Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-02-25-GR-Protokoll.pdf
- S.46
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Zahlen auf. Die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB AG) wird im Jahr 2021 in der
Stadt Innsbruck € 48 Mio. in unterirdische
Bauvorhaben investieren. Diese € 48 Mio.
versickern nicht im Boden, sondern erhalten
und schaffen Arbeitsplätze von einem überwiegend heimischen und regionalen Gewerbe! (Beifall)
Die Menschen, die dort arbeiten und ihr
Geld verdienen, konsumieren in der Stadt.
Die Kommunikation zwischen den Gefäßen
geht also noch weiter.
Ich komme zum sichtbaren öffentlichen
Raum: Mittlerweile haben Studien erwiesen,
dass durch die Neugestaltung der MariaTheresien-Straße und der Meraner Straße
die Besuchsfrequenz und die Umsätze der
Betriebe enorm angestiegen sind. Ich weiß
nicht, wo Ihr lebt, aber seht Ihr nicht, dass
vom Hauptbahnhof Innsbruck bis vor unsere
Nase beim Rathaus etwas völlig Neues und
Anziehendes entsteht? Es beginnt mit der
Neugestaltung des Bozner Platzes, dessen
Architekturwettbewerb gerade zu Ende gegangen ist. Ich bitte Euch alle, die Ausstellung zu diesem Projekt in der Stadtbibliothek zu besuchen.
Der Bau des neuen Zentrums der Raiffeisen
Landesbank Tirol AG steht kurz vor dem
Spatenstich! Das Zentrum wird ein Magnet
für BesucherInnen und wird sich vom
Hauptbahnhof Innsbruck bis zum Bozner
Platz erstrecken. Am Sparkassenplatz wird
bereits gearbeitet und wir schließen mit dem
Tiefbau an der Erlerstraße an!
Es entsteht eine Zentrumserweiterung der
Stadt Innsbruck! Im Sinne der kommunizierenden Gefäße der Stadt und der Geschäftswelt wird dieses Projekt etwas auslösen!
GR Depaoli, es ist nicht so, dass man sagt,
Geschäfte sind leer und die Straßenraumgestaltung hilft nichts. Die Straßenraumgestaltungen helfen insofern, dass sich dort
akuter Leerstand schnell wieder füllen wird.
Dort entstehen Gastgärten und Orte, in denen konsumiert wird und Geschäftsleben
stattfindet.
Ich möchte auf einen weiteren Aspekt, der
gerne vergessen wird, hinweisen. Wirtschaft
und Kultur in Städten sind ebenfalls kommunizierende Gefäße. Nicht umsonst leidet
auch die Bundeshauptstadt Wien so sehr
GR-Sitzung 25.02.2021
darunter, dass der Städtetourismus, der in
Wien nichts mit Skifahren und Wandern zu
tun hat, eingebrochen ist. Der Tourismus in
Wien hat etwas mit Kultur zu tun. In der
Bundeshauptstadt sieht man deutlich, wie
die verschiedenen Gefäße einer Stadt miteinander kommunizieren. Das trifft auch auf
die Stadt Innsbruck zu! Kunst und Kultur
sind enorme Wirtschaftsfaktoren. (Beifall)
Aus genannten Gründen werde ich in einer
der kommenden Sitzungen der Wirtschaftsgruppe anwesend sein, um das Thema
Wirtschaft und Kultur anzusprechen.
Wenn man sich ernsthaft mit der Frage beschäftigt, wie wir der Wirtschaft und den
BürgerInnen helfen können, muss man den
Blick vom rein Monetären erheben und sich
die Zusammenhänge in einer Stadt besser
anschauen. Ich bin froh, dass die überwältigende Mehrheit dieses Gemeinderates die
Dinge so sieht. (Beifall)
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Bei der Aktuellen Stunde war nicht genügend Zeit vorhanden, aber nun besteht zum Glück noch die
Möglichkeit, einige generelle Gedanken zu
diesem Thema zu teilen. Außerdem möchte
ich auf einige Wortmeldungen eingehen.
GRin Mag.a Lutz hat die ExpertInnengruppe
angesprochen. Diese ist nicht in der Schublade verschwunden! In der Sitzung des Gemeinderates im Oktober haben wir die
Gründung der Gruppe beschlossen. Wir
werden diesen Beschluss umsetzen und
einige VertreterInnen der von GR Depaoli
genannten Organisationen einbinden. Bgm.Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc hat
diesbezüglich bereits Vorgespräche mit ExpertInnen geführt.
GR Depaoli, eine Aussage von Ihnen kann
ich nicht unkommentiert lassen. Sie haben
gemeint, wir müssten nur jemanden aus der
Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät (SOWI)) einbinden, weil die Personen dort alles wüssten. Sie können mir
glauben, wenn man mit zwei bis drei ProfessorInnen konferiert, weiß man danach noch
weniger als zuvor. Der Grund dafür ist ganz
einfach zu erklären: Vieles, was erforscht
wird und zu dem es gute theoretische Ansätze gibt, lässt sich nicht eins zu eins umsetzen!
Dieses Problem lässt sich anhand eines
einfachen Beispiels erläutern: Alle wissen,