende Beschaffung von Linienbussen bei der Innbus GmbH hat dies zu folgenden Überlegungen geführt:
-
Zur Sicherstellung des laufenden Betriebs ist es notwendig, den Fuhrpark in der
geforderten Größe weiterhin zur Verfügung zu stellen.
-
Vorsorge zu treffen, dass ein Anstieg des Bedarfs, wovon angesichts der bisheri
gen Entwicklung auszugehen ist, abgedeckt werden kann.
-
Schaffung eines Zeitpolsters zur Realisierung notwendiger Infrastrukturmaßnahmen in Richtung Dekarbonisierung.
-
Einstieg in die alternativen Antriebstechniken zu einem Zeitpunkt, wo Fahrzeuge
und Infrastruktur eine Serienreife aufweisen und gewisse Erfahrungswerte bereits
gesammelt werden konnten.
-
Jederzeit für alle Entwicklungsstufen offen und handlungsfähig zu sein.
Zur Absicherung oben angeführter Punkte ist es notwendig, den Fortbestand des Fuhrparks mit entsprechenden Fahrzeugen sicher zu stellen.
Seite 3 von 9