Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-03-18-GR-Protokoll.pdf
- S.15
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Österreich mitnehmen und sich nicht anpassen wollen. Oft leben diese in einer Parallelgesellschaft. Viele Frauen haben wenig Gelegenheit Deutsch zu lernen.
Aufgabe der Schule in Österreich ist es aber
auch, unsere kulturellen Werte und Traditionen zu vermitteln. Die Anzahl der Kinder mit
katholischem Glauben nimmt von Jahr zu
Jahr ab. Es gibt schon Schulen, in denen
Schüler mit islamischem Glauben die Mehrheit stellen. In den Stadtteilen Wilten, NeuArzl, Pradl und Reichenau ist das der Fall.
Wie sollen christliche abendländische Werte
vermittelt werden? Wie sollen wir Brauchtum vermitteln und christliche Feste wie Ostern, Weihnachten und das Nikolausfest feiern? Es gibt schon in Wien einige Kindergärten und Schulen, in denen solche Feste
verboten sind.
Doch welche Optionen haben wir? Innsbruck hat 21 öffentliche Volksschulen, die
Praxisvolksschule der Pädagogischen
Hochschule (PHT), eine kirchliche und einige private Volksschulen mit speziellen pädagogischen Konzepten. Das Stadtgebiet
ist in Schulsprengel eingeteilt. Die Eltern
sind verpflichtet, ihr Kind in der Sprengelschule einzuschreiben. Ein Wechsel des
Sprengels ist nur in Ausnahmefällen und in
Rücksprache mit den Direktoren und der
Bildungsdirektion möglich.
Privatschulen haben begrenzte Ressourcen
und verlangen Schulgeld, das sich einige
Eltern nicht leisten können oder wollen. Das
heißt im Klartext: Wenn ein Kind in einem
Stadtteil mit hohem Ausländeranteil wohnt
und die Eltern finanziell nicht sehr gut gestellt sind, gehört das deutschsprachige
Kind manchmal schon zur Minderheit in der
Klasse.
Am Einsatz des Lehrpersonal scheitert es
nicht, aber die Lernumgebung muss verbessert werden. Viele Schulen sind in einem
baulich fürchterlichen Zustand. Anstatt möglichst viel Geld in Schulneu- und -umbauten
zu investieren, wurde Geld für andere Großprojekte verschwendet. Die technische Ausstattung ist teilweise aus dem letzten Jahrhundert und um jeden neuen Computer,
Laptop oder um ein W-LAN muss gebettelt
werden, da viel zu wenig Geld vorhanden
ist. Oft heißt es, bitte warten.
GR-Sitzung 18.03.2021
Die Gemeinde ist der Schulerhalter und hat
diesen Verpflichtungen nachzukommen. In
der Bildungsstrategie der Stadt Innsbruck
aus dem Jahr 2018 fordert die Stadt eine
aktivere Zusammenarbeit mit den Eltern,
verbesserte Sprachförderung, Defizite in der
Nachmittagsbetreuung zu beheben, verbesserte Kommunikation und vieles mehr. Wo
ist das alles geblieben?
Die Pandemie des letzten Jahres hat diese
Mängel besonders deutlich aufgezählt.
Auch die schulärztliche Versorgung und
psychologische Betreuung, die GRin
Mag.a Berchtold, MSc bereits angesprochen
hat, lässt sehr stark zu wünschen übrig.
Es ist nur allzu verständlich, dass sich einige Eltern eine Aufhebung der Schulsprengel wünschen, da sie ihre Kinder in die ihrer
Meinung nach beste Schule schicken möchten. Sie befürchten, dass ihre Kinder nicht
ausreichend gefördert werden können,
wenn der Anteil deutschsprachiger Kinder
immer geringer wird. Es gäbe dann Elitewie auch Brennpunktschulen. Viele Kinder
hätten einen zu weiten Schulweg und könnten nicht mit Freunden gemeinsam in die
Schule gehen.
Daher fordern wir entsprechende Deutschkenntnisse vor Schuleintritt, eine Personalaufstockung in der Schuleingangsphase
und bessere technische Ausstattung. Kommen wir endlich im 21. Jahrhundert in den
Schulen und bei der Ausbildung der Lehrer
an. Anstatt für sinnlose Projekt Geld herzugeben, investieren wir lieber in unsere Kinder, denn sie werden es uns danken.
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen der
MandatarInnen von FPÖ - Rudi Federspiel
nicht mehr gegendert.)
Bgm. Willi: GRin Denz, Sie haben einige
Behauptungen über Innsbrucker Volksschulen in den Raum gestellt, denen zum Teil
ganz klar widersprochen werden muss.
GR Onay: Danke, GRin Denz für Ihre Wortmeldung, die sehr viel über die Lösungskompetenz der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) aussagt und wie wichtig es ist,
dass in Bildung investiert wird, sodass die
Probleme im Bildungsbereich nicht auf die
Gesellschaft und vor allem nicht auf die Kinder abgeladen werden. Ich distanziere mich
entschieden von dieser These, die ständig,